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Öffentlichkeitsarbeit ist kein Hexenwerk. Es gibt jedoch Praktiken und Erfahrungen, die man auf dem langen Weg dieser Karriere sammelt und die nicht durch das Versuch und Irrtum Prinzip ersetzt werden können.

Das sieht man vor allem in der Startup-Phase, wo Unternehmen in der Vergangenheit entweder sehr wenig oder gar keine PR gemacht haben und erwarten, dass es sich um einen Sprint oder einen Marathon handelt. Öffentlichkeitsarbeit bringt sehr wenig für deine Marke, wenn sie nicht gut ausgeführt wird. Es gibt drei Hauptmerkmale von PR, die zum Erfolg beitragen:

  1. Die Durchführung deiner Recherchen/Hausaufgaben
  2. Aufbau von Glaubwürdigkeit
  3. Deine Zielgruppe verstehen

Jede Marke sollte Prozesse etablieren, die diese drei Schlüsselelemente mit einschließt, um eine erfolgreiche Marke zu verstehen und aufzubauen. Viele Fehler, die Startups machen sind das Ergebnis mangelnder Erfahrung. Im Folgenden findest du die häufigsten Fehler, sowie Ratschläge, wie du sie vermeiden kannst.

1. „News“ verbreiten, die nicht berichtenswert sind

Viele Startups gehen davon aus, dass alle Entwicklungen in ihrem Unternehmen eine Eilmeldung sind. Aber wir können nicht genug betonen, dass das Aufziehen einer Website keinen News-Charakter hat es sei denn, deine Website ist ein bahnbrechendes Produkt.

Startups sollten sich ein gutes Bild von der Wettbewerbslandschaft machen, um festzustellen, welche wichtigen Unterscheidungsmerkmale die Branche beeinflussen sollten. Wenn deine Ankündigung deine Zielgruppe nicht zu irgendeiner Art von Aktion bewegt, dann ist es wahrscheinlich, dass du keinen Nachrichten-Charakter hast. Hier sind ein paar Fragen, die du dir stellen solltest:

  • Beeinflusse ich die Branche auf eine Weise, wie es noch nie zuvor geschehen ist? Mit anderen Worten, bin ich die oder der Erste, Bessere oder Beste?
  • Beeinflusst diese Ankündigung meinen bestehenden Kundenstamm in signifikanter Weise?
  • Wird diese Nachricht die Art und Weise verändern, wie die Menschen meine Marke sehen?

Das sind nicht die einzigen Faktoren, die für die Erstellung einer Ankündigung interessant sein könnten, aber wenn du legitimerweise einen neuen Bereich innerhalb dieser drei Schlüsselelemente finden kannst, bist du auf der sicheren Seite.

2. Zu spät vorbereiten

Jeder will etwas vorantreiben – am besten schon gestern. Denke daran, dass PR ein Prozess ist. Niemand wartet einfach darauf, dass deine Marke etwas sagt. Der häufigste Fehler ist, dass die Leute innerhalb weniger Tage nach ihrem Start an PR-Agenturen herantreten und denken, das gäbe den ExpertInnen dort genügend Zeit, das zu tun, was in Wirklichkeit etwa drei Wochen Arbeit erfordert.

Bauen einen größeren zeitlichen Puffer ein und hole dir frühzeitig Einblicke von Fachleuten, die wissen, was sie tun, damit du einen realistischen Zeitplan erstellen kannst. Dadurch wirst du auch bei den Medien viel besser positioniert sein. Denke frühzeitig an PR und plane mindestens drei bis vier Wochen für die Vorbereitung ein.

3. Mangelnde Glaubwürdigkeit

Wie oft kaufst du Produkte, Dienstleistungen oder gehst sogar in ein Restaurant, ohne vorab Kundenbewertungen zu lesen? In der heutigen digitalen Welt lautet deine Antwort wahrscheinlich: „nie“. Glaubwürdigkeit ist wichtig, um deine Marke zu etablieren, und das kann auf verschiedene Weise geschehen.

Wenn du deine Geschichte frühzeitig erzählst, hilft das, Glaubwürdigkeit zu schaffen.

Ob durch deine InvestorInnen, MarkenbotschafterInnen, MedienvertreterInnen oder FreundInnen und Familie – inspirieren die Menschen dazu, früh und oft positive Dinge über die Marke zu sagen. Wenn du dich auf eine Markteinführung vorbereitest, frage nach Experteneinblicken und hole dir auch diese ins Boot. Du wirst so viele „FreundInnen“ brauchen, wie du bekommen kannst, wenn du etwas Neues veröffentlichst oder ankündigst.

4. Auf den letzten Drücker bei den Medien melden

Ja, auch die Medien sind nicht immer in letzter Minute verfügbar, um das, was du ihnen geschickt hast, zu posten. Wenn du die erforderlichen Nachforschungen angestellt, etwas Nachrichtenwürdiges zusammengetragen und deine Glaubwürdigkeit bewiesen hast, musst du bei den Medien „anklopfen“. Das bedeutet, dass du dich frühzeitig mit den relevanten RedakteurInnen in Verbindung setzt, damit du die Informationen, die sie benötigen, weitergeben und sie bei der Entwicklung einer Story rund um deine Ankündigung unterstützen kannst.

Wenn du die richtige Medien dafür gefunden hast, sollten die JournalistInnen in der Lage sein, dir ein Feedback zu deiner Story zu geben. Wenn du ein gewisses Maß an Flexibilität mitbringst, könnten sie sogar dazu beitragen, deine Geschichte noch besser und stärker zu machen.

EXTRA: Storytelling statt Pressemeldung: So erreichst du dein Publikum [+Infografik]

5. Auf dem Laufenden halten? Fehlanzeige!

Der Todesstoß: Das Versäumnis, Menschen auf dem Laufenden zu halten. JournalistInnen, die sich einmal sehr für deine Geschichte begeistert haben, könnten das Interesse verlieren, wenn du nicht nachlieferst. Die Nachrichten kommen jeden Tag, daher ist es Teil deiner Arbeit, das, was du zu sagen hast, für die RedakteurInnen spannend und relevant zu halten.

Unsere Faustregel: Jedes Mal, wenn du etwas Neues zu sagen hast, ein gewisses Maß an Mehrwert bieten, damit die Story oder dein Nutzen größer wird als der Schritt davor.

Der Schlüssel zu jeder Medienarbeit ist die Garantie einer positiven Geschichte. Denke daran, dass du ohne die richtigen Folgemaßnahmen deine Chance verlieren könntest.

Vermeide diese fünf häufigen Fehler, und du wirst die Kurve kriegen. Ganz gleich, wie groß dein Unternehmen ist, stell sicher, dass du vor großen Ankündigungen deine Strategie anhand dieser häufigen Fehltritte gründlich überprüfst, um deine PR-Strategie zum Erfolg zu führen.

Dieser Artikel wurde von Ronjini Joshua auf Englisch verfasst und am 30.09.2020 auf www.forbes.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren LeserInnen zu relevanten Themen austauschen können!

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One Comment

  • Simone sagt:

    Diese Fehler habe ich tatsächlich auch schon bei gestandenen Unternehmen feststellen müssen. Wenn es neue Produkte/Dienstleistungen gibt, dann müssten ja all diese Punkte wieder von vorne durchgegangen werden, wird aber sehr oft nicht gemacht. Man verlässt sich auf sein „Stammpublikum“, dabei könnte man so viel mehr herausholen wenn man nur diese Fehler vermeiden würde.

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