Heißt es „Kind und Karriere“ oder „Kind oder Karriere“? Die meisten Menschen werden wohl Zweiteres behaupten. Aber stimmt das auch? Frauen können beides schaffen und zwar mit Leichtigkeit. Das passiert aber nicht von alleine, sondern sie müssen etwas dafür tun.
Aber wie findest du einen entspannteren Alltag mit Kindern und Beruf? Dieser Artikel gibt dir ein paar Tipps, die eigentlich immer funktionieren, unabhängig von der persönlichen Situation.
Tipp 1: Perfektionismus vergessen
Perfekt gibt es nicht. Weder die Kollegen und Kolleginnen noch die Führungsetagen sind perfekt. Einfach mal darüber nachdenken: Wieso sollte ich perfekt sein? Muss man das sein, sowie Kind und Beruf zusammenkommen? Oder gelten vielleicht für die arbeitenden Mütter die gleichen Regeln wie für alle anderen Menschen auch?
Richtig – mit der Geburt eines Kindes wird niemand allmächtig und allwissend. Es ist also ganz normal, dass auch arbeitenden Müttern sowohl im Beruf als auch in der Familie hin und wieder ein Lapsus unterläuft. Und damit sollte man dann auch so normal umgehen wie vor der Karriere mit Kind. Wir sind alle Menschen, und die sind nun Mal nicht perfekt. Weder als Mutter, noch als Ehefrau oder Arbeitnehmerin müssen Frauen absolut fehlerfrei sein.
Tipp 2: Klar kommunizieren, privat wie im Beruf
Die Frage darf von Anfang lauten: Wie kann ich mich mit Kind im Beruf weiterentwickeln und mich beruflich wie auch privat absolut wohl fühlen? Und genau das sollte sowohl innerfamiliär als auch beruflich kommuniziert werden.
Mit Bekanntwerden der Schwangerschaft kann also im Unternehmen schon klar und deutlich gesagt werden, dass die Karriere nicht zu Ende ist, sondern dass im Gegenteil weiterhin die gleichen Ambitionen bestehen. Die berufliche Pause während der Monate rund um die Geburt bedeutet nicht, dass man vom Erdboden verschwunden ist: Telefonate mit Kollegen und Kolleginnen, das wöchentliche Gespräch mit den unmittelbaren Vorgesetzten sollte selbstverständlich sein.
Genauso selbstverständlich sollte der Wunsch nach dem beruflichen Wiedereinstieg kommuniziert werden, zusammen mit den genauen Zeiten der Verfügbarkeit. Flexible Arbeitszeiten können zum Beispiel so aussehen, dass man zweimal wöchentlich den Nachmittag frei nimmt, für wichtige Besprechungen aber abends wieder zur Verfügung steht. Oder dass man nur noch an den absolut wichtigen Meetings und Treffen teilnimmt – so funktionieren sogar Führungsjobs in Teilzeit. Wichtig ist, dass allen Beteiligten immer genau klar ist, was gerade anliegt und wie es angegangen wird.
Tipp 3: Positiv denken und positiv kommunizieren
Ab 14:00 Uhr beruflich nicht mehr erreichbar, weil das Kind Aufmerksamkeit braucht? Das klingt negativ und nach einem Dilemma in der Entscheidung zwischen Kind und Beruf. Anders formuliert könnte dieselbe Situation lauten: Am Nachmittag eine Pause, ab 20:00 Uhr wieder verfügbar.
Aus dem Dilemma wird eine Lösung: Familie und Beruf koexistieren ganz selbstverständlich. Ist das im Denken verankert, fällt es auch nicht mehr schwer, das zu kommunizieren. Denn sehen Unternehmen bei arbeitenden Müttern Lösungen statt Problemen, ist die flexiblere Einteilung der Arbeitszeit plötzlich eine Chance, den Arbeitsalltag für alle harmonischer zu gestalten.
Das ist ein Plus, denn zufriedene Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen arbeiten nicht nur besser zusammen und sind dem Unternehmen gegenüber loyaler. Sondern diese Zufriedenheit färbt im Kundenkontakt auch ab. Das positive Denken überträgt sich so auf das gesamte Umfeld und strahlt auch wieder zurück.
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Tipp 4: Netzwerke aufbauen und nutzen
Wichtiger Termin im Kundendienst, ausgerechnet an dem Tag, an dem das Kind zum Fußballtraining gefahren werden muss? Nun, der beste Freund spielt auch Fußball. Der muss auch irgendwie zum Training kommen. Vielleicht haben die beiden Kinder ja Lust, nach der Schule zusammen beim Freund zu sein und sich erst am Abend nach dem Training zu verabschieden.
Mütter sind ohnehin daran gewöhnt, gut zu Netzwerken. Diese Netzwerke dürfen auch dann genutzt werden, wenn beruflich Not am Mann (beziehungsweise an der Frau) ist! Und das ist selbstverständlich kein Makel, kein Versagen. Denn eine Hand wäscht die andere: Der Freund braucht demnächst Hilfe in Mathematik, da kann man gerne ein Lernwochenende für beide Kinder organisieren. Und schon ist allen geholfen. Mütter sind in ihrem Netzwerk Problemlöserinnen, nicht Bittstellerinnen. Fühlt sich gut an, nicht?
Fazit: Kind und Karriere sind zusammen möglich
Die Vereinbarkeit von Kind und Karriere – korrekter übrigens Berufstätigkeit – betrifft natürlich nicht nur Frauen. Auch viele Väter haben zu kämpfen. Denn natürlich wollen auch sie für ihre Familie da sein, wollen ihre Kinder aufwachsen sehen und sich kümmern. Auch hier geht es um die Konzentration auf Problemlösungsstrategien und nicht auf die eigenen Unzulänglichkeiten.
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