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Wirtschaftsspionage ist eine Gefahr für alle Unternehmen. Sie wird vielfach unterschätzt, ist doch die vorherrschende Meinung, große Unternehmen und Konzerne seien die Hauptzielgruppe. In der Realität dagegen wird in Deutschland in über 90 Prozent der Fälle der Mittelstand zur Zielscheibe.

Ein Grund dafür liegt sicherlich in einer deutschen Besonderheit: im Mittelstand finden sich viele Weltmarktführer. Nicht annähernd so viele mittelständische Weltmarktführer stammen aus anderen Ländern. Warum das so ist, lässt sich sogar erklären: Deutschland hat lange Tüftlertraditionen und Spezialistenkulturen. Zusätzlich haben sich die führenden Unternehmen meist zwei weitere Vorteile geschaffen: die Beratung und Integration ihres Produkts. Damit haben sie einen Vorsprung an Know-how und geistigen Fähigkeiten erlangt, die nicht ohne weiteres kopiert werden können – auch von anderen Hochtechnologie-Ländern nicht.

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum Wirtschaftsspione sich gerade den Mittelstand aussuchen: Oft fehlen Sicherheitsmaßnahmen und machen den Mittelstand leichter angreifbar. Während große Unternehmen sowohl über die personellen als auch über die finanziellen Ressourcen verfügen, ihr Know-how angemessen zu schützen, fehlen diese Ressourcen im Mittelstand zumeist. Warum sich also durch die Firewalls eines großen Unternehmens kämpfen, wenn die gleichen Informationen beim Zulieferer zu holen sind?

Know-how schützen

Die Fragen, die nun bei vielen Unternehmern aufkommen, sind leicht nachvollziehbar: Wie schütze ich mein Know-how vor der Wettbewerberspionage? Wie interessant ist mein Produkt für die Konkurrenz? Von welcher Nation geht die größte Gefahr aus? Hier liegt der Fokus oft auf Ländern wie China und Russland. Dabei ist die Konkurrenz, die Wirtschaftsspionage betreibt, oft näher ist als gedacht. Die Enthüllungen von Wikileaks haben zum Beispiel gezeigt, dass insbesondere aus Frankreich Gefahr droht.

Bei so vielen Bedrohungen und unbekannten Gegnern ist es schwierig, sich umfassend zu schützen. Fünf erste Maßnahmen, die jeder Unternehmer berücksichtigen sollte:

  1. Identifizieren der Top-Betriebsgeheimnisse
  2. Zugriffsrechte auf die Informationen sensibel vergeben – „Need-to-know-Prinzip“
  3. Verschlüsseln von Daten (informationsbezogene Sicherheit)
  4. Durchgängige Sicherheitsvereinbarungen mit Lieferanten und Partnern
  5. Sensibilisieren und Schulen der Mitarbeiter

Weitere Artikel dieser Serie:

Informationen schützen – aber richtig! (Teil IV): Datensicherheit beim Dialogmarketing
Informationen schützen – aber richtig! (Teil V): Die Organisation

(Bild: © vege – Fotolia.com)

Stephanie Niemann

Stephanie Niemann ist im Team von Rühlconsulting Expertin für Kommunikation in Unternehmen, von interner Kommunikation bis zum Reputationsmanagement. Ihr Motto: „Nur wer es schafft, alle Mitarbeiter ins Boot zu holen, kann sich auf die Sicherheit in der Kommunikation verlassen.“ Rühlconsulting ist spezialisiert auf Datensicherheit in Unternehmen.

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