Skip to main content

Lebst du noch auf deiner kleinen Insel? Hortest Informationen und schützt dein Wissen – nur damit es möglichst niemand anders nutzen und davon profitieren kann?

Irgendjemand könnte dich ja schließlich überholen oder sogar überflüssig machen.

Dabei ist es genau jetzt an der Zeit, dieses Eiland zu verlassen, um 2020 mehr zum WIR-Erfolg beizutragen. Leichter gelingt das, wenn wir lernen, endlich sinnvoll zu kooperieren statt sinnlos zu konkurrieren. Folgende Trends zeichnen sich dabei für 2020 ab.

Einige große Unternehmen, darunter auch Wettbewerber wie AUDI, BMW, Bosch und Continental, motivieren ihre Mitarbeiter, sich unternehmensübergreifend in sogenannten WOL-Circles zu organisieren. In einem 12-Wochen-Programm geht es darum, Beziehungen aufzubauen, die dabei helfen, eine Fähigkeit zu entwickeln und ein neues Thema zu entdecken – und im besten Fall das gesteckte Ziel umzusetzen. Die vier bis fünf Mitglieder eines solchen Circles unterstützen sich natürlich gegenseitig.

Warum machen wir nicht öfter einmal etwas gemeinsam? Teilen unser Wissen! Nutzen völlig unterschiedliche Perspektiven! Und entwickeln so bewusst miteinander neue Ideen. Was kann schon passieren? Außer dass wir zusammen mehr können und schaffen als alleine. Kein Wunder, dass die Anzahl der Unternehmen, die hierarchische Strukturen durch neue projektbezogene Zusammenarbeit ersetzen, quer durch alle Branchen und Bereiche zunimmt.

EXTRA: Agiles Projektmanagement: 7 Bücher, die du unbedingt lesen solltest

Ob die Umstellung komplett oder abteilungsbezogen geschieht – das Ergebnis ist überall gleich positiv: Wir können schneller und flexibler auf Veränderungen am Markt reagieren. Hinzu kommt, dass das Kooperationspotenzial – und die Bereitschaft dazu – im gesamten Unternehmen steigt. Aber nun zu ein paar konkreten Trends 2020 – und zugleich To-dos für dich:

1. Übernimm mehr (Selbst-)Verantwortung

Mobiles Arbeiten gibt dir mehr Freiheit hinsichtlich des Ortes und der Zeit des individuellen Arbeitsbeitrags – allerdings beeinflusst das natürlich auch die Zusammenarbeit. Hier trägst du wie auch jeder andere im Team mehr Verantwortung, den reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Wichtig ist, entsprechende Tools zu kennen und zu nutzen, die eine Zusammenarbeit auf Distanz erst ermöglichen und möglichst zugleich erleichtern.

2. Triff eigene Entscheidungen

Auf mehr Selbstverantwortung setzen Unternehmen beispielsweise bei Meetings. Statt verpflichtender Teilnahme, wird die Entscheidung dem Mitarbeiter überlassen. Sieht dieser keinen erkennbaren Mehrwert oder glaubt, keinen sinnvollen Beitrag leisten zu können, kann er sich gegen die Teilnahme entscheiden. Alternativ werden nur noch Termine und Inhalte veröffentlicht und die Kollegen, die etwas beitragen können, kommen einfach spontan dazu.

EXTRA: Chaotische Meetings? 30 Kriterien für mehr Produktivität [Checkliste]

3. Bleibe stets flexibel

Open-Office-Konzepte unterstützen spontane Zusammenarbeit durch Begegnungszonen. Soll es fokussierter werden, stehen Huddle-Rooms zur Verfügung. Als Huddle bezeichnet man, wenn die Spieler einer Football-Mannschaft vor dem nächsten Spielzug die Köpfe zusammenstecken und das weitere Vorgehen besprechen. Kleinere Besprechungsräume ermöglichen es dir und anderen, sich schnell und einfach zu treffen. Meetings werden interaktiver, sowohl vor Ort als auch online. Moderne Tools wie Mentimeter ermöglichen Antworten auf eine Umfrage über mobile Endgeräte.

4. Nutze neue Kooperationstools

Kollaborationstools erlauben es dir und anderen verteilt sitzenden Teammitgliedern, sich nahtlos auszutauschen. Die von Keith McCandless und Henri Lipmanowicz entwickelten Liberating Structures sind ein Methodenset für die gemeinsame Arbeit an Produkten und Organisation. Dem Einsatz von Video-Technik kommt dabei mehr Bedeutung zu, weil der visuelle Aspekt für den Vertrauensaufbau und zur Reduzierung von Missverständnissen äußerst wichtig ist.

5. Die größere Dimension der Zusammenarbeit

Während der erste Gedanke meist der Eins-zu-eins-Interaktion innerhalb eines Teams gilt, erstreckt sich Zusammenarbeit immer öfter über Teams, Abteilungen und Standorte hinweg. Doch es geht noch weiter: Unternehmen machen ihre Kunden und sogar andere Unternehmen zu Partnern. Das führt zur Suche nach Tools, die koordinierte sichere Interaktionen außerhalb der Firewall erlauben. Die Popularität von Technologien wie Slack, WhatsApp oder WeChat unterstreicht das.

Aus Pflicht wird Freiwilligkeit, aus Anordnung erwächst ein eigenverantwortlicher Umgang.

Auch wenn sich in diesem Zusammenhang die Diskussion über den Umgang mit Vertrauen und Kontrolle intensivieren wird, befähigt dich all dies, tiefgreifend kollaborativ und effektiv zusammenzuarbeiten.

Ulrike Stahl

Ulrike Stahl ist eine gefragte Rednerin – auf der Bühne und online – Autorin und Expertin für Zusammenarbeit und das neue WIR im Business. Sie moderiert live oder remote Zukunfts-Cafés sowie Meetings mit Liberating Structures. Wie geht konkurrenzlos erfolgreiche Zusammenarbeit? Wie entwickeln wir eine WIR-Kultur für uns selbst, in unseren Unternehmen und Verbänden? Darauf gibt sie Antworten, die wirken: Kooperativ. Kollaborativ. Kokreativ.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply