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„Think outside the box“ lässt sich auf Deutsch mit „Über den Tellerrand hinausschauen“ übersetzen. Obwohl der Jargon vielleicht etwas überstrapaziert ist, werden Menschen, die über den Tellerrand hinausschauen, oft als Innovatoren bezeichnet – eine wünschenswerte Eigenschaft im Leben und im Beruf.

Es ist einfach und sicher, mit dem Strom zu schwimmen, aber Führungskräfte stemmen sich oft gegen Trends, anstatt ihnen zu folgen.

Warum ist es so schwer, über den Tellerrand zu schauen?

Wir alle waren schon einmal in einer Besprechung, in der das Team aufgefordert wurde, „über den Tellerrand zu schauen“. Das Problem ist, dass wir Gewohnheitstiere sind und die meisten von uns den Komfort vertrauter Routinen bevorzugen.

Über den Tellerrand zu schauen (oder „Think outside the box“), kann lang gehegte Überzeugungen in Frage zu stellen. Es geht darum, „Das sind unsere besten Praktiken“ nicht mit einem Nicken, sondern mit einer hochgezogenen Augenbraue zu beantworten.

Unternehmen vermeiden oft Risiken, die sich negativ auf ihre Gewinne auswirken könnten. Auch wenn es viele Erfolgsgeschichten gibt, bei denen sich manche Risiken nicht nur auszahlen, sondern sogar sehr lohnen.

Steve Jobs wurde vom Vorstand des Unternehmens, das er gegründet hatte, gefeuert. Aber später, nachdem Apple das von seinem Team entwickelte Betriebssystem NeXT gekauft hatte, wurde Jobs zum CEO von Apple und die Aktien stiegen unter seiner Führung um 9.000 Prozent.

Trotz der Gefahr des Scheiterns und der Ablehnung sind Risiken für das Wachstum auf persönlicher und geschäftlicher Ebene unerlässlich. Doch obwohl uns oft gesagt wird, dass wir über den Tellerrand hinausschauen sollen, wird uns selten gesagt, wie.

Think outside the box: So geht’s!

Wenn du Schwierigkeiten hast, auf neue Ideen zu kommen, kannst du mit ganz einfachen Tricks aus deiner Komfortzone heraustreten und innovativ denken.

1. Frage ein Kind, was es tun würde

Mit ihrer lebhaften Vorstellungskraft sind Kinder natürliche Innovatoren.

2. Vereinfache Probleme

Du bist dir sicher, dass dein Problem zu komplex ist, um von einem Kind verstanden zu werden? Dann nimm dir etwas Zeit und frage dich, wie du es einfach erklären kannst.

Richard Feynman, dem verstorbenen Nobelpreisträger für Physik, wird der Ausspruch zugeschrieben:

„Wenn man es einem Sechsjährigen nicht erklären kann, hat man es nicht wirklich verstanden.“

Manchmal führt allein die Überlegung, wie man ein komplexes Problem mit einfachen Worten erklären kann, zu einer innovativen Lösung.

3. Wechsle die Perspektive

Stell dir eine ganz einfache Frage:

„Was würde ich anders machen, wenn ich bei Null anfangen würde?“

Routine ist der Feind von innovativem Denken, aber das gilt auch für Präzedenzfälle. Manchmal fällt es uns schwer, von der Art und Weise abzuweichen, wie wir Dinge immer getan haben. Sich einen Neuanfang vorzustellen, kann dir helfen, die Perspektive zu wechseln und über den Tellerrand zu schauen. Think outside the box!

4. Frage nach dem „Warum“

Die meisten Einwände, die wir bekommen – sei es vom Management, von Kollegen oder von unserem eigenen Gehirn – kommen mit einem einfachen Satz: „Das haben wir schon immer so gemacht.“

Wir sind dazu verdrahtet, uns gegen Veränderungen zu wehren. Insbesondere, wenn der Status Quo gut funktioniert hat, wenn nicht sogar spektakulär. Wenn die Routine die Straßensperre ist, ist das „Warum“ der Rammbock. Die Frage „Aber warum haben wir das immer so gemacht?“ kann Schwachstellen aufdecken und den Weg für kreatives Denken freimachen.

5. Trainiere deine Gehirnmuskeln

Psychology Today schlägt ein paar überraschende Übungen vor, die dein Gehirn aus der Sackgasse führen, wenn du über den Tellerrand schaust.

Alphabetisiere Buchstaben in Wörtern. Nimm ein beliebiges Wort (eines, das du gerade liest oder an das du gerade denkst) und alphabetisiere die Buchstaben. So würde aus dem Wort B-R-A-I-N ein A-B-I-N-R werden.

Diese mentale Gymnastik ist so ungemein anregend für dein Gehirn macht, weil du gezwungen bist, alle Informationen – alle Buchstaben – zu verwenden und sie in deinem Kopf völlig neu zu ordnen. Versuche dies fünf Minuten pro Tag, drei Tage pro Woche. Erhöhe die Anzahl der Buchstaben in den Wörtern, welche du alphabetisierst. Du wirst immer besser darin.

6. Lerne etwas Neues

Etwas Neues zu lernen kann dir helfen, Dinge aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten. So kannst du beispielsweise einen Kurs besuchen.

7. Kreatives Schreiben

Beim kreativen Schreiben suchst du dir ein Thema aus und stellst dir einen Wecker für eine kurze Zeitspanne. Dann schreibst du so schnell wie möglich, ohne anzuhalten und zu bearbeiten. Es funktioniert am besten, wenn du mit Stift und Papier und nicht am Computer schreibst. Der Wecker übt einen gewissen Druck aus, weiter zu schreiben, und zwingt dein Gehirn, kreativ statt konventionell zu denken.

8. Zeichne ein Bild

Du musst nicht wissen, wie man zeichnet. Nimm dir einfach irgendein Werkzeug, welches du zur Hand hast und zapfe einen völlig anderen Teil deines Gehirns an. Das kann deine Gedanken befreien.

9. Mindmap

Schreibe ein Wort oder eine Phrase. Zeichne einen Kreis darum. Zeichne einen Zweig und ein verwandtes Wort oder einen Satz. Kreise das ein. Wiederhole das. Durch die Übung werden Ideen freigesetzt.

EXTRA: Brainstorming, Mindmapping, Checkliste – Wege zur zündenden Geschäftsidee

10. Mache einen Spaziergang

Eine Stanford-Studie ergab, dass Spazierengehen die Kreativität sowohl während des Spaziergangs als auch für kurze Zeit danach freisetzt. Probiere es aus!

Dieser Artikel wurde von Karen Hertzberg auf Englisch verfasst und am 16. Mai 2019 auf grammarly.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren LeserInnen zu relevanten Themen austauschen können.

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One Comment

  • Ich verbringe als Informatiker meine Freizeit eigentlich nur mit Nicht-Informatikern (hoffentlich bald wieder). Das ist wirklich inspirierend und es schafft neue Perspektiven. Eigentlich nicht verwunderlich. Sonst redet man fast nur über Dinge, die man ohnehin schon weiß. Und man will ja auch mal abschalten.

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