„Engagement und emotionale Bindung brauchen ein glaubwürdig gelebtes Leitbild – die Basis für eine attraktive Arbeitgebermarke!“ fordert Unternehmer und Consultant Ben Schulz. Zustimmendes Kopfnicken im Publikum während seines Vortrags, großartige Ideen entstehen im Geiste, aber schon auf dem Nachhauseweg verflüchtigen sich diese und es geht zu zurück zu „business as usual“. Schade! Warum ist das so?
Eine der Hauptursachen ist sicherlich, dass viele UnternehmerInnen und Führungskräfte nicht verstehen, was es bedeutet, ArbeitgeberIn zu sein. Oftmals herrscht noch die Meinung, der Vorgesetzte gibt den Ton an und den Arbeitsvertrag aus und der Mitarbeitende soll einfach nur seinen Job so gut wie möglich machen. Und wenn das Thema „Arbeitgebermarke“, sprich Employer Branding, zur Sprache kommt, wird beteuert: „Machen wir. Unsere Belegschaft bekommt immer einen frischen Obstkorb, einmal im Monat bestellen wir Pizza für alle und im Foyer haben wir den besten Tischkicker stehen.“ Aha.
Traurig – aber wahr …
70% der Arbeitnehmenden identifizieren sich in den sozialen Medien nicht mit ihrem Arbeitgeber. Sie liken ihn nicht und geben ihn auch nicht in ihren Profilen an. Noch erschreckender finde ich folgendes Studienergebnis: 60% der Mitarbeitenden kennen den Purpose ihres Unternehmens nicht. In meinen Augen ein Unding! Wie können sie dann vertrauen, wie können sie sich engagieren, wie sehr wird wohl ihr Bestreben sein, alles zu geben, um das Unternehmen nach vorne zu bringen? Ne Gratispizza als vertrauensbildende Maßnahme? Nein! Da braucht es entschieden mehr!
EXTRA: Der Schlüssel zum Erfolg: Employer Branding in Zeiten des Fachkräftemangels
Employer Branding – die Arbeitergebermarkenbildung
Employer was?
Viele sitzen dem Irrglauben auf, Employer Branding wäre so etwas wie Corporate Branding. Falsch! Corporate Branding ist die Markenstrategie, um ein Markenimage aufzubauen. Die Zielgruppe ist der Kunde, der Markt, die Stakeholder. Beim Employer Branding stehen die potenziellen und bestehenden Mitarbeitenden im Mittelpunkt. Mittels der Arbeitgebermarke präsentiert sich ein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber. Im Fokus stehen dabei die Unternehmenskultur, Werte und Visionen aus dem Unternehmensleitbild, die interne und externe Kommunikation.
ABER VORSICHT: ehrlich und echt. Wer ein X für ein U verkauft, erleidet einen irreparablen Imageverlust.
Engagement und emotionale Bindung brauchen ein glaubwürdig gelebtes Leitbild!
Das Leitbild ist einer der essenziellen Faktoren im Employer Branding, um am Markt mit einer Botschaft sicht- und erlebbar zu werden. Im Leitbild wachsen Purpose und Vertrauen zusammen, was der Arbeitgebermarke erst den richtigen Kick gibt.
Authentische und erlebbare Leitbilder bieten Orientierung und Identifikation für Mitarbeitende, Business-Partner, Stakeholder, Führungsmannschaft, Kunden usw. Sie müssen Sehnsüchte ansprechen und Bedürfnisse erfüllen, denn dann möchten Menschen emotional an der Story beteiligt sein.
Und noch ein Grund für eine attraktive Arbeitgebermarke …
Aufgrund des hohen Fachkräftemangels können sich Mitarbeitende ihren Arbeitgeber quasi aussuchen. Die Generationen Y und Z machen das nicht anders. Sie suchen nach einem Unternehmen, welches zu ihnen passt und nicht umgekehrt – sie suchen nach dem für sie besten Arbeitgeber. Eine authentische und starke Arbeitgebermarke ist da ganz klar von Vorteil, um für neue Mitarbeitende interessant zu sein.
„Je echter, offener und ehrlicher es sich präsentiert, desto einfacher haben es zukünftige Mitarbeitende, sich zu entscheiden.“
Und eines sei gesagt: extrem viele von den Jungen haben das hehre Ziel, mindestens die Welt retten zu wollen. Denen ist der Obstkorb völlig Schnuppe.
Vertrauen und Identifikation sind der Mörtel, der das Unternehmen zusammenhält
Wir brauchen ein Fundament für Arbeitnehmende, damit sie sagen können:
„Wir vertrauen unserem Arbeitgeber und wir identifizieren uns mit ihm. Das gibt uns Stabilität für unsere Zukunft.“
Dies geht nur durch den Change einer rein professionellen hin zu einer gemeinschaftlichen Beziehung, in der Unternehmen und Mitarbeitende in ihren Zielen und Werten vereint sind. Das geht nicht mit „business as usual“. Die UnternehmerInnen und ihre Unternehmen von morgen sind Hoffnungsträger und die, die es verstehen, krempeln die Ärmel hoch und packen an. Und mal ganz ehrlich – welcher Arbeitgeber wirkt vertrauenswürdiger und attraktiver: derjenige in einem sterilen Bürogebäude, in dem jeder seiner Arbeit nachgeht, alles still und der Oberste sitzt in seinem Büro und versteckt sich hinter Zahlen, Daten, Fakten? Oder der Arbeitgeber, bei dem es eher wie in einem Ameisenhaufen zugeht, jeder überlegt mit jedem, wie was am besten erledigt werden kann, es wird debattiert und der Chef sitzt mittendrin? Ich weiß, für welche Richtung ich mich schon vor langer Zeit entschieden habe.
Generative KI ist der Assistent, den ich mir schon immer gewünscht habe und der (fast) alles weiß. Und Machine Learning…
Interessanter Artikel zum RWE Aktienkurs, vielen Dank für die detaillierte Analyse! Ziemlich überraschend, wie stark die Aktie in letzter Zeit…
Ganz ohne Kapital klappt es nicht, aber bootstrappen bringt auch viele Vorteile. Ich bin froh kein Fremdkapital aufgenommen zu haben.…