Sommerzeit ist Ferienzeit – Eigentlich. Nicht so für die Mehrheit der deutschen Berufstätigen, viele von ihnen trennen ihr Privatleben auch im Urlaub nicht von ihrer Arbeit. Eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom liefert dazu alarmierende Ergebnisse:
70% der Berufstätigen, die im Sommer 2019 verreist sind, geben an, im Urlaub für den Chef erreichbar zu sein.
Damit ist der Anteil der Abrufbereiten im Vergleich zum Vorjahr 2018 sogar um 6% gestiegen. Insgesamt gaben 65% der Befragten an, per WhatsApp, SMS oder iMessage für ihren Arbeitgeber, ihre Kollegen oder Geschäftspartner erreichbar zu sein. Darüber hinaus wurden auch Anrufe entgegengenommen (85%) und geschäftliche E-Mails (26%) bearbeitet.
Work-Life-Blending statt Work-Life-Balance
Die Umfrage zeigt, dass sich die klare Trennlinie zwischen Beruf und Privatleben zunehmend auflöst. Verantwortlich für diese Entwicklung sind unsere digitalen Technologien, durch die wir arbeiten können, wo und wann wir möchten. Bitkom-Geschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder sieht diese Entwicklung durchaus kritisch und fordert andere Lösungen:
„Unternehmen sollten darauf achten, dass es gute und funktionierende Vertretungslösungen gibt und Kollegen im Urlaub nur im absoluten Notfall gestört werden.“
Zwar habe die Verschmelzung von Beruf und Privatleben den Vorteil, dass viele Arbeitnehmer Vertrauensarbeitszeit genießen und vom Arbeitsplatz aus private Dinge erledigen können. Im Umkehrschluss bedeute das aber, dass diese auch im Urlaub dienstlich erreichbar sind. In den meisten Fällen bestehe keine rechtliche Verpflichtung zur Erreichbarkeit im Urlaub, so Bernhard Rohleder. Ob und wie Beschäftigte im Urlaub für die Firma erreichbar sind, obliege jedem Arbeitnehmer in der Regel selbst.
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Einblick in die Themen der Ausgabe:
– Balance ist keine Religion!
– Immer und überall erreichbar? Abschalten!
– Diese Kompetenzen brauchen Verkäufer
Super, dass ihr über so ein aktuelles Thema berichtet.
Etwas älter, aber top Beitrag zum Thema modernes Webdesign :).
Ich denke, dass am Ende ein Mittelweg die Lösung sein muss. Reines Homeoffice finde ich als Mitarbeiter gar nicht mal…