Skip to main content

Digital Leadership, also das Führen in der digitalen Welt, ist aktuell die größte Herausforderung für viele Manager. Viele akzeptieren den Paradigmenwechsel inzwischen, haben aber noch keine genaue Vorstellung, wie Digital Leadership praktisch funktioniert. Kein Wunder, wenn es an schlagkräftigen Beispielen und Vorbildern fehlt, an denen man sich orientieren könnte. Die folgenden sieben Kompetenzen solltest du erwerben, um ein erfolgreicher Digital Leader zu werden.

1. Visionskraft

Digital Leader, Frauen und Männer in Führungsverantwortung, haben eine starke Vision und die Fähigkeit, sie zu kommunizieren. Für Digital Leader gehört es ganz selbstverständlich dazu, neue Wege zu suchen durch die zunehmend virtuelle Welt. Sie entwickeln Visionen mit ihren Teams, erkennen langfristige Optionen und gehen mit kreativen Ideen und interdisziplinären Ansätzen an die Probleme von morgen heran.

Dabei wissen sie, dass sie ihr Team begeistern und dirigieren müssen: Crowd, Netzwerk, nationale und internationale Partner, Kunden und Mitarbeiter – sie alle vereinen sie hinter der Vision. Und sie machen auch bei sich selbst nicht halt: Denn wer glaubhaft Innovation vertreten möchte, verlässt auch die eigene Komfortzone, stellt sich in Frage und wagt immer wieder Neues.

2. Kundenorientierung

Egal wie innovativ: Wer seine Branche nicht kennt, wird scheitern.

Digital Leader verstehen ihr Business, kennen sich aus mit Trends und No-Gos. Nur so können sich ihre Mitarbeiter und Partner verstehen. Digital Leader setzen stark darauf, die Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt zu stellen, denn sie wissen, dass sich an dieser Fähigkeit heute der Erfolg von Unternehmen entscheidet.

3. Datenkompetenz

Digital Leader sind natürlich technisch versiert, sie verstehen, wie sie neue Techniken in sein Geschäft integrieren kann. Und sie kennen das Potenzial von zielgerichteter Datenauswertung. Sie ist ihr Steckenpferd, denn sie wissen, wie hilfreich sie für die Entscheidungsfindung ist – insbesondere dann, wenn es um Produktentwicklung geht und um neue Investitionen. Natürlich ist nicht jeder Digital Leader ein „Techi“, aber um heute das volle Potential für das eigene Geschäft auszuschöpfen, gilt es neue Technologien, Medien und Trends im Auge zu behalten.

EXTRA: Datenzentralisierung: Die Zukunft des E-Commerce

4. Vernetzungs-Mindset

Disruptive Entwicklungen, die der digitale Wandel mit sich bringt, lassen sich nicht mehr mit linearen Methoden und Lösungen bewältigen. Deswegen ist es in Zukunft noch wichtiger als je zuvor, vernetzt zu denken und zu handeln. Digital Leader suchen kreativ nach neuen Möglichkeiten und Steuerungshebeln und treiben zusammen mit ihrem Team systematische Verbesserungen voran.

Hier spielen auch die sozialen und professionellen digitalen Netzwerke eine wichtige Rolle: Sie erweitern die Kontaktmöglichkeiten und bescheren immensen Wissenszuwachs. Wer in ihnen sicher navigiert, kann große Sprünge machen, indem er das vorhandene Wissen aufgreift und zu neuen Lösungen zusammenfügt.

5. Helikopter-Funktion

Eine weitere wichtige Kompetenz von Digital Leadern ist es, als „Helikopter“ über dem Geschehen schweben zu können. Sie können Sachverhalte und Probleme mit Abstand betrachten. Besonders wichtig ist diese Fähigkeit in der Kommunikation mit Mitarbeitern. In der beschleunigten, digitalen Welt wollen Mitarbeiter Orientierung bei ihren Leadern finden, Digital Leader können ihnen die Zusammenhänge hinter ihren Entscheidungen aufzeigen. Mitarbeiter wollen nicht nur wissen, was zu tun ist, sie möchten auch erfahren, warum sie etwas tun sollen.

Für viele Angestellte ist heute der Purpose ihrer Arbeit wichtig, Digitale Leader vermitteln diesen ihren Teammitgliedern.

6. Agiles Change-Denken

Change Management ist eine Daueraufgabe der Digital Leader. Die Welt dreht sich schnell: Ziel ist es, neue Möglichkeit sofort zu erkennen und sinnvoll einzusetzen. Arbeitsabläufe und -ressourcen müssen ebenso wie die IT-Systeme ständig überprüft werden. Wo ist Optimierung möglich? Als erfahrener Manager entwickelt der Digital Leader auch sich selbst weiter, durch Coachings oder Trainings. So kann er auch die Change-Fähigkeiten seiner Mitarbeiter fördern und auch sie zu Change-Agenten ausbilden.

EXTRA: Agile, Digitalisierung, Change – Wie Mitarbeiter wirklich mitziehen

7. People Management

Menschen arbeiten für Menschen, nicht für Organisationen.

Digital Leader sind überdies herausragende People Manager. Mitarbeiter folgen Leadern, die durch ihre Begeisterung und Leidenschaft anstecken und sich und andere zu Höchstleistungen anstacheln. Besonders jungen Mitarbeitern ist es heute wichtig, sich einbringen zu können in etwas, das sinnvoll ist. Hier treten Digital Leader in ihrer Rolle als Coach auf: Sie bündeln Ideen, Initiativen und Meinungen aus ihrem Team – und verhelfen ihm so zu besseren Ergebnissen. Intensives Feedback zu geben, individuelle Wertschätzung zu zeigen und eine systematisches Talent-Management umzusetzen, sind für den Digital Leader selbstverständlich.

Unser Gratis-ePaper: Agile Führung

ePaper: Agile Führung 2019Unser ePaper mit den besten Tipps rund um das Thema Mitarbeiterführung:

→ über 55.000 Abonnenten
→ jedes Quartal eine neue Ausgabe
→ als PDF bequem in dein Postfach

Einfach anmelden und ab sofort top-informiert sein!

Gratis-ePaper downloaden

Ursula Vranken

Ursula Vranken ist Gründerin und Geschäftsführerin des IPA-Institut für Personalentwicklung und Arbeitsorganisation. Den Wandel der Arbeitswelt durch die Digitalisierung begleitet die Strategie-Expertin und Arbeitswissenschaftlerin seit Jahren. Gemeinsam mit ihrem Bruder Joachim Vranken gründete sie im Jahr 2015 den Digital Leadership Summit. Ziel des Summits ist es, die digitale Transformation in Unternehmen zu begleiten – durch Vorträge von Experten und Wissenschaftlern zu den Themen Digital Organization, Leadership, Talent und HR-Innovation.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

One Comment

  • Dipl.-Psych. Michael Alznauer sagt:

    …und wann wird Führung selbst digital? Dass Führung sich in der digitalen Welt verändern muss, ist nur eine Seite des Themas. Es fällt Führungskräften bislang (a) noch immer sehr schwer, ihr eigenes Führungsverhalten als mögliches Problem zu erkennen und (b) sich dabei ggfs. von digitalen Hilfsmitteln oder einer KI unterstützen zu lassen. Noch direkter: Werden uns irgendwann Roboter führen?

Leave a Reply