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Die Corona-Krise hat viele Nachteile mit sich gebracht. Doch für Menschen, die zwar unter Flugangst leiden, aber aus beruflichen Gründen einen Flieger nutzen müssen, gab es auch einen Vorteil: Präsenzmeetings wurden durch virtuelle Konferenzen ersetzt. Damit konnte jeder von seinem eigenen Aufenthaltsort aus an der Besprechung teilnehmen.

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Nachdem Europa nun die Grenzen wieder geöffnet hat und Flüge in andere Länder wieder möglich sind, bitten GeschäftskundInnen wieder um persönliche Treffen vor Ort, da ein virtuelles Meeting den direkten Austausch nicht ersetzen kann. Das bedeutet für alle ArbeitnehmerInnen, die mit Flugangst zu kämpfen haben und von ihrem Arbeitgeber auf Auslandsreisen entsandt werden, dass ihrer Ängste zurückkehren. Doch ein Flug muss kein angsteinflößendes Vorhaben sein, sondern kann dank der richtigen Methoden mit Gelassenheit bewältigt werden.

Eine Technik mit der du Flugangst in vier Schritten dauerhaft überwinden kannst, lernst du hier kennen, um Flüge künftig nicht mehr als Schreckensszenario, sondern einfach als Transportweg zu sehen.

Flugangst dauerhaft überwinden

Für langfristige Erfolge reicht es nicht aus, herkömmliche Tipps anzuwenden. Wenn keine Zeit mehr für eine tiefergehende Vorbereitung mehr bleibt, kannst du die Flugangst reduzieren. Die gleichen Ängste werden beim nächsten Flug jedoch erneut auftreten. Schnelle Tipps für einen kurz bevorstehenden Flug sind z. B.

  • ein spannendes Hörbuch anzuhören
  • den Sitznachbarn oder das Bordpersonal in ein Gespräch zu verwickeln
  • sich mit den Inhalten des bevorstehenden Termins zu beschäftigen
  • einen ruhigen Fensterplatz buchen und versuchen, etwas Schlaf zu bekommen

Wer seine Flugangst jedoch langfristig überwinden will, muss sich mit den zugrundeliegenden Problemen auseinandersetzen.

Es ist empfehlenswert sich mindestens drei Monate Zeit zu nehmen, um herauszufinden, welche Gedankenmuster die Ängste verursachen und anschließend eine andere Denkweise zu trainieren. Das Erlernen einer neuen Denkweise benötigt Zeit und Übung, da sie stabil und routiniert sein muss, um in Stresssituationen zu wirken. Positives Denken oder Affirmationen reichen hingegen in den meisten Fällen nicht aus. Stattdessen hat sich folgende Technik bewährt:

1. Ursachenforschung betreiben

Was genau verursacht das Unbehagen während des Fluges? Ist es die Angst, der Situation nicht gewachsen zu sein? Ist es das Gefühl von Platzmangel? Je konkreter der Auslöser des beklemmenden Gefühls benannt werden kann, desto besser kann man damit arbeiten.

2. Situationsanalyse

Im zweiten Schritt wird die Situation genau betrachtet und im Detail analysiert. Dafür eignen sich die folgenden fünf Fragen:

  • Wie gut stehen die Chancen, am Zielort entspannt und gelassen anzukommen?
  • Welche Gefühle, Bedenken und Vorstellungen reduzieren die Wahrscheinlichkeit, den Flug entspannt hinter sich zu bringen?
  • Wie sollte der Flug idealerweise aussehen?
  • Was ist zu tun, um möglichst nahe an die Idealvorstellung heranzukommen?
  • Gab es bereits eine ähnliche Situation, die erfolgreich gemeistert wurde und daher eine positive Erfahrung darstellt?

Das geistige Zurückversetzen in diese bereits bewältigte Situation löst positive Gefühle aus, auf die der Körper mit Entspannung und Wohlbefinden reagiert. Um diese Emotionen zu nutzen, kann man sich die durchlebte Situation mit allen Details vorstellen und sich möglichst intensiv daran erinnern.

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3. Erinnerung und Zukunft verknüpfen

Im dritten Schritt visualisiert man die Situation im Flugzeug und greift dafür auf die positiven Gefühle zurück, die die gemeisterte Situation wachgerufen hat. So verbindet man die bis dato angstbesetzte Flugreise mit starken positiven Emotionen. Dadurch lernt das Gehirn, dass es im Flieger nichts zu fürchten gibt, sondern es vielmehr eine angenehme Erfahrung machen kann.

4. Abschluss der zukünftigen Situation

Um die positive Erwartungshaltung an den Flug zu verankern, stellt man sich vor, wie der weitere Tag verlaufen sollte, damit man ihn persönlich als erfolgreichen Tag wahrnimmt. Ebenso kann man sich ausmalen, wie man Familie und Freunden stolz davon erzählt, wie gut der Flug und das Meeting gelaufen sind.

Je öfter man diese vier Schritte einübt und die Psyche damit auf ein positives Erleben programmiert, desto besser wird der tatsächliche Flug verlaufen.

Zwar benötigen das Erlernen und Anwenden der Technik Zeit, jedoch ist diese sinnvoll investiert und wird sich spätestens bei der nächsten Geschäftsreise lohnen. Zudem eignet sich die Technik nicht nur für Flüge, sondern kann in allen Lebenssituationen, die Angst bereiten, angewendet werden. Sie ermöglicht dauerhafte Erfolge durch ein Umprogrammieren des Gehirns und kann so das Leben positiv verändern.

Ingrid Richter

Seit 40 Jahren beschäftigt sich Ingrid Richter mit dem Thema Angstgegner, -situationen, - Gefühle auf dem Tennisplatz oder Sportplatz. Da sie schon immer sehr gerne geflogen ist und die Welt kennengelernt hat, war sie insgesamt 10 Jahre bei Firmen wie Lufthansa in Tough, Swiss Airlines, MSC Kreuzfahrten und NCL Cruise line mit den Endkunden in Verbindung und konnte vielen Menschen bei Ihren Flugängsten am Telefon weiterhelfen, damit diese trotz Ängste ihre Reisen stressfrei und mit weniger Problemen erleben konnten.

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