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Whatsapp: Bezahlfunktion noch 2019 geplant

Mobile Payment, also Zahlungsabwicklungen über das Smartphone, setzt sich zunehmend durch. Das hat auch Mark Zuckerberg erkannt und springt auf den Zug auf: Noch dieses Jahr soll WhatsApp eine Bezahlfunktion erhalten. In Indien, dem größten Markt von WhatsApp, gibt es diese Funktion bereits, nun soll Europa nachziehen. Das große Vorbild ist hierbei der chinesische Messenger-Dienst WeChat, dessen Bezahlfunktion eines der wichtigsten Features ausmacht.

EXTRA: WeChat: Die wichtigsten Features und Funktionen der chinesischen App

London als Hauptquartier

Zu diesem Zweck baut Facebook momentan ein hundertköpfiges Team in London auf, das die Bezahl- und Überweisungsfunktionen hierfür etablieren soll. Bereits Ende 2018 sollen Programmierer des Gründungsteams sich in London eingefunden haben, um neue Mitarbeiter zu rekrutieren. Weitere wichtige Aufgaben, derer sich das englische Team annehmen wird, seien Betrugsprävention und Schutz vor Spam.

Derzeit arbeiten überschaubare 400 Menschen für WhatsApp, davon einige in Indien, die meisten jedoch in der Zentrale in Kalifornien. Mittlerweile hat die beliebte Messaging-App 1,5 Millarden Nutzer zu verzeichen.

Die Wahl des Büros wird damit begründet, dass WhatsApp im Vereinigten Königreich wohl zum einen einfach beliebter sei als in den Vereinigten Staaten. Zum anderen habe ein Test des Angebots in UK erfolgreiche Ergebnisse erzielt.

Indien als Vorreiter

In Indien war die Erstinstallation der Bezahlfunktion ein voller Erfolg. WhatsApp ist dort, ähnlich wie in Deutschland, sehr beliebt und kaum noch wegzudenken. Die Bezahlfunktion soll in nur wenigen Schritten eingerichtet und nutzerfreundlich sein. Während der Einrichtung wird man zunächst aufgefordert, seine Handynummer zu bestätigen und anschließend seine Bank auszuwählen.

Bei den Unified Payment Interface (IPU) handelt es sich um ein indisches Echtzeit-Bezahlsystem, das direkte Geldtransfers auf mobilen Plattformen ermöglicht. Ähnlich wie bei PayPal wird der zu überweisende Betrag von dem mit der jeweiligen Mobilfunknummer verbundenen Bankkonto abgebucht. Anschließend wird das Geld dem Empfänger in Echtzeit gutgeschrieben.

Mit WhatsApp in Supermärkten bezahlen

Ein für 2019 formuliertes Ziel des Unternehmens sei es gewesen, das Leben der Nutzer zu verbessern, zu vereinfachen und neue Erlebnisse zu schaffen. Deshalb soll, ähnlich wie bei WeChat, den Usern ermöglicht werden, auf ihrem Handy an der Supermarktkasse via WhatsApp zu bezahlen. Geplant seien außerdem noch Überweisungen an Freunde, wie man sie von PayPal kennt.


Mark Zuckerberg sieht im Payment-Bereich eine Chance, die er sich nicht entgehen lassen möchte. Laut ihm sei der Bereich der elektronischen Zahlungsformen unter Verwendung von mobilen Endgeräten enorm zu vereinfachen:

„Ich bin der Meinung, dass das Überweisen von Geld so einfach sein sollte wie das Senden von Fotos.“

Wird WhatsApp zu einem zweiten WeChat?

In China hat WeChat große Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft des Landes und diese von Grund auf revolutioniert. Die Bezahlfunktion ist nicht mehr wegzudenken und unverzichtbar geworden, Produkte und Dienstleistungen werden dort regelmäßig via WeChat bezahlt. Der einstmalige reine Messenger-Dienst ist somit zu einer Multifunktionsapp geworden, etwas an dem sich Facebook hierzulande auch orientieren möchte.

Facebook beziehungsweise WhatsApp benötigt dringend neue Erlösmodelle und sieht seine Chance in den Bezahlfunktionen nach chinesischem Vorbild. Ob sich das hierzulande angesichts der fehlenden Infrastruktur durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.

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