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Ist Diversity nur ein Buzzword geblieben? Oder sind Vielfalt und Chancengleichheit inzwischen in den Unternehmenskulturen verankert? Diesen und weiteren Fragen hat sich Experte Christian Rampelt, Headhunter-Spezialist für den digitalen Bereich und Founder der Vermittlungsplattform dfind.com, im exklusiven Interview angenommen.

Herr Rampelt, Ihre ehrliche Meinung: Befinden wir uns auf einem guten Weg zu mehr Diversity in der Arbeitswelt oder ist es bei einem Buzzword geblieben?

Christian Rampelt: In den meisten Branchen und Unternehmen ist Diversity mittlerweile alles andere als eine leere Worthülse. Wir können damit rechnen, dass sich dieser Trend auch in Zukunft fortsetzt. Schließlich zeigt sich auch unsere Gesellschaft in immer vielfältigeren Varianten – nicht nur im Hinblick auf ethnische Aspekte. Trotzdem zeigen Studien immer wieder, dass wir in Sachen Chancengleichheit noch aufholen müssen. Deshalb: Ja, wir befinden uns auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel.

Von Leitbild-Versprechungen mal abgesehen – wo können Unternehmen gezielt ansetzen, um gegen Diskriminierung anzukämpfen und Vielfalt zu leben?

Christian Rampelt: Das kommt immer ein wenig auf die Situation des jeweiligen Unternehmens an. Aber auch wenn das die wenigsten zugeben möchten, stecken Vorurteile doch in jedem von uns. Wichtig ist aber, sich das bewusst zu machen, kritisch die eigene Meinung zu hinterfragen und eventuell seine Schubladen einen Spalt weit zu öffnen.

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Ein essenzieller Punkt steckt deshalb darin, Aufklärung zu schaffen. Seminare und Trainings zu diesem Thema sensibilisieren und gehören immer wieder auf die Agenda. Darüber hinaus sollten Manager mit gutem Beispiel vorangehen und Diversität vorleben. Schließlich darf es nicht bei Versprechungen bleiben! Wenn Worte nicht in Taten umgesetzt werden, bringt das beste Konzept für mehr Vielfalt nichts.

Die Vorteile von Diversity liegen auf der Hand, doch wo sehen Sie ganz konkrete Risiken im Unternehmensalltag? Wie beugt man diesen vor?

Christian Rampelt: Wenn verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Lebensläufen, Hintergründen und Persönlichkeiten zusammenkommen, ergeben sich häufig automatisch Differenzen. Der Knackpunkt liegt darin, diese anzuerkennen und als Teil des Entwicklungsprozesses zu sehen. Schließlich können verschiedene Sichtweisen einen positiven Einfluss auf das Ergebnis haben.

Auf andere Meinungen sowie Blickwinkel einzugehen und diese zu akzeptieren, fällt aber nicht allen Mitarbeitern gleichermaßen leicht. Führungskräfte müssen sie daher darauf vorbereiten, dass es zu Konflikten kommen kann, diese aber nichts Negatives bedeuten.

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