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Deadlines, Video-Konferenzen, Calls mit den Vorgesetzten inmitten von Haushalt und den Kindern. Vielen Personen, die zu Hause arbeiten, fällt es schwer, Arbeit und Privatleben noch voneinander abzugrenzen. Oft bleibt auch die unmittelbare Kommunikation mit Vorgesetzten und Kollegen auf der Strecke, was gelegentlich zu Missverständnissen und belastenden Wartezeiten vorm Rechner führen kann. Was man aktiv dafür tun kann, den Stress im Homeoffice zu reduzieren, erläutert dieser Artikel.

Theoretisch ermöglicht die Arbeit im Homeoffice ein hohes Maß an Flexibilität und die Chance auf eine gute Work-Life-Balance. In der Praxis gelingt das leider häufig nicht so gut. Folgende Tipps und Gewohnheiten kann man in den Alltag integrieren, um das geistige Wohlbefinden im Homeoffice zu stärken:

1. Psychische Gesundheit zur Priorität machen

Bei einem Terminkalender voller Video-Meetings, Aufgaben, Deadlines, Familienaktivitäten, Kinderbetreuung und sportlichen Aktivitäten steht der Gedanke an den Schutz der eigenen Psyche oft an letzter Stelle. Dabei sollten Unternehmen und Mitarbeiter unbedingt in ihre psychische Gesundheit investieren, damit beispielsweise von Stress betroffene Personen leichter Hilfe erhalten können, bevor sie ernsthafte Probleme entwickeln. Mitarbeiter können ihrer Psyche etwas Gutes tun, indem sie bei der Arbeit und in Meetings regelmäßige Pausen einlegen. In den Pausen ist dann Zeit, um die Waschmaschine einzuschalten, nach den Kindern zu sehen oder ein paar Minuten lang durchzuatmen. Bei der Eingewöhnung in ein neues Arbeitsumfeld spielt die Einstellung eine große Rolle.

Man sollte definitiv versuchen, einige dieser Tipps umzusetzen, um das psychische Wohlbefinden zu unterstützen und mehr Energie für die produktive Arbeit von zu Hause zu haben.

2. Offen bleiben und weniger Perfektionismus

Viele Mitarbeiter verspüren bei der Arbeit im Homeoffice großen Druck, sich vor ihren Arbeitgebern zu beweisen. Möglicherweise fühlt man sich dazu verleitet, Probleme bei der Eingewöhnung in ein neues Arbeitsmodell zu verheimlichen und auf die Unterstützung von Kollegen oder Vorgesetzten zu verzichten. Oder aber man mutet sich mehr Arbeit zu, als man schaffen kann, um zu beweisen, dass man auch im Homeoffice produktiv ist. In diesen Zeiten sind Führungsqualitäten gefragt, und zwar nicht nur auf der Ebene des Managements, sondern bei jedem. Geht man also mit gutem Beispiel voran und macht die Kollegen gegebenenfalls auf das Thema aufmerksam, kann man ein Bewusstsein dafür schaffen und
einen Beitrag zur gegenseitigen Unterstützung leisten.

3. Geregelten Tagesablauf einhalten

Der wohl wichtigste Tipp für Remote-Mitarbeiter besteht darin, einen geregelten Tagesablauf zu etablieren und diesen auch unbedingt einzuhalten. Regeln entlasten die Psyche, da sie Ihnen Entscheidungen abnehmen. Durch gute Organisation und Planung bleiben mehr psychische Ressourcen und mehr Energie, um Aufgaben zu erledigen. Und auch wenn man die Liste nicht immer zur Gänze abarbeiten kann, kann man mit dieser Methode doch viel ruhiger und kontrollierter ans Werk gehen. Wichtig ist auch, dass der Arbeitsplatz mit einem ergonomischen Stuhl ausgestattet ist, der Rücken, Nacken und Wirbelsäule stützt. Es empfiehlt sich auch, nach Möglichkeit, tägliche Trainingseinheiten oder Spaziergänge einzuplanen, um körperlich fit zu bleiben.

4. Arbeitsfortschritt dokumentieren

Eine der größten Sorgen, mit denen Mitarbeiter in der Anfangsphase des Homeoffice-Modells zu kämpfen haben, ist die Frage, wie sie ihren Teamkollegen einen Einblick in ihre Arbeit geben können. Verschiedene Projektmanagement Tools lösen dieses Problem auf elegante Weise, indem sie die Kommunikation im Team erleichtern und einen Überblick darüber schaffen, was in einem bestimmten Projekt von jedem einzelnen Teammitglied erwartet wird und schon erledigt wurde. Projektmanagement Tools sind flexibel und geben dennoch das nötige Maß an Struktur, damit man im Homeoffice produktiv ist und die Arbeit mit weniger Stress bewältigen kann. Man kann Projekte in Zusammenarbeit mit dem Team bearbeiten, wobei Kommunikation und Projektmanagement parallel in einem Portal vereint sind.

5. Kontakt mit Kollegen

Regelmäßiges Kontakthalten ist eine gute Möglichkeit, die psychische Gesundheit der ebenfalls im Homeoffice tätigen Kollegen proaktiv zu fördern. Ob im Gruppenchat, per Videokonferenz oder in einem altmodischen Telefongespräch: Man soll versuchen, den Kontakt zu den Teamkollegen aufrechtzuerhalten – insbesondere dann, wenn man bemerkt, dass es jemandem nicht gut geht. Wenn man möchte, kann man auch ein persönliches Team-Event oder eine virtuelle Teambuilding-Aktivität vorschlagen, die den Zusammenhalt stärkt und eine Gelegenheit zum freundschaftlichen Austausch bietet. Wofür auch immer man sich entscheidet:

Man sollte sich gegenseitig ein offenes Ohr schenken und sich jederzeit gegenseitig unterstützen.

6. Der Arbeitsplatz zuhause

Die Arbeitsumgebung kann große Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit haben. Man sollte einen fixen Ort in der Wohnung wählen, an dem man der beruflichen Tätigkeit nachgeht. Es sollte unbedingt vermieden werden, in diesem Bereich zu essen, den Hobbys nachzugehen oder Social Media zu nutzen. Das Gehirn wird es einem danken, indem es den Ort mit produktiven Arbeiten verknüpft, sodass man am nächsten Arbeitstag noch schneller in einen effizienten Arbeitsmodus kommt. Wenn Ihr Arbeitsplatz chaotisch ist und Sie Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, besteht zwischen diesen beiden Umständen möglicherweise ein Zusammenhang.

Laut Forbes kann ein unordentlicher Schreibtisch Ihre Produktivität, Ihren Gemütszustand und Ihre Motivation beeinträchtigen. Wenn man es gewohnt ist, zum Arbeiten ins Büro zu gehen, kann es vorkommen, dass die üblichen Taktiken zum Ordnung halten nach einem Arbeitstag im Homeoffice nicht zu gebrauchen sind. Es sollten sich zum Beispiel in Reichweite der Arme nur die Dinge befinden, die man unmittelbar benötigt. Für die meisten Menschen sind das ein Bildschirm, eine Tastatur, ein Smartphone, zwei Stifte, ein Notizblock, eine Lampe und ein Familienfoto.

Zusammenfassung und Fazit

Das Wichtigste für ein gutes Gelingen ist eine klare Kommunikation. Ein regelmäßiger Austausch mit den Vorgesetzten und Kollegen beugt Missverständnissen vor. Absprachen bezüglich Erreichbarkeit oder die Festsetzung von regelmäßigen Team-Meetings kann auch helfen. Idealerweise sollte eine räumliche Trennung von Arbeits- und Freizeitbereich in der Wohnung erfolgen. Sollte das nicht möglich sein, können auch Regale oder Pflanzen als Raumtrenner funktionieren. Nach der Arbeit sollte man vollkommen abschalten können und nicht mehr durch einen aufgeklappten Laptop oder verstreute Unterlagen daran erinnert werden. Ein weiterer wichtiger Tipp ist, dass die Pause definitiv eingehalten wird und diese nicht mit dem Teller vor dem Laptop stattfindet. Studien zeigen tatsächlich, dass im
Homeoffice mehr gearbeitet wird als im Büro. Jedoch ist das Einhalten der gewohnten Arbeitszeiten auch für das Homeoffice wichtig und sollte zum gewohnten Zeitpunkt beginnen und auch wieder enden.

Auch wenn Remote-Arbeit mit gewissen Herausforderungen einhergeht, ist die neue Arbeitsform auch eine Chance, produktiver zu sein als im Büro. Mit den richtigen Ressourcen und Tools kann das Unternehmen die Zusammenarbeit und das Projektmanagement nahtlos in den virtuellen Raum verlegen. Außerdem lässt sich mit klaren Strukturen und ausreichenden Ruhezeiten im Homeoffice effektiv Stress reduzieren und eine gute Work-Life-Balance herstellen, die zur Gesundheit und zum Wohlbefinden beiträgt.

Leonard Schmedding

Leonard Martin Schmedding ist Mitgründer und leitender Strategieberater der Everlast Media GmbH.

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