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Der Wandel kommt nicht – er ist bereits da.

Das Coronavirus hat ihn in halsbrecherischer Geschwindigkeit gebracht. Auch in der Marketing-Branche ist er spürbar. In naher Zukunft wird unser Konsum nicht mehr so aussehen wie früher.

Das sollte es wohl auch nicht. Unsere Prioritäten haben sich verschoben, und die Marketingstrategien sollten dies widerspiegeln. Out-of-Touch-Marketing oder Tone Deaf Messaging ist einer der schnellsten Wege, genau die Menschen zu entfremden, die wir eigentlich erreichen wollen.

Wie können sich Marketingexperten nach der Pandemie zurechtfinden? Niemand kennt alle Antworten, aber einige Dinge sind längst klar. Im folgenden erfährst du drei Veränderungen, welche Vermarkter nach der Pandemie erwarten können. Mit Hilfe dieser Tipps kannst du dir jetzt schon einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

1. Gemeinschaftsgefühl

Diese Pandemie hat gezeigt, wie sehr wir alle miteinander vernetzt sind. Menschen bleiben zu Hause, um die Gesellschaft zu schützen. Die Freiheit des Einzelnen wird für das Allgemeinwohl geopfert. Diese kollegiale Mentalität wird künftig auch in unserem Konsumverhalten eine Rolle spielen.

Führende Marken sind der Zeit voraus. Nike machte Schlagzeilen mit seinem Werbeslogan: „Play inside, play for the world“. Die Marke begleitete diese Botschaft mit einer Kampagne. Bei dieser bekamen Konsumenten kostenlosen Zugriff auf Premium-Programme in der Nike Training Club-App.

Mit dieser Kampagne inspiriert Nike die Menschen dazu Sport zu machen. Somit bleibt das Unternehmen nicht nur seiner Marke treu, sondern fördert den Gemeinschaftssinn, der gerade jetzt nötig ist.

EXTRA: Marketing in Zeiten von Corona: 3 Dinge, die jetzt ganz wichtig sind

Marken müssen künftig diese Balance finden – und das erfordert mehr als flotte Slogans. Jetzt wollen die Verbraucher mehr denn je wissen, dass ihr Geld an Unternehmen geht, die das Richtige tun, auch wenn dies schwierig ist.

Das bedeutet, dass die Kunden wissen wollen, ob deine Lebensmittelprodukte nachhaltig beschafft wurden oder wie du deine Mitarbeiter während der Pandemie geschützt hast. Nimm diese Bedenken nicht persönlich.

Verbraucher wollen lediglich die Unternehmen unterstützen, die auch ihre Anliegen unterstützen. Untersuchungen von Mintel aus dem Jahr 2018 ergaben, dass 73 Prozent der Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung von den wohltätigen Spenden der Unternehmen beeinflusst werden; dies wird sich in nächster Zeit wahrscheinlich nicht ändern.

2. Digitalisierung

In den meisten Krisen sind die Marketingteams die ersten, die gehen – aber diese Krise ist anders. Die Internetnutzung ist um 50 bis 70 Prozent gestiegen. Auch wenn deine Kunden vielleicht nicht kaufen, so sind sie doch engagiert. Sie brauchen Vermarkter, die sich nicht scheuen zu experimentieren.

EXTRA: Digitales Marketing: Tipps, wie du es verbesserst

Marketingstrategien – jetzt und nach der Pandemie – sollten sich darauf konzentrieren, Inhalte zu nutzen, um leistungsfähige Online-Netzwerke zu schaffen. Gestalte deine Marke menschlicher und konzentriere dich auf die Sorgen der Verbraucher – nicht die deines Unternehmens. Auf diese Weise kannst du eine kontinuierliche Kommunikation herstellen und auch Kunden erreichen, die sich in einer prekären finanziellen Situation befinden oder mit mehreren Verantwortlichkeiten konfrontiert sind.

Deine Kundenbetreuung ist nicht immer an Einnahmen gebunden. Die Quarantäne hat uns gelehrt, dass Online-Gespräche genauso sinnvoll sein können wie persönliche Interaktionen. Marketingexperten sollten dies zur Kenntnis nehmen:

  • DJs schmeißen virtuelle Partys
  • Yoga-Lehrer unterrichten auf Zoom
  • Köche kochen auf IG Live

Marken haben zahlreiche Ressourcen und Möglichkeiten mit ihren Kunden in Kontakt zu treten.

Denke über den USP deiner Marke nach:

  • Könntest du ein Content-Marketing-Seminar veranstalten?
  • Könntest du vorübergehend einen kostenlosen Online-Kurs anbieten?
  • Könntest du eine DIY-Videoserie starten?

Die Leute erwarten keine Produktionen auf Hollywood-Niveau, also scheue dich nicht davor zu experimentieren. Sogar große Late-Night-Hosts aus Amerika senden ihr Programm aus ihren Wohnzimmern.

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3. Die ganze Zeit vor dem Bildschirm

Die New York Times schrieb kürzlich, was viele bereits vermutet hatten: Das „Coronavirus hat die Art und Weise, wie wir im Internet surfen, verändert„. Unsere Toleranz gegenüber der Bildschirmzeit war noch nie höher und das wird sich wahrscheinlich auch nicht ändern.

Um mit diesen Konsumveränderungen Schritt zu halten, müssen Marken ihre Anstrengungen verdoppeln. Letztendlich werden einige Marken die Pandemie überleben, andere nicht. Das bedeutet, dass du möglicherweise deinen organic Traffic steigern musst.

EXTRA: 12 Tipps, um mehr Traffic zu generieren

Wenn es um den organic Traffic geht, solltest du dem neuen „Normalzustand“ deiner Branche entsprechen. Das Search Engine Journal untersuchte den organic Traffic von Einzelhändlern im Jahr 2019 und verglich es mit denselben Zeitraum im Jahr 2020. Es stellte sich heraus, dass wichtige Einzelhändler, wie Lebensmittelgeschäfte, einen Anstieg beim organic Traffic erlebt hatten. Nicht essenzielle Einzelhändler, wie Bekleidungsgeschäfte, mussten einen Rückgang verzeichnen.

Jede Branche wird Veränderungen erleben, ob positiv oder negativ; Vermarkter müssen entsprechend planen.

Was ist der einfachste und schnellste Weg, um deinen organic Traffic zu steigern? Stelle relevante Inhalte zur Verfügung. Wenn die Menschen nicht in Geschäften stöbern können, um Produkte zu testen, müssen sie auf andere Weise Vertrauen aufbauen. Die Aktualisierung deiner Homepage gleicht der Neuaufbereitung deines Schaufensters. Beantworte Fragen und erstelle proaktiv FAQs, um Vertrauen aufzubauen.

Für die Zukunft ist eines klar: Die Verbraucher werden wieder kaufen. Das kann genauso schnell geschehen wie die Einführung der Quarantäne. Deshalb ist es für Unternehmen entscheidend, dass sie ihr Marketing jetzt weiterführen – sie müssen bereit sein, die Verbraucher abzufangen, sobald sich ihre Türen wieder öffnen.

Dieser Artikel wurde auf Englisch von John Hall verfasst und am 17.05.2020 auf forbes.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren Lesern zu relevanten Themen austauschen können.

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