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In Zeiten, in denen Bilder und Videos oft aussagekräftiger sind als geschriebene Worte, hat mein Unternehmen für seinen „State of Visual Media Report 2022“ Milliarden Bild- und Videotransaktionen untersucht, um zu verstehen, wie diese Inhalte produziert, verwaltet, angesehen und konsumiert werden. Durch die Analyse haben wir fünf Trends identifiziert, die du im Blick haben solltest, um in der Visual Economy von heute zu punkten.

1. Ohne skalierbares Management geht es nicht

Dieses Jahr führen wir unseren Report zum vierten Mal durch und eines ist klar: Seit dem ersten Bericht im Jahr 2019 hat die Nutzung von Bildern und Videos stark zugenommen. Das ist keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass wichtige Geschäftsaktivitäten wie die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen, Werbe- und Marketingkampagnen und die Expansion von Unternehmen in neue Märkte Bilder oder Videos erfordern. Zwischen März 2021 und März 2022 stieg das Bildvolumen um 25 Prozent an. Auch das Videovolumen nahm in allen Branchen weiter deutlich zu und im Einzelhandel etwa um 37 Prozent.

Bei dieser Größenordnung kann es schwierig sein, den Überblick über die Entwicklung von Bildern und Videos zu behalten. Besonders wenn du nicht entweder über ein Heer von Designern und Entwicklern verfügst oder – und das wäre mein Tipp – Bild- und Videomanagement-Tools einsetzt, die den gesamten Prozess von der Produktion bis zur Verwaltung automatisieren.

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2. Leichtgewichtige Formate auf dem Vormarsch

Seit den Anfängen des Internets verwenden Webseiten die gleichen Bilddateiformate: JPEG, PNG und GIF. In diesem Jahr hat das leichtgewichtige Format WebP zwar JPEG in Hinblick auf die Nutzung endlich überholt, letzteres bleibt aber das am meisten unterstützte Format. Nur ein paar Worte, um den Unterschied zwischen Formatunterstützung und tatsächlicher Nutzung zu erklären. Wenn ein Besucher auf deine Website oder App kommt, schickt sein Browser eine HTTP-Anfrage, um das Bild zu laden. Normalerweise liegt ein Bild in verschiedenen Formaten vor, da nicht alle Browser oder Geräte alle verschiedenen Formate unterstützen. Die gespeicherten Bilder sind die, die unterstützt werden. Das Format, das der Browser dann letztlich tatsächlich lädt, ist das, das genutzt wird. Von März bis Mai 2022 lag die WebP-Nutzung bei 59 Prozent im Vergleich zu 23 Prozent bei JPEG.

Warum ist das wichtig? Weil leichtgewichtige Formate die Leistung deiner Website verbessern. Sie benötigen weniger Bandbreite und werden daher schneller geladen. Die Zahlen sprechen für sich: Während WebP 59 Prozent der vom Browser angeforderten Bilder ausmachte, verbrauchte es nur 35 Prozent der Bandbreite. JPEG hingegen verbrauchte 23 Prozent, war aber mit 38 Prozent der größte Bandbreitenverbraucher. Mein Tipp für dich: Sprich mit deinem Webteam, um sicherzustellen, dass ihr leichtgewichtige Bild- und Videoformate verwendet.

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3. E-Commerce muss sich auf Belastungsspitzen einstellen

Neben dem enormen Anstieg des Bildverkehrs im Laufe des Jahres verzeichneten E-Commerce-Marken ein massives Wachstum rund um den Black Friday. Große Unternehmen verzeichneten einen Anstieg des Bildverkehrs um 186 Prozent im Vergleich zu ihrem durchschnittlichen jährlichen Verkehr, während kleine und mittlere Marken Spitzenwerte von bis zu 415 Prozent verbuchten. Bei Videos war der Trend umgekehrt: Bei kleineren Unternehmen blieb der Videoverkehr im Laufe des Jahres relativ konstant, während bei größeren E-Commerce-Marken das Videovolumen am Black Friday anstieg. In einem Fall stieg der Videodatenverkehr in der Haupteinkaufszeit von Black Friday bis Cyber Monday um mehr als 35 Prozent von 20 TB auf 52 TB.

Eines ist sicher: Die Verwaltung und Bereitstellung von Video- und Bildmaterial in dieser Größenordnung ist ohne Automatisierung und KI unmöglich. Das erklärt, warum die im Report untersuchten Unternehmen trotz dieser großen Zahlen ihren Speicherbedarf rund um den Black Friday nicht erhöhen mussten. Sie konnten einfach die Bilder und Videos verwenden, die sie bereits in ihrem Bild- und Videomanagement-Tool gespeichert hatten, und diese dank der KI mit wenig oder gar keinem Mehraufwand automatisch für ihre Black-Friday-Kampagnen anpassen.

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4. Eine flexible IT-Architektur wird immer wichtiger

Im Backend müssen Unternehmen über einen Tech-Stack verfügen, der die heute erforderliche Skalierung unterstützt und sich schnell an Veränderungen anpassen lässt. Ein beliebtes Technologiekonzept für eine solche offene, flexible und erweiterbare IT-Architektur ist die MACH-Architektur. MACH steht für Microservices based, API-first, Cloud-native SaaS und Headless. Im untersuchten Zeitraum ist die Zahl der Kunden, die eine solche Architektur einsetzen, deutlich gestiegen. Diese Beobachtung wird auch durch eine aktuelle Umfrage der MACH Alliance bestätigt. Demnach streben 47 Prozent der Tech-Führungskräfte einen Wechsel von monolithischen Implementierungen zu kombinierbaren „Best-of-Breed Lösungen“ an und 79 Prozent haben die feste Absicht, in Zukunft mehr MACH-Komponenten zu ihrer Architektur hinzuzufügen.

Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass es beim Wechsel zu einer MACH-Architektur nicht nur um Technologie, sondern auch um Menschen geht. Und wie jede Veränderung erfordert sie ein Umdenken. Nimm dir die nötige Zeit für die Recherche und erstelle eine gründliche Analyse deiner Bedürfnisse und deiner Ressourcen. Mit anderen Worten: Überstürze nichts, sondern finde den MACH Erfolg mit teamübergreifender Planung!

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5. Die Nachhaltigkeit nicht vergessen

Wenn es eine wichtige Sache auf der Tagesordnung gibt, dann ist es der Klimawandel. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch das Interesse von Unternehmen daran wächst, herauszufinden, wie sie ihre CO₂-Bilanz in Bezug auf Bilder und Videos auf Websites und in Apps verbessern können. Ein wichtiger Teil des Puzzles ist die Reduzierung der Bandbreite, die Bilder und Videos verbrauchen. Schauen wir uns das mal genauer an: Die Übertragung von 1 GB Daten erzeugt etwa 3 kg CO₂. Alles, was die Bandbreite reduziert, verringert also den CO₂-Fußabdruck einer Website oder App.

Ein Beispiel: Eine internationale Sportbekleidungsmarke konnte den Bandbreitenverbrauch um 40 Prozent von 6,8 TB pro Tag auf 4,05 TB pro Tag senken. Aufs Jahr gerechnet sparte das Unternehmen 618 TB Bandbreite und damit 1.890 Tonnen CO₂ ein, was in etwa 400 benzinbetriebenen Autos auf der Straße entspricht.

Der einfachste Weg, um Bilder und Videos zu optimieren, ist Automatisierung. KI-basierte Tools legen automatisch das optimale Dateiformat, die Dateigröße, die Komprimierungsrate und die visuelle Qualität für ein Bild oder Video fest und sorgen dafür, dass so wenig Bandbreite wie möglich verbraucht wird, aber immer noch genug für eine korrekte Wiedergabe. Wenn du kein solches Tool verwendest, kannst du trotzdem einiges tun, um Bandbreite zu sparen. Wie leichtgewichtigere Bildformate und Videocodecs für häufig genutzte Bilder und Videos nutzen, Komprimierung verwenden oder auf Rechenzentren setzen, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden.

Meine Meinung zu den Ergebnissen des Reports ist, dass Unternehmen heutzutage zwei Herausforderungen unter einen Hut bringen müssen: Sie müssen Bilder und Videos einsetzen und gleichzeitig sicherstellen, dass sie dies auf möglichst effiziente und flexible Weise tun. Fähigkeiten, die früher einfach nur „Nice-to-have“ waren, sind heute ein Muss.

Fazit: Werden Bilder und Videos richtig eingesetzt, sind sie ein wichtiger Wachstumskatalysator, mit dem du in der Visual Economy punkten kannst.

Juli Greenwood

Juli Greenwood ist Director of Global Communications bei Cloudinary und verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in den Bereichen PR und Marketing. Vor Cloudinary leitete Juli ihre eigene integrierte Marketingberatung, wo sie erfolgreiche Marketingprogramme entwickelte und dabei alles von Branding und PR bis hin zu Content-Marketing und Events managte. Seitdem sie zu Beginn ihrer Karriere als Assistentin eines Fotografen gearbeitet hat, hat sie eine Leidenschaft dafür entwickelt, mit visuellen Inhalten Geschichten zu erzählen.

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One Comment

  • Markus sagt:

    Denkt ihr für die Vermarktung von Kursen lohnen sich YouTube Videos mehr, als Bilder auf der Website? Wir sind dabei Kurse in der Chiropraktik für Therapeuten auf den Markt zu bringen. Danke für die Einschätzung!

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