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Die Welt der Marken hat sich in den letzten beiden Jahren stark verändert. Was gestern noch Erfolg versprach, hat heute oft nur noch einen geringen Wert für die Zielgruppe. Anderseits haben heute Produkte und Leistungen einen Wert, der noch vor 2 Jahren undenkbar war. Die Schwerpunkte, Bedürfnisse und Einstellungen haben sich verändert – in den Unternehmen und bei den Zielgruppen. Welche Trends gibt es und was können B2B-Unternehmen tun, um weiter (oder wieder?) Erfolg zu haben?

Die Basis muss stimmen!

Die meisten Unternehmen mussten in den vergangenen Jahren lernen, dass ihre bisher erfolgreichen Strategien weniger oder gar keine Erfolgsfrüchte mehr zeigten. Tiefgreifende neue Erfahrungen haben unsere Gesellschaft verändert. Selbst die traditionellsten Unternehmen mussten nun erkennen, dass ohne Online nichts mehr geht. Um nach den vielen Lockdowns zu erkennen, wie wichtig dann doch wieder der persönliche Kontakt zu den Kunden ist. Veränderungs-Bereitschaft ist das Stichwort! Neue Wege gehen, neue Strategien probieren, neue Kommunikationsformen lernen.

Doch bei allen notwendigen Veränderungen muss die Basis stimmen. Überprüfen Sie Ihre aktuelle Positionierung, ihre Vertriebs-, Angebots- und Kommunikationsstrategie. Sind sie noch zeitgemäß? Passen sie noch zur Zielgruppe? Erfüllen Sie noch die Anforderungen der Zielgruppen? Sind Sie bei Kaufentscheidungen noch im Relevant Set of minds? Machen Sie es sich zur Gewohnheit, diese Basis-Elemente regelmäßig (am besten jährlich) zu überprüfen. Und beziehen Sie dabei auch die aktuellen Trends mit ein!

EXTRA: Marketing Trends der Zukunft, die sich bereits 2022 abzeichnen

Die wichtigsten Trends für Marken-Unternehmen

1. Virtuelle Realität

Spätestens seit dem Beginn der Corona-Pandemie haben Unternehmen viele ihrer Mitarbeiter ins Home Office geschickt bzw. schicken müssen. Anfangs war das für viele Unternehmen unvorstellbar. Doch heute ist es fast schon Normalität. Ein Kunde von mir ging sogar so weit, dass er das komplette Büro (200 qm) aufgelöst hat und ab sofort seine MitarbeiterInnen ausschließlich über Online-Meetings steuert. Diese Meetings haben viele Vorteile (Zeit, Geld, Effektivität) aber auch viele Nachteile (kein persönliches Miteinander, Steuerung der Mitarbeiter, Remote-Leadership). Trotzdem werden diese Online-Meetings uns auch in Zukunft erhalten bleiben.

Und die Technologie schreitet voran. Was heute noch klassische Online Meetings sind, wird jetzt schon von zwei neuen Strömungen beeinflusst:

  • Virtual Reality: Hier werden die User mit einer Datenbrille ausgestattet. Mit diesen Brillen hört und sieht man ausschließlich, was im digitalen Raum vor sich geht. Und
  • Augmented Reality: Hierbei werden digitale Inhalte auf eine Brille übertragen oder sogar komplette Personen via Hologramm in einen oder mehreren Räumen gleichzeitig übertragen.

2. Persönlichkeit der Unternehmen

Mehr als jemals zuvor ist es notwendig, deinem Unternehmen eine echte Persönlichkeit zu schenken. Sehe dein Unternehmen / deine Marke wie einen Menschen – mit einem eigenen Charakter, einer individuellen Haltung und einem unverwechselbaren Stil. Kunden kaufen keine Produkte, sie kaufen Persönlichkeiten! KundInnen kaufen, wenn sie vom Unternehmen überzeugt sind. Und um als Unternehmen zu überzeugen, brauchst du einen eigenen Stil, eine eigene Haltung und eigene Werte.

Der aktuelle Trend geht weg von allzu glatten und perfekten Persönlichkeiten und hin zu (professioneller) Kreativität. Es darf schon etwas „chaotisch“ und „wild“ sein. Sei es in der Kommunikation oder im Design. Ungewöhnliche Ansprachen, ungewohnte Angebote und / oder ein außergewöhnliches Layout sind Aspekte, die derzeit Aufmerksamkeit und Sympathie erringen. Sei also mutig, chaotisch, kreativ und wild. Natürlich immer im professionellen Rahmen.

3. Achtsamkeit

Wir alle haben gelernt, das „Normale“, das Alltägliche wieder zu schätzen. Nach Monaten der Pandemie, in denen viele Menschen aus ihrem Alltag gerissen wurden, finden sie nun wieder Gefallen an den einfachen Dingen des Lebens. Deshalb setzen jetzt bereits viele Unternehmen auf den Zauber des Alltäglichen. Sei es in Form von Marken, die ihren Fokus auf Gemütlichkeit legen, sei es in Form von Kunst, die sich auf alltägliche Einzelheiten konzentriert oder sei es in Form von Kampagnen, die das einfache Leben zeigen.

Das Thema Achtsamkeit wurde schon von den Zen-Buddhisten praktiziert. Jetzt springt dieser Trend auch auf die Unternehmen über. Einfachheit, Unkompliziertheit, „Reduced to the max“ – das sollte nun im Fokus stehen – bei Ihrem Angebot, beim Kauf, bei der Nutzung, bei der Kommunikation und beim Corporate Design.

4. 3-Dimensionalität

Einige Unternehmen haben bereits einen 3D-Drucker in ihren Räumen stehen. Und produzieren damit bereits erstaunliche Dinge: 3D-Drucke ihrer Produkte, 3D-Drucke notwendiger Einzelteile bis hin zu 3D- Drucken ihrer Mitarbeiter oder Führungskräfte. Für manche ist es schon Notwendigkeit. Andere befinden sich noch im experimentellen Stadium. In der Medizin experimentiert man sogar schon mit 3D-Drucken für Transplantationen.

Kurz gesagt: 3D ist ein wichtiger Trend, den alle Unternehmen für sich prüfen sollten. Ist er sinnvoll einzusetzen? Ja! Für alle Unternehmen! 3-Dimensionalität lässt Produkte, Angebot und Ansprechpartner lebendiger, greifbarer und damit auch begehrenswerter werden. Ein Kunde von mir ließ sich selbst als 3D-Druck produzieren, schickte die ca. 15cm-Figur an seine wichtigsten Shareholder, um seine Kommunikation damit ein noch stärkeres Gewicht zu verleihen. Ein anderer Kunde schickte sein Produkt als 3D-Druck an seine potentiellen Neukunden um den Verkauf zu steigern. Beide Strategien waren erfolgreich.

5. Umweltbewusstsein

Dieser Trend sollte nun schon bei allen Unternehmen angekommen sein. Das Bewusstsein für den Klimawandel und den daraus folgenden notwendigen Änderungen in unserem Verhalten ist bei uns allen stark angestiegen. Jede/r sollte versuchen, seinen Beitrag dazu zu leisten. Auch und gerade Unternehmen, die hier mit ihren MitarbeiterInnen sogar eine Vorbild-Funktion einnehmen können.

Das funktioniert im Großen wie auch im Kleinen: CO2-Ausgleich für die Produktion, Verzicht auf Dienstreisen, regionale Produkte in der Kantine, Tickets für den Nahverkehr statt Dienstautos bis hin zu QR-Code auf dem Handy statt gedruckten Visitenkarten.

Fazit

Trends kommen und gehen. Die oben genannten Trends sind aus meiner Sicht zukunftsweisend und unumkehrbar. Stelle dein Unternehmen darauf ein! Prüfe, welche Trends und damit verbunden Maßnahmen für dein Unternehmen wichtig und richtig sind. Und vergessen Sie bitte nicht: Bilde vorab eine solide Basis für dein Unternehmen!

Anke Hommer

Anke Hommer ist Marken-Beraterin und -Designerin, Buchautorin und Unternehmerin. Seit über 25 Jahren ist sie Expertin mit den Schwerpunkten Markenaufbau, Markenführung und Markenkommunikation. Sie entwickelt wirkungsvolle Markenstrategien und sorgt für eine stilsichere Umsetzung – für Unternehmen, Produkte und Menschen. Zu ihren Kunden zählen GründerInnen, Führungskräfte aus Markenunternehmen, Mittelständische Unternehmen und Großkonzerne. Zudem begleitet sie ihre Kunden mit Workshops, Seminaren, Vorträgen und Coachings. Im Januar 2020 erschien ihr Buch „Marke 3“ im Haufe Verlag.

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