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Sportlicher, stärker, gesünder, schöner. Warum wollen wir in allem ständig besser sein? Ständig perfekt sein? Wieso reicht es nicht, einfach mal etwas gut zu machen? Was mit uns passieren kann, wenn der Perfektionismus krankhaft wird.

Nach der Arbeit geht’s zum Sport, dazwischen wird der Einkauf schnell erledigt, damit man anschließend frisch kocht. Dabei wird alles getrackt. Eine App erinnert uns daran, genug zu trinken, eine andere limitiert unsere Kalorienzufuhr durch strikte Kontrolle des Essverhaltens. Das Fitnessarmband piepst, weil wir unsere 10.000 Schritte noch nicht erreicht haben. Doch machen uns die ganzen Zahlen auf den Displays, die unseren Ist-Zustand und unsere Ziele festhalten, wirklich zufrieden und glücklich?

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Der Druck, perfekt zu sein

Eine in den USA, Kanada und Großbritannien durchgeführte Langzeitstudie unter 42.000 Studenten hat gezeigt, dass besonders junge Menschen dem Druck erliegen, perfekt sein zu wollen. Die Studie umfasste 35 Fragestellungen rund um das Themenfeld Selbstoptimierung und Perfektionismus. Das liegt aber weniger an der eigenen Natur oder am Charakter, sondern ist vor allem in gesellschaftlichen und sozialen Erwartungen begründet. Seit 1989 ist der Druck, diese Erwartungen erfüllen zu wollen, um 33 Prozent gestiegen. Gerade durch Social Media ist eine Beschäftigung mit visuellen Inhalten und somit auch Körperbildern stark gestiegen. Die perfekte Inszenierung einiger Influencer und auch in der sonstigen Werbelandschaft trägt ihren Teil hierzu bei.

Wir vergleichen uns ständig.

Wieso denken wir, wenn wir andere sehen, dass wir selbst die selben Dinge erreichen müssen? Uns genauso gesund ernähren und fünf mal die Woche zum Sport gehen müssen? Genauso erfolgreich sein müssen? Wer definiert diesen Erfolg? So sind wir stets unzufrieden, mit dem was wir erreichen. Egal wie hoch wir unsere Ziele setzen, es geht immer besser. Doch was ist falsch daran, dass ein anderer sportlicher oder schlanker ist? Wieso beziehen wir das auf uns?

Grenzen sind okay und sollten uns nicht frustrieren.

Das heißt natürlich nicht, dass es falsch ist, dass wir ehrgeizig sind und uns hohe Ziele stecken, um etwas zu erreichen. Doch wenn diese Wünsche uns nur noch unglücklich machen und wir einfach mit nichts mehr zufrieden sind, ist das Maß deutlich überschritten. Wenn uns das Erreichen des Ziels so viel abverlangt, dass wir unser Leben nicht mehr genießen können, sollten wir uns fragen, ob es das Wert ist.

Oft erleben wir, wie jemand ewig auf ein Ziel hinarbeitet, alles reinsteckt und doch bleibt das Glück aus und am Ende ist da ist nur Leere. Oder der Wunsch nach mehr. Das zeigt, dass wir diesem Ziel vielleicht den falschen Stellenwert beigemessen haben und unser Wunsch nach Erfüllung an einem ganz anderen Ort versteckt liegt.

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Liebe ich mich selbst?

Was uns wirklich hilft: Den Druck, andere Erwartungen erfüllen zu wollen, abzulegen. Zufriedenheit mit unserem Charakter, der uns ausmacht. Das Annehmen all unserer Facetten, wird zu mehr Glück führen, als der ständige Fokus auf vermeintliche Fehler und optimierungsbedürftige Eigenschaften. Rücke deine Stärken in den Fokus und akzeptiere dich, wie du bist. Wenn wir alle gleich perfekt wären, wäre das doch ganz schön langweilig?

Quelle: Teleschau

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