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Süßer die Glocken nie klingen als in der Weihnachtszeit. Vor allem der Handel sieht jedes Jahr einen massiven Umsatzschub in der besinnlichen Zeit. Das Hauptgeschäft des Jahres möchte sich niemand durch die Finger gehen lassen. Dies bedeutet aber auch, dass Verkäufer alles daran setzen, den Verkauf zu intensivieren und vor keinem Mittel zurückschrecken, diesen auch in trockene Tücher zu bringen. Im Artikel erfährst du, wie du Verkaufstricks frühzeitig erkennst und ihnen entgegen wirken kannst.

Besonders in der Vorweihnachtszeit sitzt manches Portemonnaie lockerer. Das ist auch keineswegs verwunderlich, schließlich möchte man seinen Liebsten eine Freude bereiten. Egal, in welche Einkaufsstraße man auch sieht, überall gibt es pompös geschmückte Ladenfenster. Weihnachtliche Musik und die in helle Weihnachtsdekoration getauchte Straße trägt nachhaltig dazu bei, den eigenen Kaufimpulsen unreflektiert nachzugehen. Dieser Artikel zeigt, worauf du in einem Verkaufsgespräch achten musst, um Herr über deine Entscheidungen zu bleiben und sich vom Gegenüber nicht manipulieren zu lassen.

1. Manipulationshebel: Kleider machen Leute

Im Verkauf gibt es ein Gesetz: Je teurer der Gegenstand, welcher verkauft werden soll, desto vornehmer sind die dazugehörigen Verkäufer gekleidet. Nehmen wir als Beispiel einen Juwelier. Der zu verkaufende Gegenstand ist ein Diamantring, den du deinen Liebsten unter den Weihnachtsbaum legen sollst. Zumindest wird dies der Verkäufer im edlen Zwirn dir weiß machen wollen. Eine Verkäuferin wird höchstwahrscheinlich ein teures Kostüm einer edlen Marke anhaben. Dies alles hat den Sinn, Vertrauen zu dir aufzubauen. Nicht auszudenken, dass diese Verkäufer dir in zerlumpten Jeans gegenüberstehen und versuchen, einen Schmuckgegenstand um mehrere tausend Euro an den Mann oder die Frau zu bringen.

Wir sind darauf konditioniert, Menschen mit hochwertiger Kleidung, Vertrauen entgegen zu bringen.

Dies geschieht, bevor noch überhaupt ein Wort gewechselt wurde. Dies gilt beim Bank- oder Versicherungsberater in gleichem Ausmaß. Je höher die zu bezahlenden Summen, desto besser gekleidet ist das Gegenüber. Beobachte einmal ganz bewusst die Wirkung der Kleidung auf dein Kommunikationsverhalten. Du wirst erstaunt sein.

EXTRA: Kleider machen Menschen & Erfolg aus: Stimmt das?

2. & 3. Manipulationshebel: Kontext und Inhalt

Es ist nicht nur entscheidend, wie das Gegenüber aussieht, sondern auch, wo das Verkaufsgespräch stattfindet. Bleiben wir beim Beispiel des Juweliers, dann wird das Interieur des Ladens höchstwahrscheinlich luxuriös sein. Auch ein eventueller Sicherheitsmann, der die Schmuckstücke bewacht, könnte die Luxusnote unterstreichen. All dies soll dich in deiner Entscheidung bestärken, den richtigen Laden aufgesucht zu haben. Schließlich scheinen schon etliche Menschen zuvor auch hier eingekauft zu haben, wie sonst wäre dieser Luxus zu finanzieren?

In diesem Hochgefühl kann es nun passieren, dass du in eine schlechtere Verhandlungsposition „gedrängt“ wirst. Der Verkäufer könnte dich warten lassen oder einen extra Termin vereinbaren, um dir zu signalisieren, dass er keine Zeit hat und du einfach warten musst, wenn du Geschäfte mit ihm machen möchtest. Besonders bei teuren und exklusiven Weihnachtsgeschenken kann dies Sinn machen, da du dadurch leichter lenk- und beeinflussbar bist.

Fall auch nicht auf vermeintliche Angebote hinein. Wenn die Kette nur heute 35 Prozent billiger ist, ist es dennoch kein Grund, sich zu einer Entscheidung drängen zu lassen. Auch nicht der Umstand, dass dies die letzte Kette sei. Solche Aussagen entsprechen meistens nicht der Wahrheit und sollen dazu führen, dass du hier und jetzt zuschlägst.

Handlungsempfehlungen

An diesem Punkt liegt es einzig und allein an dir, ob du diese Machtspielchen über dich ergehen lassen möchtest. Mach dir klar, dass der Juwelier verkaufen muss und du deshalb sowieso immer in einer besseren Verhandlungsposition bist, weil du eben nicht kaufen musst. Du kannst natürlich in jedes andere Geschäft gehen.

Lass dich nicht unter Druck setzen von angeblichen Spezialangeboten oder limitierten Auflagen edler Stücke. Wenn du dich für den Kauf entscheidest, dann solltest du dies aus freien Stücken tun und nicht dazu gedrängt werden.

Sprich dein Gegenüber immer auf real vorliegende Fakten an: Ist es wirklich wahr, dass dies die letzte vorrätige Kette ist und es keine Möglichkeit gibt, diese nachzubestellen? Ist es tatsächlich so, dass der Preis wirklich nur heute um 35 Prozent gesenkt ist oder ob es die Möglichkeit gibt, diesen Preis auch nächste Woche zu erhalten?

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Claudio Catrini

Claudio Catrini ist einer der führenden digitalen Unternehmensberater innerhalb der D-A-CH-Region. Mit über 20 Jahren Erfahrung weiß der gebürtige Sizilianer ganz genau, worauf es in Verkauf und Marketing ankommt. Seine Lösungsansätze als strategischer Berater bringen Unternehmern einen klaren Nutzen in Verbindung mit hohen ethischen und moralischen Werten.

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