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Wie kann New Work vom Recruiting bis zur harmonischen langfristigen Zusammenarbeit gelingen?

Kulturwandel am Arbeitsplatz

Mit der Digitalisierung und Flexibilisierung der Arbeitswelt verändert sich auch die Kultur am Arbeitsplatz. Die Corona-Pandemie hat ein breites Umdenken ausgelöst, was Führung, Zusammenarbeit und Prozesse angeht. Laut einer Studie von Bitkom haben acht von zehn abhängig Beschäftigten (79 Prozent) den Eindruck, dass ihr/ihre ArbeitgeberIn seine/seinen Beschäftigten seit der Pandemie mehr vertraut und verstärkt auf Eigenverantwortung setzt. Drei Viertel (74 Prozent) stellen eine größere Aufgeschlossenheit gegenüber digitalen Technologien fest.

Was viele Unternehmen dabei vergessen: New Work beginnt lange vor dem Start eines Talents bei einem/einer neuen ArbeitgeberIn. Schließlich geht dem Konzept ein Kulturwandel voraus, der jeden Bereich eines Unternehmens durchzieht.

EXTRA: New Work: Lösungen und Services fürs Smart Office

Das Recruiting: maßgeblich für eine gelungene Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Bei der Suche nach neuen Talenten geht es lange nicht mehr nur darum, die qualifiziertesten Fachkräfte oder den besten Lebenslauf für das eigene Unternehmen zu gewinnen. New Work Konzepte bauen darauf, dass ArbeitgeberInnen und potenzielle/r ArbeitnehmerInnen zentrale Werte miteinander teilen. Nur so ziehen beide an einem gemeinsamen Strang. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte man bereits bei der Formulierung der ausgeschriebenen Stellen großen Wert darauflegen, dass die Firmenphilosophie und die Werte des Unternehmens optimal zur Geltung kommen. Auf diesem Weg können gezielt die Talente angesprochen werden, die sich damit identifizieren.

Das Recruiting kann beispielsweise in der Stellenausschreibung mit einer persönlichen Ansprache per Du beginnen. Auch das Vorstellen der Arbeitsmöglichkeiten und des Team-Gedankens in den unterschiedlichen Phasen des Bewerbungsprozesses sind Möglichkeiten, gezielt neue Talente und BewerberInnen zu erreichen.

Um den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich zu halten, empfehle ich diesen komplett digital und somit orts- und zeitunabhängig zu gestalten. Telefoninterviews und Gespräche per Video sorgen innerhalb eines Unternehmens für eine höhere Effizienz, da viele Gespräche in kurzer Zeit stattfinden. Auch die BewerberInnen profitieren von einem digitalen Bewerbungsprozess, wenn aufwendige Anreisen entfallen. Durch den zusätzlichen Aspekt der Remote-Arbeit sind Einstellungen problemlos deutschlandweit möglich.

Eine gute Vernetzung im Unternehmen und regelmäßige Statusgespräche mit allen Stakeholdern verbessert die Effizienz und Transparenz des Recruitings. Diese Faktoren führen dazu, dass schneller entschieden wird. Dies verschafft nicht nur dem/r BewerberIn frühzeitig Gewissheit, es ist auch ein Zeichen der Wertschätzung und somit ein wichtiger Bestandteil von New Work.

New Onboarding – die gelungene Balance aus persönlicher und digitaler Kommunikation

Dem Onboarding kommt bei New Work Konzepten eine wichtige Rolle zu, da hier die Weichen für eine dauerhaft gute Zusammenarbeit gestellt werden. Beim Preboarding werden zwischen der Unterzeichnung des Vertrags und dem ersten Arbeitstag die Vorbereitungen für einen gelungenen Start getroffen. Digitale Prozesse sollten mit einer persönlichen Note kombiniert werden, indem neue MitarbeiterInnen beispielsweise vorab Kontakte zu dem/r Vorgesetzten und dem Team knüpfen. Ein Willkommenspaket mit persönlicher Karte, Notizbuch oder Stiften zur Begrüßung ist eine Geste der Wertschätzung.

Maßgeblicher Bestandteil vieler New Work Konzepte sind hybride oder komplett ortsunabhängige Arbeitsmethoden. Damit trotz räumlicher Distanz ein reibungsloser Start erfolgen kann, ist die technische Ausstattung eines/r jeden neuen Mitarbeiters/Mitarbeiterin entscheidend. Ein Technik-Paket mit der notwendigen Hardware sollte rechtzeitig bei dem neuen Teammitglied ankommen. Hilfreich ist es zudem, bereits vor Arbeitsbeginn den Kontakt zur IT-Abteilung herzustellen und so technischen Schwierigkeiten am ersten Arbeitstag vorzubeugen.

Für einen guten Start in die erste Arbeitswoche ist es gerade bei Remote Work wichtig, dass die ersten Tage gut organisiert sind. Ansonsten könnten sich neue MitarbeiterInnen zu Beginn verloren fühlen. Aus diesem Grund bietet sich ein gemeinsames Onboarding für alle neuen Talente innerhalb der ersten Tage an. Hier sollte die Firmenkultur, die wichtigsten Unternehmensbereiche sowie Ansprechpartner vorgestellt und ein gegenseitiges Kennenlernen ermöglicht werden.

Im Anschluss kann das Onboarding in den einzelnen Abteilungen erfolgen. Auch hier ist es sinnvoll, für die ersten Tage einen detaillierten Einarbeitungsplan zu organisieren. Dieser kann zum Beispiel Informationen zu wichtigen Ansprechpartnern, Abläufen, Zielen und ersten Aufgaben enthalten.

New Work in den Arbeitsalltag integrieren

Ist ein/e MitarbeiterIn gut im Unternehmen angekommen, sollte auch beim ortsunabhängigen Arbeiten der regelmäßige Austausch sichergestellt werden. Nur so können wichtige Werte von New Work wie Transparenz, Mitbestimmung oder Selbstständigkeit gelebt werden. Der Austausch kann etwa über virtuelle Dailys, Statustermine und regelmäßige Feedbackgespräche erfolgen. Insbesondere Video-Konferenzen eignen sich, um einen persönlichen Bezug herzustellen. Auch Teamevents in den jeweiligen Abteilungen oder firmenweite Feiern und Feste können den kollegialen Zusammenhalt weiter stärken.

Eine wichtige Voraussetzung von New Work ist die Flexibilität für eine gelungene Work-Life-Balance. Dies betrifft nicht nur die Arbeitszeit, sondern auch das ortsunabhängige Arbeiten. New Work bedeutet offen zu sein für neue Arbeitsmethoden. Im Social Media Marketing wird daher zum Beispiel so genannte „Workations“ eingerichtet. Mitarbeitende können dabei allein oder in einer Gruppe mit mehreren KollegInnen an einen Ort ihrer Wahl reisen und Arbeit mit Urlaub verbinden. Damit solche Konzepte gelingen, ist ein hohes Maß an Vertrauen und eine gute Absprache zwischen allen Beteiligten erforderlich. Ist dies gewährleistet, trägt die Workation zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und einer besseren Bindung an das Unternehmen bei.

New Work in den Arbeitsalltag integrieren bedeutet, von überall zu arbeiten
New Work in den Arbeitsalltag integrieren bedeutet, von überall zu arbeiten (Foto: Löwenstark)

New Work – komplex vom Recruiting bis zur Integration in den Arbeitsalltag

Die Umstellung auf New Work Konzepte gelingt nur ganzheitlich und sollte das komplette Unternehmen durchziehen. Der Erfolg einer solchen Umstellung steht und fällt mit den Mitarbeitenden, denn diese arbeiten jeden Tag mit den Methoden der New Work. Es liegt also nahe, bereits beim Recruiting und Onboarding nach potenziellen KandidatInnen zu suchen, die sich mit den im Unternehmen gelebten Werten identifizieren und Lust daran haben, sich einzubringen.

So werden Grundlagen geschaffen, um die neuen MitarbeiterInnen von Beginn an optimal zu integrieren und langfristige Identifikationsmöglichkeiten zu schaffen. Unternehmen wiederum, die New Work Konzepte erfolgreich umsetzen, gewinnen an Agilität und Dynamik. Damit sind sie erfolgreicher darin, schneller auf Veränderungen am Markt zu reagieren und langfristig attraktiver zu werden für die hart umkämpften Professionals.

Hartmut Deiwick

Hartmut Deiwick ist seit Februar 2020 CEO der Löwenstark Digital Group. Zuvor hat er bereits im November 2018 die Position als CEO der Löwenstark Online-Marketing GmbH eingenommen. Die Full-Service-Agentur entwickelt und betreut Online Marketing Kampagnen in den Bereichen SEO-, SEA-, Marketplace Marketing, Affiliate-Marketing-, E-Mail-Marketing- und Social Media für Kunden aller Branchen. Zuvor war Deiwick Geschäftsführer sowie Sales and Marketing Director bei der PharmaHera Service GmbH, Apothekendienstleister von APONEO Deutsche Versand-Apotheke.

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