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Ob große, kleine oder mittelständische Unternehmen: von Marken- und Produktpiraterie sind heutzutage Firmen jeder Größenordnung aus nahezu allen Branchen betroffen.

Zu den Folgen von Marken und Produktpiraterie zählen:

  • Umsatzeinbußen
  • Imageschäden
  • Arbeitsplatzverluste

Da die Folgen gravierend sind, ist es für Unternehmen äußerst wichtig, ihre Marken zu schützen. Unternehmen müssen kontinuierlich gegen den illegalen Handel mit gefälschten Produkten vorgehen. Dafür bieten sich zum Beispiel folgende Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen an:

1. Gewerbliche Schutzrechte anmelden

Eine wesentliche Präventionsmaßnahme ist die Anmeldung gewerblicher Schutzrechte, wie zum Beispiel der Marke. Denn nur durch eine offizielle Registrierung können Unternehmen zivil- und strafrechtlich gegen Fälscher vorgehen.

Zudem haben Unternehmen nach der Eintragung der Schutzrechte die Möglichkeit, die Grenzbeschlagnahme beim Zoll zu beantragen. Dies ist ein wirksames Mittel gegen die Ein-, Aus- und Durchfuhr von Fälschungen innerhalb der Europäischen Union.

2. Produktpiraterie: Produkte fälschungssicher gestalten

Ein ebenfalls wichtiger Bestandteil eines effektiven Markenschutzes ist die fälschungssichere Gestaltung der Originalprodukte. Ob:

  • Sicherheitsetiketten
  • Sicherheitsfäden und -bänder
  • Webetiketten
  • fälschungssichere Verschlüsse
  • Hologramme für CDs und DVDs

– Unternehmen stehen verschiedene offene und verdeckte Produktauthentifizierungslösungen zur Auswahl. Diese können je nach Produkt individuell an die Sicherheitsanforderungen angepasst werden können.

Selbstverständlich werden dabei auch die finanziellen Möglichkeiten berücksichtigt. Möchten HerstellerInnen, dass die EndkonsumentInnen selbst feststellen können, ob es sich um ein Original oder eine Fälschung handelt, entscheiden sie sich meist für offene Sicherheitsmerkmale, welche sich auch positiv auf das Markenbewusstsein auswirkt.

Für einen höheren Fälschungsschutz eigenen sich versteckte Sicherheitsmerkmale. Bei der Auswahl und Anbringung der Sicherheitsmerkmale legen Unternehmen fest, wer autorisiert sein soll, die Echtheit eines Produktes zu überprüfen, beispielsweise:

  • MitarbeiterInnen des Unternehmens
  • HändlerInnen
  • ErmittlungsbeamtInnen
  • Strafverfolgungsbehörden
  • etc.

Die optimale Lösung liegt in einer Kombination aus offenen und verdeckten Sicherheitsmerkmalen.

3. Verbrauchern Service bieten

Da EndverbraucherInnen bei versteckten Sicherheitsmerkmalen ausgestatteten Produkten ihre Echtheit selbst nicht feststellen können, empfiehlt es sich für HerstellerInnen, z.B. auf ihrer Website:

  • über den Umgang mit Fälschungen aufzuklären
  • ihren KundInnen die Möglichkeit zu bieten, dass sie zweifelhafte Artikel kostenlos zur Prüfung einschicken können

Sollte sich bei der Prüfung herausstellen, dass es sich bei dem Produkt um eine Fälschung handelt, sollte sich das Unternehmen zwecks Kundenbindung und im Interesse eines positiven Markenimages entsprechend kulant verhalten.

4. Die Lieferkette absichern

Durch die Ausstattung der Originalprodukte mit Sicherheitsetiketten und Seriennummern können Hersteller und Herstellerinnen ihre Ware lückenlos durch die gesamte Lieferkette verfolgen. Somit verhindern Unternehmen, dass Artikel in den Graumarkt gelangen oder Fälschungen in die Lieferkette eingeschleust werden.

Sinnvoll sind Lösungen, die sich problemlos in die bestehende Infrastruktur und Lieferkette integrieren lassen, operative Flexibilität und einen optimalen Schutz der Produkte gewährleisten.

5. Marken- und Produktpiraterie: Fälschungen im Internet aufspüren

Da das Internet heutzutage einer der größten Vertriebskanäle für Fälschungen und Graumarktware ist, sollten Unternehmen die für sie relevanten Online-Handelsseiten (B2B und B2C) und Auktionsplattformen wie eBay kontinuierlich beobachten bzw. professionell überwachen und auswerten lassen. Durch ein gezieltes Marken- und Produkt-Monitoring, bei dem eine spezielle Software eingesetzt wird, können Plagiate, Grauimporte und andere Urheberrechtsverletzungen im Internet schnell aufgedeckt werden.

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Indikatoren, die auf eine mögliche Fälschung hindeuten, sind zum Beispiel:

  • auffallend niedrige Preise
  • fehlende Seriennummern
  • Modelle, welche der/die MarkenherstellerIn gar nicht anbietet

Bei verdächtigen Produkten werden Testkäufe durchgeführt, mit deren Hilfe AnbieterInnen- bzw. Versenderdaten, Seriennummern und weitere notwendige Informationen zur Produktbeschaffenheit ermittelt werden. Weiterhin dienen die Testkäufe, die daraus resultierende Kommunikation mit dem jeweiligen Anbieter oder der Anbieterin und die anschließende Dokumentation später als rechtssichere Beweismittel.

Durch Markenschutzprogramme der PlattformbetreiberInnen wie zum Beispiel das von eBay eingesetzte VeRI-Programm lassen sich die Auktionen illegaler Anbieter löschen, wodurch die Zahl der angebotenen Plagiate drastisch reduziert wird.

Mit Hilfe dieses Produkt- und Markenmonitorings erhält der Rechteinhaber oder die Rechteinhaberin einen klaren Überblick über die:

  • angebotenen Produkte
  • Preise
  • Händlerstrukturen

Die einzeln aufbereiteten und dokumentierten Fälle dienen Unternehmen bzw. deren Anwälten schließlich dazu, weitere (rechtliche) Schritte einzuleiten.

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Und was hältst davon?

Was tust du gegen Produktpiraterie? Welche Gefahren siehst du?

Tobias Kopp

Tobias Kopp ist Director Business Development bei OpSec Security, einem weltweiten Anbieter von Anti-Fälschungstechnologien und Dienstleistungen für Off- und Online-Markenschutz.

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