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Kommt die Balance zwischen Privat- und Berufsleben aus dem Gleichgewicht, kann das negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben, in jedem Fall wirkt sie sich auf die Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter aus. Unternehmen und Führungskräfte müssen deshalb zunehmend einen Weg finden die Bedürfnisse von Unternehmen und Mitarbeitern unter einen Hut zu bringen.

Bereits heute würden 80% der Mitarbeiter den Arbeitgeber wechseln, wenn ihnen ein anderer eine bessere Work-Life-Balance oder Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bietet.

Das sind Zahlen, die sich heute in Zeiten des bereits spürbaren Fachkräftemangels kein Arbeitgeber erlauben kann.

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Personalpolitik nach Lebensphasen

Zunehmend erhält die lebensphasenorientierte Personalpolitik Bedeutung, denn die Erfüllung persönlicher Ziele, Lebensmodelle und -pläne ist heute sowohl jungen als auch älteren Menschen sehr wichtig. Doch jede Lebensphase hat ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Prioritäten.

In aller Munde sind Mitarbeiter mit kleinen Kindern und Frauen, die familienbedingt aus dem Job aussteigen. Hier geht es um eine bessere Vereinbarkeit von beidem und der Möglichkeit nicht ins berufliche Abseits zu geraten oder sich zwischen Beruf und Familie aufzureiben. Doch was können Unternehmen tun, um ihre Mitarbeiter zu unterstützen und sich so als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren? Hier kommen zehn Tipps:

1. Work life Balance ist kein „Nice-to-have“

In entscheidender Weise hängt der Unternehmenserfolg auch von der Balance von Arbeits- und Privatleben der Mitarbeiter ab. Loyalität, Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft können nur langfristig stimmen und der Mitarbeiter gegen Abwerbungsversuche geschützt werden, wenn der Arbeitgeber aktiv unterstützt.

Zudem rechnen sich auch betriebswirtschaftlich gesehen diese Investitionen, wie verschiedene Studien zeigen. Nicht nur Kosten für Recruiting und Einarbeitung neuer Mitarbeiter sinken, auch krankheitsbedingte Fehlzeiten und deren Kosten reduzieren sich.

Weitere Vorteile für Arbeitgeber

  • Eine bessere Gewinnung qualifizierter Fach- und Führungskräfte
  • stärkere Bindung guter und wichtiger Mitarbeiter an das Unternehmen
  • höhere Loyalität der Mitarbeiter mit dem Unternehmen
  • gesteigerte Flexibilität und höheres Engagement der Mitarbeiter
  • bessere Nutzung des Kreativitätspotenzials
  • Sicherung des Know Hows
  • Kostenersparnis durch geringere Fluktuation und kürzere familienbedingte Pausen
  • Imagegewinn durch innovative Mitarbeiterführung und gelebte Unternehmenskultur

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2. Den Wert der Leistung schätzen

Nicht nur die Präsenz am Arbeitsplatz, sondern auch in der Teeküche, beim Betriebsausflug, bei späten Meetings etc. Wertschätzung und persönliches Interesse sind essenziell für eine aufrichtige Beziehung zu Mitarbeitern.

3. Für jede Lebensphase die passende Unterstützung

Statt starrer Einsatzpläne, Kernzeiten etc. durch eine lebensphasenorientierte Personalpolitik auf die individuellen Bedürfnisse eingehen, Gestaltungsmöglichkeiten und Freiräume schaffen.

4. Neue Zeiten brauchen neue Lösungen

Ein Umdenken ist wichtig. Die nachrückenden Fachkräfte stellen ganz andere Forderungen, als Arbeitgeber es von ihren bisherigen Bewerbern gewohnt sind. Doch Fachkräfte sind rar und werden immer gefragter. Work-Life-Balance kann hier mit kleinen Lösungen viel für die Attraktivität eines Unternehmens leisten.

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5. Den Mitarbeitern die Kontrolle über ihre Zeit zurückgeben

Dann machen sie, was sie wollen? Ja, ihre Arbeit. Denn wer seine Arbeitszeit in den Alltag integrieren kann, arbeitet vielleicht zu anderen Zeiten als gewohnt, aber deutlich produktiver.

6. Familienfreundlichkeit großschreiben

Mitarbeiter mit Familienverpflichtungen sind mehrfachen Belastungen ausgesetzt. Schaffen Unternehmen es unterstützend und entlastend einzugreifen, nehmen sie großen Druck von den Arbeitnehmern und gewinnen leistungsfähige und leistungswillige Mitarbeiter, die dies auch noch nach Außen tragen. Ein perfektes Employer Branding.

7. Auszeiten ermöglichen

Egal, ob Sabattical oder Familienpflegezeit, hier handelt es sich um Zeit, in der Mitarbeiter auftanken und sich weiterbilden. Einige Firmen setzen diese Auszeiten bereits jetzt einem Auslandsaufenthalt gleich.

8. Gesundheits- und Fitnessangebote

Unternehmen, die ihre Mitarbeiter unterstützen fit und gesund für den Job und bis zum Erreichen der Rente zu sein, senken so auch ihre Kosten. Es muss nicht gleich eine Fitnessstudio-Mitgliedschaft für jeden sein. Vorgesetzte, die Sport und Gesundheit vorleben, motivieren auch ihre Mitarbeiter. Oder biete die Möglichkeit an, nach Feierabend regelmäßig zusammen zu joggen oder an einem Firmenlauf teilzunehmen.

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9. Führungskräfte schulen

Vorgesetzte, die um die Bedürfnisse und Belastungen ihrer Mitarbeiter wissen, sich wertschätzend und familienbewusst verhalten, binden auch Angestellte und steigern so die Attraktivität des Unternehmens für die eigenen Fachkräfte und im Recruiting.

10. Unternehmenskultur

Durch eine lebensphasenorientierte Personalpolitik hebt sich das Unternehmen von anderen ab. Mehr Geld können gerade große Arbeitgeber bieten, doch der Mix aus Work-Life-Balance-Maßnahmen und einer wertschätzenden Führung macht den Unterschied aus.

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Ausgeglichene Mitarbeiter identifizieren sich mehr mit dem Unternehmen

Oft sind es kleine Dinge wie Änderungen im Verhalten der Führungskräfte oder die Wiedereinstiegsplanung nach einer Auszeit, die eine große Wirkung erzeugen. Und wer die Erfahrung gemacht hat, vom Arbeitgeber als ganzer Mensch und nicht nur als Arbeitskraft respektiert zu werden, entwickelt eine höhere Bindung an ein Unternehmen.

Silke Mekat

Die Diplom Betriebswirtin und Inhaberin von Soulution Coaching begleitet als Beraterin, Trainerin und Coach Unternehmen und deren Mitarbeiter in den Themen Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Mitarbeiterbindung und wertschätzende Führung. Mehr zu ihrem Unternehmen auf www.Soulution-Coaching.de

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2 Comments

  • Work-Life-Balance bedeutet nicht nur, Job und Freizeit unter einen Hut zu bringen. Die Herausforderung besteht vielmehr darin, den Beruf mit dem gesamten Privatleben in Einklang zu bringen. Neben der Arbeit sollte noch genügend Raum für Hobbys, Freizeitaktivitäten, soziale Kontakte und Zeit für sich selbst vorhanden sein. Wenn das gelingt, können sich beide Lebensbereiche stützen und ergänzen.
    Mehr dazu auch in unserem Interview mit Bianca Koch von Ressourcenschmiede:
    http://www.gruenderplan24.de/2014/04/11/work-life-balance-spagat-zwischen-job-und-freizeit/#.U68lcPm0yn8

  • Michael Mey sagt:

    Guter Artikel, dem ich mich in weiten Teilen anschließe Zuende gedacht besteht für Arbeitnehmer die Gefahr, dass sie durch Betriebskindergärten, unternehmensinterne Fitnessstudios, Hobbyclubs etc. viel abhängiger von ihrem Arbeitgeber werden.

    Zugespitzt: im Falle einer immer möglichen Kündigung verliert man nicht nur seinen Job, sondern auch das gesamte soziale Umfeld.

    Wer an weiterführenden Gedanken zum Thema interessiert ist, der kann hier http://youtu.be/L7Pev3RCJvc mein Video zu dem Thema betrachten und gerne einen Kommentar, oder Like hinterlassen ;-)

    Herzliche Grüße,
    Michael Mey

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