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Microlearning ist das ansprechendere, weniger zeitaufwändige und preiswertere Geschwistermodell des regulären e-Learnings. Es ist zwar nicht immer die beste Lösung, aber dafür ein überraschend effektives Modell für Unternehmensschulungen.

Am Ende dieses Artikels wirst du wissen, was Microlearning ist, welche Eigenschaften es besitzt und wie du es für die Erstellung deiner Schulung einsetzen kannst.

Was ist Microlearning?

Es gibt keine offizielle Definition von Microlearning. Dennoch haben alle Schulungen, die auf Microlearning basieren, ein gemeinsames Merkmal: ihre Kürze. Es wird entweder in kleinen Einheiten oder kurzen Aktivitäten gelernt.

Microtraining liefert dabei kurze Inhaltsblöcke, welche die Lernenden nach Belieben studieren können. Der Inhalt kann viele Formen annehmen: von Texten bis hin zu vollwertigen interaktiven Multimedia-Inhalten. Diese sollten aber immer kurz sein.

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Hier sind einige Beispiele für Microlearing-Inhalte:

  • Text (Phrasen, kurze Absätze)
  • Bilder (Fotos, Illustrationen)
  • Videos (kurze Clips)
  • Audio (kurze Sprach- oder Musikstücke)
  • Tests und Quiz
  • Spiele (z.B. einfache Single-Screen-Herausforderungen)

Es gibt unterschiedliche Microlearning-Apps. Nicht alle bieten jeden dieser Inhaltstypen an. Informiere dich diesbezüglich bei deinem Microlearning-Anbieter oder in deinem App-Store. Somit stellst du sicher, dass deine bevorzugten Lern-Formate unterstützt werden.

Microlearning hat sich erst durch die Etablierung von Smartphones durchgesetzt.

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In der heutigen Zeit mit vollen Terminkalendern und kurzen Aufmerksamkeitsspannen ist Microlearning ein gut angepasstes Weiterbildungsmodell, da es sowohl auf Smartphones als auch Computern funktioniert. Dabei kann es für alle Arten von Schulungen verwendet werden. Einige Beispiele sind:

  • die Einarbeitung von Mitarbeitern
  • Compliance-Schulungen
  • Weiterbildungen zur Verbesserung der Fähigkeiten

Vorteile von Microlearning

1. Schnell

Weniger Inhalte zu vermitteln bedeutet auch, dass sich die Kurszeiten verkürzen. Mit Microlearning kannst du einen Kurs mit vielen Einheiten in einer Stunde aufbauen. Auf diese Weise kannst du schneller auf veränderte Geschäftsziele und neue Schulungsanforderungen reagieren

2. Erschwinglich

Es ist billig einen Microlearning-Kurs zu produzieren. Er erfordert wenig Ressourcen und benötigt eine geringe Anzahl an Ausbildern. Du benötigst keine speziellen „Microlearningwerkzeuge“, um deine Inhalte zu erstellen. Ein normales Learning-Management-System reicht aus.

3. Flexibel

Microlearning-Kurse können jedes Thema abdecken, das auch in regulären e-Learning-Kursen behandelt werden kann; nur in einer kleineren Form. Du kannst Kurse erstellen, die einen breiten Überblick über dein Thema geben.

4. Spannend

Microtraining ist eine interessante Methode zur Trainingsdurchführung und auch Lernende finden es spannend. Die Kurse werden ansprechend gestaltet und die Inhalte werden schnell übermittelt, wodurch es sich nicht nach einer „trockenen Schulung“ anfühlt.

5. Mehr Wissen

Durch regelmäßige Wiederholungen werden Inhalte besser im Gehirn abgespeichert. Wiederholtes Lernen passt gut zu den Microlearning-Einheiten, da sie klein, in sich abgeschlossen und schnell wieder zugänglich sind.

6. Mehr Freiheit

Textlastige Online-Kurse sind oft an einen festen Zeitrahmen gebunden. Beim Microlearning können die Lernenden die Programme in aller Ruhe genießen, wann immer sie Zeit haben. Und da die Microschulungskurse kompakt sind, können sie auch einfach heruntergeladen und offline angeschaut werden.

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Was sind die Grenzen?

Microlearning ist nicht unbedingt besser oder schlechter als herkömmliches e-Learning. Es hängt vor allem von der Thematik ab. Im Allgemeinen gilt:

1. Es ist nicht ideal für komplexe Konzepte

Microlearning-Einheiten eignen sich hervorragend zur Vermittlung einfacher Informationen. Im Gegensatz dazu sind sie nicht unbedingt die beste Lösung für komplexe Konzepte. Es ist zwar möglich, erfordert aber mehr Aufwand. Beispielsweise muss das Konzept in kleine Teile zerlegt werden.

2. Ungeeignet für ein vertiefes Training

Wenn dein Thema eine tiefergehende Vorbereitung erfordert, ist die Microlearing-Methode möglicherweise nicht der beste Ansatz. Du kannst sie zum Beispiel zum Erlernen von Sprachen verwenden, aber nicht zum anspruchsvollem Studium der Literatur.

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Best Practices

Im Vergleich zu traditionellen e-Learing-Kursen ist ein Microlearing-Kurs einfacher zu erstellen und schneller abzuschließen. Natürlich solltest du noch einige bewährte Best Practices befolgen:

1. Eignung prüfen

Überprüfe, ob sich dein Thema eignet. Wenn dein Themengebiet komplex ist oder eine tiefergehende Vorbereitung erfordert, solltest du die Microlearning-Methode ausschließen. Es könnte eventuell als ergänzende Methode gut geeignet sein.

2. Inhalte kürzen

Füge nicht einfach Teile deines regulären e-Learning-Materials in eine Microlearning-Einheit ein. Schreibe kurze und fokussierte Inhalte. Hierbei kannst du dich an den folgenden Ansatz halten:

KISS = Keep it short and simple.

3. Multimedia verwenden

Text allein wird deine Lernenden langweilen. Füge relevante multimediale Inhalte hinzu, wie:

  • Videos
  • Fotos
  • Illustrationen
  • Animationen

Dies weckt das Interesse der Lernenden. Wähle die Multimedien sorgfältig aus. Sie sollten dein Thema ergänzen und nicht nur „hübsch“ aussehen lassen.

4. Nutze Gamification

Gamification bezeichnet die Verwendung von Gaming-Inhalten in einem fremden Kontext. Füge Gaming-Elemente zu deinen Kurs hinzu, wenn deine Microlearningplattform Gamification unterstützt. Diese Methode ist noch interessanter, wenn du sie mit einem mobilen Microlearningprogramm kombinierst.

5. Verwende Micro-Bewertungen

Verwende Micro-Bewertungen zur Beurteilung des Fortschritts der Lernenden. Hierfür kannst du Minitests und kurze Quizfragen verwenden.

Dieser Artikel wurde auf Englisch von Nikos Andriotis verfasst und am 10.12.2018 auf elearningindustry.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren Lesern zu relevanten Themen austauschen können.

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