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Mitarbeitergewinnung wird immer schwieriger. Früher konnten sich Unternehmen die MitarbeiterInnen aussuchen, heute ist es umgekehrt. ArbeitgeberInnen müssen also aus der Masse hervorstechen, um von BewerberInnen positiv wahrgenommen zu werden. Doch wie funktioniert das? Dieser Artikel zeigt dir diverse Möglichkeiten für Employer Branding, mit denen du deine Mitarbeitergewinnung optimieren kannst.

Definition Employer Branding

Unternehmen wollen als attraktiver Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt wahrgenommen werden, um dem „War of Talents“ standhalten zu können. Employer Branding umfasst dabei alle Maßnahmen, welche die eigene Arbeitgebermarke aufbauen und nachhaltig positiv prägen. Dadurch positionierst du dich als ansprechendes Unternehmen bei (potentiellen) ArbeitnehmerInnen.

Aufbau von Employer Branding

Wie baust du Employer Branding in deinem Unternehmen nachhaltig auf? Du arbeitest durch diverse Analysen die Alleinstellungsmerkmale (USP) und Besonderheiten deines Unternehmens heraus und legst basierend darauf Kernbotschaften fest. Alternativ kannst du auch BeraterInnen engagieren oder du bildest MitarbeiterInnen zu Employer Brand Manager aus. Über beide Varianten kannst du dich beispielsweise auf www.employerbranding.org informieren.

Mit diesen vier Schritten startest du in dein Employer Branding:

1. Unternehmensanalyse

Um die Kernbotschaften herauszufiltern, wendest du dich zuerst in Form einer Befragung an die MitarbeiterInnen:

  • Was gefällt ihnen im Unternehmen? Was ist besonders?
  • Warum arbeiten sie gerne in ihrem Job?
  • Wo liegen die Defizite?
  • Was sollte verbessert werden?

Die Antworten auf die Fragen geben dir Aufschluss darüber, wie dein Unternehmen intern wahrgenommen wird. Du kannst das Verbesserungspotential festlegen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.

2. Zielgruppenanalyse

An wen richten sich deine Employer-Branding-Maßnahmen? Wer ist deine Zielgruppe? Die BewerberInnen haben Erwartungen und Wünsche, die du konkretisieren musst. Nur wenn du den Nerv der Zielgruppe triffst und entsprechend kommunizierst, wirst du Mitarbeitergewinnung erfolgreich umsetzen.

3. Wettbewerbsanalyse

Die Mitarbeiterbefragung gibt dir einen guten Überblick über Stärken und Schwächen deines Unternehmens. Mit dieser Basis kannst du in die Wettbewerbsanalyse einsteigen. Was unterscheidet dich vom Wettbewerb? Wo liegen deine Stärken? Was zeichnet dich aus, aber den nicht den Wettbewerb?

4. Kernbotschaften

Die Ergebnisse der Unternehmens-, Zielgruppen- und Wettbewerbsanalyse wandelst du nun in Kernbotschaften um, indem du die Antworten auf folgende Fragen auf den Punkt genau komprimierst:

  • Wofür steht dein Unternehmen?
  • Was macht dich einzigartig?
  • Warum ist deine Arbeitgebermarke attraktiv für BewerberInnen?
  • Wie kannst du dich im Vergleich zum Wettbewerb positionieren?
  • Welche Werte willst du vermitteln?

Mit deinen Kernbotschaften bzw. einem Claim positionierst du dich im Markt, hebst dich vom Wettbewerb ab und schaffst die besten Voraussetzungen, um eine attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen.

EXTRA: 3 Stolpersteine der Positionierung – und wie Selbständige sie vermeiden

Maßnahmen im Employer Branding

Nachdem du die Kernbotschaften herausgearbeitet und die Unternehmenskultur etabliert hast, gibt es eine Auswahl an Maßnahmen für dein Employer Branding. Dieser Artikel gibt dir vier Beispiele.

1. Mitarbeiter zu Markenbotschaftern machen

Durch die Unternehmensanalyse kennst du deine Schwächen. Entsprechend hast natürlich schon Gegenmaßnahmen eingeleitet, was von deiner Belegschaft positiv wahrgenommen wird. Damit stärkst du nicht nur die Mitarbeiterbindung, sondern förderst auch Loyalität, Zufriedenheit und das persönliche Engagement.

Sobald sich deine MitarbeiterInnen mit ihrem Arbeitgeber identifizieren und sich wohlfühlen, tragen sie ihre Motivation auch nach außen. Die Mund-zu-Mund-Propaganda ist die beste und günstigste Werbung, die du haben kannst. Deine MitarbeiterInnen werden zu Markenbotschaftern.

2. Website

Eine ansprechende und interessante Karrierewebsite ist sehr wichtig für dein Unternehmen. Sie ist sozusagen deine Visitenkarte. Dein Content sollte für BewerberInnen interessant und informativ sein – alle möglichen Fragen müssen auf der Seite beantwortet werden. Dafür bietet die Solarisbank ein gutes Beispiel.

Alternativ kannst du auch gerne eine Teamseite ins Leben rufen. BewerberInnen bekommen dort einen ersten Eindruck ihrer potentiellen neuen KollegInnen. Ihr Bauchgefühl wird entscheiden, ob sie sich in dem Team sehen und dort wohlfühlen könnten.

3. Social Media

Dein Unternehmen sollte unbedingt auf allen relevanten Social-Media-Kanälen vertreten sein: XING, LinkedIn, Facebook, Twitter & Co. Vor allem ist es wichtig, dass diese Kanäle immer wieder aktualisiert, bespielt und auch gepflegt werden. Sobald BewerberInnen nur alte Beiträge vorfinden, macht das keinen guten Eindruck.

Um dein Unternehmen persönlicher zu präsentieren, kannst du Einblicke in Firmenstruktur, Büroleben, Teamevents gewähren oder einzelne KollegInnen vorstellen. So bekommen BewerberInnen ein Gefühl für Unternehmen, Werte und Motivation der MitarbeiterInnen. Wichtig dabei ist, dass du immer authentisch bleibst.

Ein sehr gutes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung von Employer Branding zeigt Vodafone auf Instagram.

4. Bewertungsportale

Auf Bewertungsportalen wie kununu oder Glassdoor teilen (ehemalige) MitarbeiterInnen ihre Erfahrungen. Die Bewertungen können sowohl gut als auch schlecht für dich sein. Daher ist es sehr wichtig, die Portale ständig im Blick zu haben und Präsenz zu zeigen. Negative Kommentare solltest du sofort kommentieren und Stellung dazu beziehen. Es ist wichtig, diese Kritikpunkte zu beheben, damit sie kein zweites Mal auftauchen. Zudem zeigst du mit deiner Reaktion, dass du kritikfähig bist und Probleme löst.

Fazit

Beim Employer Branding spielt die Glaubwürdigkeit des Unternehmens eine große Rolle. Wenn Werte nicht gelebt werden, wirkst du unglaubwürdig und unauthentisch. Deshalb solltest du darauf achten, dass du deine Selbstdarstellung auch wirklich verinnerlicht hast.

Sobald du Employer Branding richtig umsetzt und als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wirst, musst du dir über Mitarbeitergewinnung keine Sorgen mehr machen. Durch das vereinfachte Recruiting minimierst du nicht nur die Kosten für Personalbeschaffung, sondern erhöhst auch die Mitarbeiterbindung. Infolgedessen steigt die Kundenzufriedenheit durch motivierte MitarbeiterInnen.

Katja Bäumel

Katja Bäumel startete 2013 bei unternehmer.de und war von 2018 bis 2023 Projektleitung. In den Jahren zuvor war sie, neben diversen Auslandsaufenthalten, u. a. für die Volkswagen AG, Deutsche Bank AG und Russell Hobbs tätig.

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