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Wie die meisten Social-Media-Trends ändern sich diese auch schnell auf Instagram. Im Jahr 2020 umso mehr, mit einer globalen Pandemie und sozialen Aufständen. Trends machen den Unterschied aus, ob man den Überblick verliert oder der Entwicklung voraus ist. Das heißt nicht, dass du die Grundregeln von Social-Media-Marketing über Bord werfen musst, sondern lediglich, dass du dich regelmäßig informierst und flexibel bleibst. Neben der neuen Funktion Instagram Reels, haben wir noch fünf weitere Trends auf Instagram ausgemacht.

1. Gleichberechtigung auf Instagram – kein Trend?

Gleich zu Beginn haben wir ein Beispiel, wie aus einem richtigen Ansatz ein Trend wird, der den eigentlichen Sinn der Aktion nicht mehr widerspiegelt: Aktionen auf Social Media wie der Blackout-Dienstag oder #TheShowMustBePaused waren eine direkte Folge der Ausschreitungen in den USA nach dem Tod von George Floyd. Die Instagram-Feeds waren gefüllt mit schwarzen Instagram-Quadraten. Ziel war es, Verständnis für die schwarze Gemeinschaft weltweit zu schaffen und in den Dialog zu treten.

Wenn Trends zur Gefahr für Unternehmen werden

Leider wurden die eigentlichen Ziele bald überschattet vom exzessiven Gebrauch der Symbolik und Hashtags, die die Black Lives Matter-Bewegung betreffen. Im Englischen ist dies unter dem Begriff performative allyship bekannt. InfluenzerInnen, Marken und Unternehmen übernahmen den „Trend“ für ihre Instagram Feeds und Stories. Das sorgte dafür, dass die angebliche Anteilnahme die eigentlich wichtigen Informationen, beispielsweise des #BlackLivesMatter – Hashtags, untergehen ließ. Gerade Unternehmen wurde und wird bis heute Heuchelei vorgeworfen, sie wollten nur Profit aus ihren Aktionen ziehen.

Die Folgen des Trends

Instagram plant erneut zu untersuchen, wie sich sein Algorithmus auf unterrepräsentierte Gemeinschaften sowie Minderheiten bei Instagram auswirkt. Instagram will sich darauf konzentrieren, gegen Belästigung, Inhaltsverteilung und algorithmische Verzerrung vorzugehen. Die soziale Dynamik, die hinter Black Lives Matter steht, ist stärker denn je. Unternehmen müssen den Unterschied zwischen Trends und sozialen Bewegungen erkennen. NutzerInnen erwarten dies von ihren Marken.

Anti-Rassismus, integratives Marketing, gleiche Bezahlung und Chancengleichheit sind kein Trend.

https://www.instagram.com/p/CBdyGCdpT9z/
© Instagram

2. Mehr Traffic bei Instagram Live

Wegen der Pandemie sind die meisten Veranstaltungen abgesagt. Die Folge: NutzerInnen verbringen mehr Zeit zu Hause und erleben ihre Veranstaltungen über Instagram Live. Zwischen Februar und März stieg die Zahl der Menschen, die Live-Übertragungen einschalteten, um 70 Prozent. Mehr als 800 Millionen Menschen sehen nun täglich Live-Videos über Instagram und Facebook. Da die Menschen nach Möglichkeiten suchen, persönliche Aktivitäten zu ersetzen, sind auch Unternehmen mehr auf Instagram Live zu finden. Tatsächlich haben 80 Prozent der Live-SenderInnen weniger als 1.000 Follower.

EXTRA: Store Traffic mit Facebook: In 5 Schritten effektiv vor Ort werben

Der Instagram Live Trend: Chancen für Unternehmen

Die Inhalte sind vielfältig: Egal ob Cocktailkurse, Comedy-Auftritte, virtuellen Proteste, Yoga-Kurse oder Zeichenübungen – für jeden ist was dabei. Wie Instagram Stories sind Live-Videos persönlicher und spontaner als Beiträge im Feed. Unternehmen können auch in Echtzeit auf Fragen und Kommentare antworten, weshalb Live-Videos im Durchschnitt sechsmal mehr Interaktionen auf Facebook aufweisen und damit die Reichweite stark erhöhen. Instagram führte wegen der hohen Nachfrage Verbesserungen ein, etwa die Möglichkeit, Videos auf IGTV zu speichern und Spendenaktionen durchzuführen.

Live-Shopping und Badges ermöglichen es Livestreams zu monetarisieren.

 
 
 
 
 
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A conversation about racism and discrimination with @LewisHamilton, @TommieSmith68 and @ThierryHenry.

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© Instagram

3. Instagram Shops

Instagram Shops soll es Unternehmen und VerkäuferInnen einfacher machen, Geld zu verdienen. Ihr könnt direkt in der App eine Storefront erstellen, so dass eure KundInnen direkt Produkte kaufen können, ohne eine Website besuchen zu müssen. So sollen höhere Konversionsraten und Umsätze erzielt werden. Im Mai 2020 starteten Instagram und Facebook eine stufenweise Einführung des Crossplattform-Projektes für Unternehmen weltweit.

Instagram Shops funktioniert bald Plattformübergreifend

Der Plan sieht vor, dass das Einkaufserlebnis schließlich in alle Anwendungen von Facebook integriert wird. Sobald dies abgeschlossen ist, können eure KundInnen plattformübergreifend auschecken, solange ihre Kreditkarteninformationen gespeichert sind. Um die Auffindbarkeit zu verbessern, wird Instagram einen speziellen Shopping-Tab integrieren. Konten mit Shops haben in ihren Profilen einen View Shop-Button sowie einen Shop-Tab. Unternehmen können das Erscheinungsbild von Kollektionen anpassen, Treueprogramme verbinden und von der integrierten KI der Plattform profitieren, um personalisierte Erfahrungen zu schaffen.

5 wichtige Trends auf Instagram
© Screenshot – Instagram

4. KI-Upgrade für Werbung auf Instagram

Mehr Menschen, die über Instagram und Facebook einkaufen, bedeutet mehr Datenverarbeitung. Das bringt Instagram (und damit Facebook) näher an sein Ziel, alles „shopbar“ zu machen und gleichzeitig nach individuellem Geschmack zu personalisieren. Eine Künstliche Intelligenz namens GrokNet soll dabei helfen. Die KI, die bereits auf dem Facebook-Marktplatz verwendet wird, kann Fotos scannen, Attribute wie Farbe und Stil identifizieren, Querverweise mit Katalogen herstellen und Beschreibungen vorschlagen. Auf Kundenseite werden diese Daten verwendet, um den BenutzerInnen bessere Suchergebnisse und gezielte Anzeigen zu liefern.

Virtual Reality für besseres Shopping-Erlebnis auf Instagram

Rotating View ist ein weiteres A.I.-Projekt, das darauf abzielt, das Social Shopping zu verbessern. Die Funktion, mit der Menschen 3D-ähnliche Bilder erstellen können, wird derzeit auf dem Marktplatz getestet. Wahrscheinlich wird es auch auf Instagram benutzt werden. Instagram möchte zusätzlich Anzeigen einführen, die mit Hilfe von Augmented Reality, den NutzerInnen Schönheitsprodukte „anprobieren“ lassen oder eine Vorschau von Möbeln in ihren Wohnungen geben. Facebook bietet bereits ein AR-Werbeformat an.

5. Instagram Guides

Ursprünglich als Reiseführer-Funktion geplant, wurde wegen der Pandemie Instagram Guides ins Leben gerufen: eine Möglichkeit auf Instagram Empfehlungen, Tipps und andere Inhalte von Creators, Personen des öffentlichen Lebens, Organisationen und Magazinen zu entdecken. Unternehmer und InfluenzerInnen werden oft um Empfehlungen gebeten, etwa „Wo sollen wir in Marrakesch essen?“ oder „Wie sprechen Sie mit Ihren Kindern über den Klimawandel?„. In der Vergangenheit musstest du Fans auf deine Highlights oder Blog-Beiträge verweisen. Jetzt kannst du Leitfäden direkt auf Instagram erstellen.

Mehr informative Inhalte durch Instagram Guides

Die Leitfäden haben eine eigene Registerkarte mit Profilen und können in Stories oder auf der Registerkarte „Entdecken“ angezeigt werden. Sie können kuratierte Beiträge und Videos mit zusätzlichen Notizen und Tipps enthalten. Die Nachfrage nach informativen Inhalten wächst: etwa auf TikTok erzielen Lehrvideos eine hohe Reichweite. Auf Instagram sind alle Arten von „Praxiskanälen“ beliebt, das reicht von Sportübungen bis zum Musikunterricht. Praxisorientierte Inhalte können dir also mehr weiterhelfen, als eine hohe Followeranzahl.

Luca Eberhardt

Nach seinem Bacherlorabschluss für Technikjournalismus und Technik-PR absolvierte er sein Volontariat in der Pressestelle des Airport Nürnbergs. Nebenbei arbeitete er als Videojournalist. Bei unternehmer.de verfasst er als Redakteur Blogbeiträge und hilft beim Auf- und Ausbau von Audio- sowie Videoinhalten.

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