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Heutzutage macht nicht allein der Fachkräftemangel PersonalerInnen das Leben schwer: Die Corona-Pandemie macht die Suche nach neuen MitarbeiterInnen auch nicht wirklich unkomplizierter. Gerade deshalb sind neue Methoden und Konzepte gefragt, die aushelfen und auch langfristig erfolgversprechend sind. Künstliche Intelligenz (KI) im Recruiting bringt neuen Schwung und viele Vorteile in den Recruiting-Alltag.

Was lässt sich unter KI verstehen?

Künstliche Intelligenz kann als Oberbegriff für Anwendungen verstanden werden, welche zu menschenähnlichen Intelligenzleistungen wie Lernen, Urteilen und Problemlösungen fähig sind.

Was hat KI im Recruiting zu suchen?

Aktuell gibt es kaum ein heißeres Thema, als Künstliche Intelligenz oder Robo-Recruiting. Gerade die Vorteile scheinen vielversprechend: Versprochen wird sich durch KI mehr Objektivität, mehr Automatisierung und Standardisierung oder kurz gesagt – eine enorme Prozessoptimierung. Das Beste?

Am Ende birgt das neben der enormen Zeitersparnis ebenso einen ökonomischen Vorteil für Unternehmen.

Innerhalb von Millisekunden werden beispielsweise Matching-Technologien genutzt, welche unzählige Datenpunkte wie Suchanfragen, Arbeitgeberbewertungen, Interaktionen mit Stellenanzeigen und Gehaltsdaten miteinander verknüpfen und auswerten. Daraus resultiert ein viel rascheres, treffsicheres und universales BewerberInnenbild, welches ohne die Unterstützung einer KI derart nicht möglich wäre.

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Welche Vorteile hat KI im Recruiting?

1. Prozesse werden optimiert

KIs können innerhalb des Recruiting-Prozesses weitaus mehr Bewerbungsunterlagen sichten und auswerten, als es (menschliche) PersonalerInnen im Vergleich könnten. Unsere Menschlichkeit macht uns hier und da nämlich einen Strich durch unsere Produktivität: Wir bekommen mal Hunger, sind emotional unausgeglichen, können uns nicht gut konzentrieren oder sind schlicht und ergreifend zu müde. KIs sind jederzeit und rund um die Uhr einsatzbereit und in Topform.

2. Man spart wertvolle Zeit

Enorme Datenmengen können in Sekunden ausgewertet werden. Das kann insbesondere in harten Zeiten Wunder wirken. RecruiterInnen und HRlerInnen haben so die Möglichkeit, sich auf andere Aspekte zu fokussieren.

3. Mehr Platz für Neues  wird geschaffen

Zeit und Personal wird gespart? Das sorgt für mehr freie Ressourcen! Derart könnte beispielsweise der Fokus eher auf die Optimierung anderer Bereiche gelegt werden.

4. Working made easy!

Dank KIs werden mehr oder minder auch die frustrierenden Angelegenheiten des Bewerbungsprozesses ausgemerzt:

  • Die KI übernimmt repetitive Aufgaben, was eine Vorauswahl einzelner KandidatInnen ermöglicht.
  • Lebensläufe können beispielsweise ganz automatisch gesichtet und zum Teil sogar analysiert und ausgewertet werden.
  • Am Ende erhalten PersonalerInnen eine Art Shortlist, die bereits die besten KandidatInnen aufführt.

Die MitarbeiterInnensuche war nie leichter!

5. Mehr Neutralität & Objektivität sind möglich

KIs gehen bei ihrer Auswertung stets neutral vor und dabei werden dank Objektivität und Anonymisierung der Daten ganz automatisch die Regeln zum Datenschutz eingehalten. So kann vermieden werden, dass Entscheidungen auf Grundlage von Geschlecht, Name oder Herkunft gefällt werden. Bezogen wird sich hier nämlich lediglich auf objektive Daten.

So wird KI im Recruiting bereits genutzt

Chatbots

Chatbots fungieren als Dialogsysteme, die dank ihrer natürlichsprachlichen Fähigkeiten textueller wie auch auditiver Art automatisch die erste Kontaktaufnahme übernehmen können.

Matching-Plattformen

Dem Active Sourcing kann ebenfalls ein vorprogrammierter Algorithmus nützen: Automatisiert können Karriereportale wie beispielsweise Xing oder LinkedIn nach passenden KandidatInnen durchsucht werden. Je klüger und ausgereifter dieser Algorithmus arbeitet, desto eher erhalten PersonalerInnen passende Vorschläge, um rasch in die Direktansprache gehen zu können.

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Recualizer

Recualizer reduzieren den Arbeitsaufwand, wenn es um die Einstellung der BewerberInnen geht:

  1. Die PersonalerInnen stecken zuvor die  Rahmenbedingungen für die zu besetzende Stelle ab.
  2. Mittels dieser Angaben evaluiert das System darauf unterschiedliche Bewerbungsaufgaben und/oder Testimonials, die mit den festgelegten Anforderungen abgestimmt werden.
  3. Nach jeweiligen Testdurchlauf der einzelnen BewerberInnen, stehen den PersonalerInnen die Testergebnisse zur Verfügung, welche auf dieser Grundlage bereits eine erneute Vorauswahl treffen können.

Das ist die Kehrseite der Medaille

KI-Systeme sind immer nur so erfolgversprechend, wie die Daten, die sie verarbeiten. Die Erfolgschancen können durch eine minderwertige Dateneingabe verschlechtert werden. Gelegentlich können ungünstige Ausgangsdaten sogar darin resultieren, dass es zu rassistischen, homophoben, geschlechtsspezifischen oder ideologischen Verzerrungen der Auswertungsergebnisse kommt. Es ist essentiell, diese Systeme stets mit möglichst qualifizierten Daten zu entwickeln und ggf. zu optimieren.
 

Schließlich geht es beim Recruiting am Ende um Menschen, weniger um Maschinen. Keine Technologie ist am Ende in der Lage, das subjektive Bauchgefühl und menschliche Intuition zu ersetzen.

Künstliche Intelligenz hält lediglich als Unterstützung her, die den Alltag von PersonalerInnen maßgeblich optimieren kann, indem wesentliche Prozesse standardisiert und automatisiert werden. Aber: Menschenkenntnis, Empathie und Feingefühl werden niemals aus dem Bewerbungsprozess verschwinden, während dieser wiederum niemals vollautomatisiert funktionieren wird. Menschliches Verhalten kann von keiner Software, keiner KI der Welt vollends erfasst werden.

Lisa Steinhoff

Lisa Steinhoff absolvierte ihren Master in Literatur und Medien. Sie ist Texterin und freie Autorin für die Aschenputtel Agency, charly media und charly education .

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