Wir befinden uns alle in einem Reality Loop – jeder in seinem eigenen. Dieser Kreislauf, in dem wir uns bewegen, kann entweder zum Teufelskreis werden oder wir nutzen ihn, um unser Leben auf allen Ebenen erfolgreicher zu gestalten.
Wer den Reality Loop verstanden hat und richtig einzusetzen weiß, schafft höhere Standards auf allen Ebenen, auch ohne dem veralteten „Höher-schneller-weiter-Prinzip“ zu folgen.
Der Reality Loop und seine Auswirkungen
Ursprünglich von Alexander Hartmann entwickelt, habe ich den Reality Loop noch um eine Dimension erweitert. Ich arbeite also mit 5 Ebenen: Glaubenssätze, Fokus, Imagination, Physiologie und Erfahrung.
Drehen wir an einer der Ebenen, verändern sich auch die anderen. Mit welcher wir starten, ist im Prinzip egal, weil in diesem Kreislauf immer eine zur nächsten führt.
Beginnen wir beispielsweise bei den Glaubenssätzen. Das sind die Gedankenmuster und Überzeugungen, mit denen du unterwegs bist. Sie sind wie Brillen, die bestimmen, was du in der Welt siehst und was nicht. Sind unsere Glaubenssätze lebensbejahend, gehen wir mit einem positiven Blick durch die Welt. Sind sie das nicht, schauen wir eher negativ.
Sie sind aber veränderbar. Denn du legst sie selbst fest und damit auch deinen Fokus. Er bestimmt deine innere und äußere Wahrnehmung.
Er erzeugt Bilder in dir, deine Imagination – die Vorstellungskraft oder ganz wörtlich das, was vor dir steht.
Diese Imagination hat einen Einfluss auf die Physiologie. Denn die inneren Bilder sind überwiegend die Sprache des Unterbewusstseins. Sie setzen biochemische Prozesse in Gang – es werden bestimmte Botenstoffe wie Hormone im Körper ausgeschüttet, die dafür sorgen, dass wir uns anders fühlen. Damit ändert sich auch die körperliche Haltung und am Ende das eigene Verhalten.
Damit kommen wir zur Erfahrung: Wenn ich meinen Körper auf eine bestimmte Weise einsetze, führt das automatisch zu einem Feedback von außen. Das nennt man Ursache-Wirkungs-Prinzip.
Besser Leben mit dem Reality Loop
Wenn wir unser Leben verbessern und die Welt verändern wollen, müssen unsere Denkstandards und -gewohnheiten besser werden.
Leider kümmern wir uns zu viel um Nebensächlichkeiten, denken negativ, zu viel an die Vergangenheit oder an die Zukunft.
So kannst du das auf den verschiedenen Ebenen verändern:
1. Glaubenssätze neu programmieren
Den meisten von uns ist gar nicht richtig bewusst, mit welchen Glaubenssätzen sie durch die Welt laufen. So schleppen sie anerzogenes oder angelerntes Negatives mit sich herum, ohne es wirklich zu merken und versauen sich damit im Endeffekt ihr Leben.
Im ersten Schritt musst du also zunächst einmal deine mentalen Denkmuster entlarven, um im nächsten Schritt Veränderungsprozesse bei unserer inneren Programmierung und Mustern zu erwirken – mental, emotional, aber auch im Verhalten.
Wir müssen also unsere „fehlerhafte“ Software überschreiben und reorganisieren.
2. Dein Fokus hat Bedeutung
Du musst genau wissen, worauf du dich fokussierst. Denn dein Fokus hat Macht darüber, was für dich Bedeutung hat.
Triff also die richtige Entscheidung, womit du dich beschäftigst, was du dir ansiehst und wie du alles interpretierst. Denn dem, was ich sehe, womit ich mich beschäftige, worauf ich mich fokussiere, kann ich eine neue Bedeutung geben.
An dieser Stelle möchte ich gern den berühmten österreichischen Neurologen und Psychiater Viktor Frankl zitieren, der sagt:
„Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum.“
Und genau diesen Raum solltest du nutzen. Denn zwischen einem Reiz, den du von außen bekommst, und deiner Reaktion kannst du dir Zeit lassen, um herauszufinden, was die Situation an Gutem mit sich bringt.
Es ergibt keinen Sinn, auf jeden Reiz sofort reflexartig zu reagieren. Mit dem richtigen Fokus füllst du den Raum mit Bedacht, ohne gleich den Richter zu spielen und über die Situation zu urteilen. Um zu urteilen musst du überhaupt nichts können. Das ist der leichteste Weg.
Wenn du stattdessen nach der indianischen Weisheit „Verurteile nie einen Menschen, solange du nicht mindestens einen Tag in seinen Mokassins gelaufen bist“ handelst, bedarf das einer Fokusänderung. Und die erfordert mehr Reife, mehr Fähigkeiten und damit einen höheren Standard.
Du veränderst damit die Perspektive und gibst den Dingen eine neue Bedeutung.
3. So wirkt Imagination
Auch für die Imaginationsstufe brauchst du höhere Standards. Du darfst dir nicht so viel Blödsinn „einbilden“ und solltest stattdessen die Kontrolle über deine inneren Bilder erlangen.
Wenn ich 100 Menschen frage, ob sie glauben, dass Visualisierung wirkt, dann sagen 100 Menschen ja. Wenn ich sie gleichzeitig frage, wer von ihnen in den letzten Monaten zehn bis 15 Minuten täglich genutzt hat, um zu visualisieren, heben nur sehr wenige die Hand. Seltsam, wir wissen, dass Dinge funktionieren und trotzdem wenden wir sie nicht an.
Stattdessen legen wir den Fokus auf das, was nicht funktioniert. Wir nutzen unsere Vorstellungskraft für Horrorszenarien, anstatt die Bilder, die wir ohnehin produzieren, positiv zu gestalten. Das ist doch Irrsinn und eine echte Verschwendung von Potenzial.
Die erfolgreichsten Unternehmen sind nicht unbedingt die mit den besten Produkten, sondern diejenigen, die es schaffen, die positivsten Bilder in den Köpfen der Menschen zu erschaffen. Das lässt sich auch verallgemeinern: Die erfolgreichsten Menschen sind diejenigen, die es schaffen, die positivsten Bilder im eigenen Kopf zu erschaffen, aber auch in den Köpfen von anderen. Denn meine Imagination übertrage ich auch in die Köpfe anderer. Dadurch werde ich zum Vorbild – ein abschreckendes Beispiel oder eben ein leuchtendes.
4. Physiologie – Die Kunst der Substraktion
Wir kommen aus einer Welt der Addition, wollen immer noch etwas hinzufügen, wollen immer mehr erschaffen und erreichen. Damit sammeln wir Dinge an.
Wir denken, wir müssten mehr Geld verdienen, um noch mehr haben zu können, weil wir glauben, dass Haben Sicherheit bedeutet. Aber wie sagt man so schön:
„Ein reicher Mensch ist nicht einer, der viel hat, sondern einer, der wenig braucht.“
Deshalb findest du die Lösung im Loslassen und sehr fokussiert auf das achten, was wirklich zu tun ist.
Am besten, du identifizierst nach dem Pareto-Prinzip die 20 Prozent, die 80 Prozent des Ergebnisses ausmachen und fragst dich: Was sind die wenigen Dinge, die du wirklich jeden Tag tun musst und die dich richtig vorwärtsbringen? Mehr Intensität und mehr Qualität sind hier gefragt.
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5. Intensive und tiefe Erfahrungen
Wir brauchen nicht mehr, sondern intensivere und wertvollere Erfahrungen. Ich bin immer wieder überrascht, dass Leute inzwischen Erfahrungen sammeln wie Briefmarken, anstatt wenige intensiv, emotional und herzlich zu erleben.
Sie führen eine riesige Bucket-List über das, was sie gesehen, gehört, erlebt haben müssen, bevor sie 40 oder 50 sind, in Rente gehen oder sich im Grab umdrehen, weil sie einfach nicht alles geschafft haben. Was für eine Hektik!
Dabei schlagen auch in Sachen Erfahrungen und Erlebnisse die Qualität und Intensität wieder die Quantität. Höher, schneller, weiter sind sehr niedrige Standards, denen wir zwar bisher gefolgt sind, die aber ausgedient haben. Die Standards von morgen sind tiefer, friedlicher, menschlicher.
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