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„Nachhaltig führen kann nur, wer sich selbst, Mitarbeitern und Kollegen gegenüber aufrichtig, ehrlich und integer verhält – kurz, wer authentisch ist.“

Jede Führungskraft hat Lernquellen, die ihr aktuelles Führungsverhalten bestimmen und beeinflussen. Dazu gehören:

  • eigene Lebenserfahrungen
  • übernommene Erkenntnisse (durch Vorbilder)
  • Führungsprinzipien (durch Bildung)
  • Führungsverhalten (durch eigene Erfahrungen)

Und natürlich hat jeder Chef persönliche Grundsätze entwickelt, wie er mit Menschen umgehen möchte und welche Verhaltensweisen angemessen sind. Erfahrungswissen und individuelle Einstellung rund um den Themenkomplex Mitarbeiterführung prägen das Verständnis von Vorgesetzten, was erfolgreiche und gute Führung ausmacht.

EXTRA: Persönlichkeit entwickeln: Fragen zur Selbstreflexion

Wie werde ich eine starke Führungskraft?

Natürlich ist es nicht einfach, eine gute Führungskraft zu sein. Die Schwierigkeit besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Interessen und Prioritäten herzustellen. Führen ist ein interaktiver Prozess, in dem der Führungsstil und die Persönlichkeit ganz wesentlich den Erfolg beeinflussen. Wie Führungskräfte auf ihr Umfeld wirken, ob und inwieweit ihr individueller Führungsstil den unterschiedlichen Situationen des Führungsalltages gerecht wird, sollte die betreffenden Personen daher regelmäßig überprüfen. Auf der Grundlage des bisherigen Führungsverhaltens sowie der erhaltenen Rückmeldungen gilt es, mögliche Veränderungspotenziale zu erkennen.

Folgende Fragen sollten sich Chefs stellen, um die jeweiligen Bereiche untersuchen zu können und dementsprechend zu verbessern:

1. Vorhandene Lebenserfahrungen reflektieren

  • Welche Einstellungen, Werte und Überzeugungen prägen mein Verhalten?
  • Welchen Einfluss haben diese auf meine beruflichen Handlungen?

2. Sich Führungsprinzipien bewusst werden

  • Welche Bücher, Zeitschriften, Newsletter oder Blogs zum Thema „Führung“ habe ich gelesen?
  • Welche Weiterbildungen zum Thema „Führung“ habe ich besucht?
  • Was waren meine wichtigen Erkenntnisse daraus?
  • Welche weiteren Lernaspekte waren für mich wichtig?

EXTRA: Situative Führung: So passt du deinen Führungsstil flexibel an

3. Das eigene Führungsverhalten hinterfragen

  • In welchem Führungsumfeld bewege ich mich als Führungskraft?
  • Welche positiven Erfahrungen haben mich als Führungsperson besonders geprägt?
  • Welche negativen Erfahrungen haben mich als Führungsperson besonders geprägt?
  • Wie waren die Situationen, in denen ich erfolgreich geführt habe?
  • In welchen Situationen habe ich mein Führungsverhalten als besonders gut/schlecht erlebt?
  • Warum habe ich mein Führungsverhalten in dieser Situation als besonders gut/schlecht empfunden?
  • Welches sind meine persönlichen Stressfaktoren?

Führungskräfte, die den Zugang zu ihren Ressourcen und Fähigkeiten finden, können diese zielorientiert nutzen. Gleichzeitig werden Entwicklungs- und Optimierungspotenziale einer Führungskraft sichtbar.

Gewohnheiten reflektieren – Selbstkontrolle erreichen

Wer seine Wahrnehmung schärft, nimmt vieles wahr, was vorher unbewusst ablief. Beispielsweise der Umgang mit dem täglichen Ärger. Nicht umsonst gehört die Selbstreflexion zu den wichtigsten Punkten im Rahmen eines Coaching-Prozesses. Denn die Selbst- und Fremdwahrnehmung ermöglicht es, selbst nicht bewusste Anteile der Persönlichkeit wahrzunehmen und in das Führungsverhalten zu integrieren.

Zunächst gilt es somit, relevante Punkte, die für den Führungserfolg wichtig sind, zu identifizieren. Anschließend kann bei Bedarf daran gearbeitet werden, Verhaltensmodifikationen einzuüben und zu festigen. Selbst sehr erfolgreiche Führungspersönlichkeiten sollten sich und ihre Arbeit regelmäßig infrage stellen. Auf die Selbstanalyse folgt dann das Feedback. Ehrliches Feedback wirkt sich positiv auf die eigene Leistung und Zufriedenheit aus. Die Selbstführung ist somit einer der wichtigsten Aspekte im Rahmen der Führungskräfteentwicklung.

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Emotionen erkennen und managen

Tief verwurzelte Gewohnheiten und Verhaltensmuster lassen sich nämlich nicht einfach ändern, indem wir neue Vorsätze fassen. Zu Veränderungsprozessen gehören:

  • Urteilskraft
  • Engagement
  • Feedback
  • Durchhaltevermögen

Wenn Führungspersönlichkeiten ihre Emotionen im Griff haben, können sie ihre Energie selbst dann verbessern, wenn sie unter Druck stehen. Als Grundlage dafür gilt es zu verstehen, wie sich jemand zu den verschiedenen Tageszeiten fühlt und wie sich diese Gefühle auf seine Produktivität auswirken. Die meisten wissen, dass sie am leistungsfähigsten sind, wenn sie positive Energie verspüren. Leider sind wir ohne (kurze) Erholungspausen jedoch körperlich nicht in der Lage, über längere Zeit eine stark positive Grundstimmung aufrechtzuerhalten.

Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken

Angesichts der ungeheuren Komplexität des Alltags, der mangelnden Vorhersehbarkeit und der hohen Geschwindigkeit des permanenten Wandels braucht es echte Führungspersönlichkeiten, um die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu meistern. Es zahlt sich daher aus, das eigene Führungsverhalten und –verständnis zu reflektieren sowie Möglichkeiten zu schaffen, um neue Erfahrungen zu machen. Zu den wichtigsten Regeln dabei gehört: die Ermutigung. Denn (Selbst-) Ermutigung stärkt das Selbstwertgefühl. Wer lobt, addiert und ermutigt, der multipliziert Vertrauen – auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

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Urs R. Bärtschi

Urs R. Bärtschi ist Gründer, Inhaber und Leiter der Coachingplus GmbH in Kloten/Schweiz. Er ist seit fast 20 Jahren als Coach und Berater tätig. Als Ausbildungsleiter unterrichtet er den 10-tägigen Studiengang für angewandtes Coaching, eine der meistbesuchten Coaching-Ausbildungen in der Schweiz. Die Ausbildung fokussiert sich auf die Schwerpunkte Persönlichkeitsentwicklung, Laufbahnberatung, Führungstraining und Konfliktmanagement.

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