Wie bleibst du mental fit? Wie gehst du mit Veränderungen, schwierigen Situationen und unsicheren Zeiten um? Bist du vor lauter Angst wie gelähmt oder bewältigst du alles, was kommt, kreativ und mit einer hohen Flexibilität? Ich weiß, das klingt einfach. Ist es aber nicht. Nimmst du die Herausforderung an?
Der Esstisch ist plötzlich den ganzen Tag voll besetzt. An einem Ende Papa Thomas, der seit zwei Stunden verfolgt, wie sein Chef via Zoom endlich die 93. und letzte Powerpoint-Folie präsentiert. Am anderen Ende die Elfjährige, die ihrer Lehrerin trotz lahmer Internetleitung das erste Newtonsche Gesetz erklären soll. Dazwischen der Vierjährige, der nicht länger malen, sondern lieber fangen spielen will. Im Schlafzimmer sitzt Mama Julia und versucht einem Kunden via Skype die Vorzüge einer Zusatz-Versicherung zu erklären.
Wir sitzen im Hamsterrad und strampeln jeden Tag aufs Neue vor uns hin! Homeoffice und Homeschooling haben uns in den vergangenen Monaten extrem belastet. Hinzu kam die Verunsicherung durch das ewige Abwarten (auf andere und bessere Zeiten) sowie immer wieder neue Regeln (deren Sinn wir nicht immer sofort verstanden haben). Und jetzt wächst auch noch die existenzielle Angst: Laut einer Studie von Pronova BKK sind 20 Prozent der Deutschen aktuell besorgt um ihren Arbeitsplatz. Wie soll man da mental fit bleiben?
Die ewige Schuldfrage… bringt keine Lösung!
Manche Menschen nehmen gerne die Opferrolle ein und schauen erst einmal, wer Schuld an der Sache hat. Das ist natürlich bequem, weil wir unsere eigene Komfortzone nicht verlassen müssen. Und weil wir schon zu tief oder zu lange in unserem Hamsterrad gefangen sind, nehmen wir unsere Situation auch gar nicht mehr richtig wahr. Dafür kennen ebenjene Menschen die lückenlose Liste aller gegenwärtigen Missstände im Land. Hilft das weiter? Natürlich nicht.
Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, um mit schwierigen Situationen umzugehen: Das Hamsterrad verlassen und sich dieses (und damit das Unternehmen, die Arbeitsstelle, den Beruf, die Beziehung oder das eigene Leben) einmal gründlich von außen anzuschauen und zu analysieren.
Die «Ortung», die man hier vornimmt, ist schwierig, aber entscheidend. Denn sie ist die Basis des Wortes «Selbstverantwortung». Da steckt das Wort Ortung nämlich drin. In diesem Prozess stellt man sich Fragen und gibt die entsprechenden Antworten («Verantwortung»). Hat man dies gewissenhaft erledigt, geht es an die Umsetzung (das Tun, ebenfalls enthalten in «Verantwortung»).
To-Do: Schreib auf, was abgeht!
Um mental fit zu bleiben, nimm dir wöchentlich mindestens eine halbe Stunde Zeit und reflektiere, was in deinem Leben gerade so abläuft. Welche Erfolge erlebst du und mit welchen Schwierigkeiten bist/wirst du konfrontiert? Wie fühlst du dich dabei? Wie sprichst du zu dir selbst? Positiv oder ist bei dir eher der innere Kritiker aktiv? Analysiere auch, womit du dich befasst. Mit welchen Informationen, Nachrichten und TV-Serien belastest du dich täglich?
Wenn du dazu jede Woche ein paar Gedanken niederschreibst, wirst du garantiert bewusster. Du reflektierst, was passiert, wirst dabei Muster erkennen und damit Begebenheiten, die sich wiederholen. Dinge, Menschen und Situationen, die dich immer wieder unnötig Energie kosten. Die dich nachts wachhalten. Passiert dies über längere Zeit, lohnt es sich darüber nachzudenken, wie lange du den (hohen) Preis dafür noch bezahlen willst.
Ich weiß, was du denkst: Das ist ja fürchterlich vereinfacht und banal. Das wirkt vielleicht tatsächlich so. Aber es ist und bleibt der Anfang der Transformation vom machtlosen Opfer zum kreativen Macher. Genau genommen ist der Anfang die Erkenntnis, dass etwas nicht mehr stimmt. Dass man unzufrieden und unmotiviert ist.
Die Selbstverantwortung wieder zu übernehmen, ist nicht immer angenehm. Denn es bedingt, dass wir Entscheidungen fällen. Für etwas und damit auch gegen andere Dinge. Solche Entscheide treffen wir meist nur ungern. Die Schuld jemand anderem zu geben, ist einfacher, hilft aber auf Dauer definitiv nicht weiter.
EXTRA: Mehr Motivation im Homeoffice – Das kannst du als Führungskraft tun
Interessante Sichtweise
This content is very nice!
Ein gutes Logo ist wirklich entscheidend für den ersten Eindruck eines Unternehmens. Ich habe mich selbst schon oft gefragt, welche…