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Viele Berufe bringen einseitige körperliche Belastungen mit sich. Noch dazu verbringt jeder einen Großteil seiner Zeit am Arbeitsplatz. Daraus ergibt sich langfristig ein hohes Risiko für gesundheitliche Probleme. Um die eigene Gesundheit zu erhalten, ist eine gute Prävention wichtig. Diese umfasst unterschiedliche Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge. Hier erhältst du einen Überblick, worauf du achten solltest.

Es beginnt mit der Krankenversicherung

Ein erster wichtiger Aspekt bei der Frage der Gesundheitsvorsorge ist die Wahl einer passenden Krankenversicherung. Je besser der Schutz ist, desto zuführender können Behandlungen bei auftretenden Krankheiten durchgeführt werden.

Zum Abschluss eine Krankenversicherung bist du in der Bundesrepublik verpflichtet. Somit ist es sinnvoll, zu schauen, welcher Versicherer, die für dich individuell besten Optionen bietet.

Privat vs. Gesetzlich: Was sind die Unterschiede?

Zunächst solltest du dabei die Unterschiede zwischen privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen kennen und berücksichtigen. Dazu zählen unter anderem verschiedene Systeme beim Versicherungsschutz, also den Leistungen.

Bei den gesetzlichen Krankenversicherungen ist dieser zumindest zu großen Teilen einheitlich und rechtlich vorgegeben. Anders bei privaten AnbieterInnen: Hier können die Leistungen individueller gestaltet werden und je nach Ansprüchen und Kasse stark variieren.  

Gleiches gilt für die Beiträge. In der gesetzlichen Krankenversicherung sind diese größtenteils einheitlich gestaltet. Je nach Kasse gibt es nur kleinere Abweichungen durch den Spielraum bei den Krankenkassenzusatzbeiträgen. Diese bestehen seit dem Jahr 2015. In der privaten Versicherung wiederum können die Beiträge je nach AnbieterInnen und Umständen stark variieren.

Private Krankenversicherung als Alternative

Entsprechende Verträge bei privaten AnbieterInnen können von FreiberuflerInnen, Beamten oder Selbstständigen sowie Personen mit einem Jahresgehalt von über 64.350 Euro (Stand 2022) abgeschlossen werden.

Die Vorteile der privaten Krankenkasse liegen vor allem in der Individualität. So kannst du dir nach deinen persönlichen Wünschen Pakete zusammenstellen, die besondere Leistungen wie eine Versorgung durch den Chefarzt beinhalten.

Die konkreten Beiträge, die du an den Versicherer entrichtest, hängen außerdem von verschiedenen Faktoren ab, die im jeweiligen gesundheitlichen Zustand des Versicherten begründet liegen.

Dementsprechend hast du also die Möglichkeit, die Höhe der Zahlungen bis zu einem gewissen Grad zu beeinflussen. Dies kannst du umsetzen, indem du sehr auf deine Gesundheit achtest, einen entsprechenden Lebensstil pflegst und dies bei Vertragsabschluss angibst. Je geringer die voraussichtlichen Kosten, die die Versicherung für die tragen wird, sind, desto geringer sind auch die Beiträge.

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Wichtige Faktoren bei der Wahl der gesetzlichen Krankenversicherung

Bei der Wahl einer konkreten gesetzlichen Krankenkasse solltest du ebenfalls auf eine Reihe von Aspekten achten. Zwar sind die Beitragssätze der einzelnen AnbieterInnen ähnlich, die Leistungen können sich jedoch in einem gewissen Rahmen unterscheiden.

Neben den gesetzlichen regulierten Leistungen können die Kassen Zusatzleistungen anbieten, die für dich womöglich attraktiv sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Zahnreinigungen,
  • die Zahlung von Homöopathie
  • sowie die Zahlung von osteopathischen Behandlungen.

Darüber hinaus bieten einigen Kassen Bonusprogramme an. In diesem Rahmen kannst du Geld- oder Sachwerte erhalten. Voraussetzung dafür ist ein gesundheitsbewusstes Verhalten, das du gegenüber dem Anbieter nachweisen müssen.

Zudem gibt es bei einigen gesetzlichen Kassen die Option eines jährlichen Selbstbehalts. In diesem Rahmen zahlst du gewisse Behandlungen selbst, dafür werden im Gegenzug deine Beiträge reduziert.

Zusätzlich spielt die Art der Beratung eine wichtige Rolle. Dabei solltest du überlegen, ob du einen möglichen Kontakt vor Ort wünschst oder dir virtuelle und telefonische Angebote ausreichen. Diesbezüglich kann es ebenfalls Unterschiede zwischen den Kassen geben, die du bei deiner Entscheidung berücksichtigen solltest.

Mögliche Zusatzversicherungen

Wenn du eine gesetzliche Krankenkasse in Anspruch nimmst, hast du die Möglichkeit, darüber hinaus sogenannte Zusatzversicherungen abzuschließen. Von diesen werden Leistungen übernommen, die im Paket deines Hauptanbieters nicht enthalten sind.

Unter anderem zählt dazu die Zahnzusatzversicherung. Diese ist für viele Menschen mit einem Durchschnittsgehalt vor allem deshalb relevant, da die Kosten für verschiedene Zahnbehandlungen oftmals im dreistelligen oder sogar vierstelligen Bereich liegen können.

Neben diesem Angebot gibt es die Möglichkeit, eine Krankenhauszusatzversicherung oder eine Auslandsreisekrankenversicherung abzuschließen. Letztere kann vor allem, wenn du öfters reist, sinnvoll sein und im Fall der Fälle hohe Kosten vermeiden.

Innerhalb der Europäischen Union und in Ländern, mit denen seitens der Bundesrepublik ein Sozialversicherungsabkommen besteht, werden bei einer Behandlung die Kosten übernommen, die der Versicherer auch in Deutschland tragen würde.

Ist die Behandlung teurer, musst du die Differenz selbst tragen – Gleiches gilt für den Preis für den Rücktransport. In Ländern außerhalb der EU und ohne Sozialversicherungsabkommen musst du die Kosten für Behandlungen als gesetzlich versicherte Person vollständig selbst tragen.

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Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen

Ein weiterer wichtiger Teil der Gesundheitsvorsorge sind entsprechende Untersuchungen. In diesem Rahmen besteht die Möglichkeit, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, was in einigen Fällen die Chancen auf einen positiven Therapieverlauf oder sogar eine Heilung deutlich erhöht. Welche Untersuchungen möglich und sinnvoll sind, hängt unter anderem vom Alter und Geschlecht ab.

Vorsorgeuntersuchungen für beide Geschlechter

Ab dem Alter von 18 Jahren sollten Männer und Frauen halbjährlich zu einer Zahnvorsorgeuntersuchung gehen – die Kosten hierfür werden in diesen Abständen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Krankheiten wie Karies können in diesem Rahmen frühzeitig erkannt und beseitigt werden, bevor sie sich weiter ausbreiten.

In einem Alter zwischen 18 und 35 Jahren gibt es für Männer und Frauen einmalig die Möglichkeit, einen Check-Up beim Hausarzt zu machen, um mögliche Probleme wie zum Beispiel das Beginnen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nieren-Krankheiten rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

Ab einem Alter von 35 Jahren wiederum kannst du unabhängig vom Geschlecht einen solchen Check-Up alle drei Jahre durchführen lassen. Unter anderem findet in diesem Rahmen eine Kontrolle der Blutwerte statt.

Ebenfalls ab 35 Jahren besteht in zweijährlichen Abständen die Option einer Vorsorgeuntersuchung zum Thema Hautkrebs. Schlussendlich können Männer wie Frauen ab dem Alter von 50 Jahren regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen auf Darmkrebs in unterschiedlichen Abständen wahrnehmen.

Vorsorgeuntersuchungen für Männer

Eine Reihe weiterer Vorsorgeuntersuchungen wiederum gibt es speziell für Männer. Dazu gehört ab dem Alter von 45 Jahren eine jährliche Untersuchung zur frühzeitigen Erkennung von Prostatakrebs.

Hinzu kommt ab dem Alter von 65 Jahren die Möglichkeit einer Ultraschall-Untersuchung der Bauchschlagader. Das Ziel dabei ist es, Aneurysmen rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

Vorsorgeuntersuchungen für Frauen

Andere Vorsorgeuntersuchungen wiederum werden ausschließlich bei Frauen durchgeführt. Dazu gehört zum Beispiel, dass Sie bis zum Alter von 25 Jahren jährlich einen Test auf Chlamydien machen lassen können.

Ab einem Alter von 20 Jahren gibt es zudem jedes Jahr die Option für eine Untersuchung der Geschlechtsorgane, um eine Früherkennung von Krebserkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs zu ermöglichen.

Ein dreijährliches zytologisches Screening sowie ein HPV-Test sind ab dem Alter von 35 Jahren vorgesehen und empfohlen. Zusätzlich gibt es in diesem Rahmen seit dem Jahr 2021 die Möglichkeit, einen Screen auf Hepatitis B und C durchführen zu lassen.

Darüber hinaus hast du die Option, zwischen 50 und 69 Jahren zweijährlich eine Mammographie zu machen. Das Ziel dabei ist, eine mögliche Brustkrebserkrankung rechtzeitig zu erkennen.

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Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung nutzen

Neben den Vorsorgeuntersuchungen und einem guten Versicherungsschutz hast du womöglich das Glück, dass dein Arbeitgeber für dich verschiedene Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung bereithält. Diese solltest du in jedem Fall wahrnehmen. Zu den Optionen gehören unter anderem:

  • firmeneigene Sportangebote,
  • Weiterbildungen zum Thema Gesundheit
  • sowie gesunde Snacks für die Belegschaft.

Firmeneigene Sportangebote

Firmeneigene Sportangebote können in verschiedener Form offeriert werden. In einigen Unternehmen gibt es einen Fitnessraum, in dem die Belegschaft vor oder nach der Arbeit sowie in den Pausen ein wenig trainieren kann.

Um die Motivation und eine gewisse Regelmäßigkeit aufrecht zu erhalten, kannst du dich mit einem Kollegen oder einer Kollegin mehrmals die Woche zu einer Trainingssession nach Feierabend verabreden.

Alternativ organisiert ein Betrieb womöglich verschiedene regelmäßige sportliche Gruppenaktivitäten unter den MitarbeiterInnen. Vor allem Laufen oder Radfahren bieten sich dabei an. Falls deine Firma dies ermöglicht, solltest du dich der Gruppe anschließen.

Weiterbildungen und Kurse zum Thema Gesundheit

Zusätzlich könnte es sein, dass dein Arbeitgeber Weiterbildungsoptionen zu gesundheitlichen Themen offeriert. Dabei kann es zum einen um körperliche Fragen, zum anderen um die psychische Gesundheit gehen.

Eine Weiterbildung zur körperlichen Gesundheit ist zum Beispiel umsetzbar, indem ein Ernährungsexperte einen Tag lang in der Firma Detailwissen zu einem gesunden Speiseplan vermittelt. Vielleicht gibt es im Unternehmen sogar einen kleinen Kochkurs zu gesundem Essen.

Neben dem vermittelten Wissen bereitet ein solches Event dir und vielen KollegInnen aus der Belegschaft sicherlich großen Spaß. Darüber hinaus gibt es ein Seminar in deinem Betrieb womöglich für den Bereich der psychischen Gesundheit.

Gerade durch Stress und Überlastung können Erschöpfungserscheinungen und im schlimmsten Falle sogar Krankheiten wie das Burn-out-Syndrom auftreten. Im Rahmen eines entsprechenden Kurses lernst du und deine KollegInnen Hintergründe zu den Gefahren sowie Strategien, um im Alltag besser damit umzugehen und die Risiken einzudämmen.

Sämtliche Weiterbildungsangebote zum Thema Gesundheit solltest du in jedem Fall wahrnehmen – mit Sicherheit lernst du dabei den ein oder anderen nützlichen Aspekt, der dir bisher noch nicht bewusst war.

Gesundes Essen für die Belegschaft

Einige Betriebe geben ihren MitarbeiterInnen neben den Anstößen bewusst im Alltag Möglichkeiten, sich gesund zu ernähren. Dazu gehören unter anderem gesunde Snacks wie Obstteller in den Büros oder im Aufenthaltsraum.

Zusätzlich gibt es in manchen Firmen eine betriebseigene Kantine. Im besten Falle wird hier darauf geachtet, einen zumindest in Teilen (oder eben vollumfänglich) gesunden Speiseplan anzubieten. Eine solche Option, täglich ein gesundes Mittagessen zu erhalten, solltest du ebenfalls in deinem Arbeitsalltag so umfangreich wie möglich nutzen.

Selbst aktiv werden und Anregungen einbringen

Vielleicht hast du Ideen, inwiefern das Angebot des Betriebes im Bereich der Gesundheitsförderung noch verbessert werden könnte. Schlage diese ruhig vor, sofern dies von der Seite deines Vorgesetzten gewünscht und geschätzt ist.

Eigenständig die Gesundheit fördern

Abseits der Vorsorgeuntersuchungen und der Angebote deines Arbeitgebers gibt es in deinem Alltag eine ganze Reihe weiterer Aspekte, mit denen du Gesundheitsvorsorge betreiben und gleichzeitig dein Wohlbefinden beeinflussen kannst. Dazu zählen unter anderem:

  • eine gesunde Ernährung,
  • ausreichend Bewegung und Aktivität auch außerhalb der Arbeit,
  • ausreichend Schlaf sowie Vermeiden von schädlichen Faktoren in Ihrem Lebenswandel.

Eine gesunde Ernährung

Eine gesunde Ernährung bietet die Grundlage für einen aktiven Alltag. Durch sie steigt zudem das Wohlbefinden. Des Weiteren kann sie dabei helfen, Krankheiten wie Bluthochdruck, einen Schlaganfall, Adipositas sowie das Reizdarmsyndrom und ähnliche Probleme zu vermeiden.

ExpertInnen empfehlen für eine gesunde Alltagsnahrung fünf Portionen Vitamine – also Obst und Gemüse – pro Tag. Darüber hinaus solltest du auf eine Zufuhr von gesunden Kohlenhydraten achten. Diese sind vor allem in Vollkornprodukten zu finden.

Ebenfalls wichtig ist eine ausreichende Eiweißzufuhr. Diese erhältst du über Fleisch wie Hähnchen, Pute oder Rind, aber auch durch verschiedene Fische wie Lachs. Fisch enthalt darüber hinaus große Mengen der wichtigen und gesunden Omega-3-Fettsäuren.

Falls du vegetarisch lebst, sind Quark oder Eier eine gute Proteinquelle. Bei einer veganen Lebensweise können Sie den Eiweißbedarf unter anderem decken durch:

  • Sojabohnen,
  • Erdnüsse,
  • Amaranth
  • und Tofu.

Andersherum solltest du darauf achten, ungesunde Zutaten in deinem Speiseplan zu vermeiden. Dazu gehören hohe Mengen an Kalorien, Lebensmittel mit vielen künstlichen Zusatzstoffen sowie ungesunde Fette, also gesättigte Fettsäuren. Letztere lassen den Cholesterinspiegel steigen und können Krankheiten wie Diabetes begünstigen.

In einem stressigen Alltag kann es manchmal kompliziert sein, stets darauf zu achten, diese Regeln einzuhalten. Das gilt vor allem dann, wenn du zur Zubereitung des Essens wenig Zeit hast.

Aus diesem Grund spielen die Planung und Organisation deines Speiseplans eine entscheidende Rolle. Suche zunächst nach einfachen und gesunden Rezepten. Überlege dann, welche der gesunden Speisen du zubereiten möchtest und kaufe für mehrere Tage ein. Im besten Falle kannst du die zeitliche Flexibilität, die dir die Wochenenden bieten, nutzen, um für die nächsten Tage vorzukochen.

Bewegung und Aktivität

Zusätzlich solltest du darauf achten, dich auch abseits der Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung ausreichend zu bewegen. Dafür sind die Wochenenden optimal geeignet.

So kannst du mit deiner Familie oder deinen Freunden eine kleine Radtour unternehmen. Alternativ gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, hin und wieder für ein paar Stunden Badminton oder Squash zu spielen.

Achte außerdem darauf, abseits des Sports ebenfalls aktiv zu bleiben. Hobbys, die mit großer Leidenschaft betrieben werden, können eine spannende und gleichzeitig erholsame Auszeit ermöglichen.

Schlaf und Vermeiden schädlicher Faktoren

Des Weiteren ist es wichtig, dass du ausreichend und regelmäßig schläfst – ausreichend bedeutet bei einer erwachsenen Person in den meisten Fällen sieben bis acht Stunden pro Tag. Damit bist du leistungsfähig und senkst gleichzeitig das Risiko von gesundheitlichen Problemen wie unter anderem:

  • Demenz, Depression und anderen psychischen Krankheiten,
  • Grippe
  • sowie Herzinfarkten.

Schlussendlich ist es ratsam, Faktoren zu umgehen, die für deine Gesundheit schädlich sind. Dazu gehören zum Beispiel Nikotin und Alkohol. Natürlich ist hin und wieder ein Drink in einer entspannten Runde völlig in Ordnung. Achte allerdings darauf, dass dies nicht zu einer alltäglichen Angewohnheit wird.

Stefanie Walter

Stefanie Walter ist als Beraterin für diverse Unternehmen in den Bereichen Finanz, Management und Marketing tätig. Ihr Fachwissen teilt sie gerne mit kleinen und mittelständischen Betrieben.

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