Hand aufs Herz: Macht dich eine Internetadresse à la www.firma-meier.de so neugierig, dass du sie sofort anklicken möchtest? Wahrscheinlich nicht. Der Grund dafür ist, dass sie so gut wie nichts preisgibt. Statt in deinem Kopf konkrete Bilder entstehen zu lassen, wirkt sie eher langweilig.
Wenn der Name deiner Webseite potenzielle Kunden nicht ebenfalls zum Gähnen bringen soll, heißt das Zauberwort „Storytelling„. Dabei verpacken Unternehmen Informationen in interessante und emotionale Geschichten, um ihre Kunden langfristig an sich zu binden.
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Diese Technik kannst du auch für deine Internetadresse aufgreifen. Denn obwohl der Name einer Webseite natürlich keinen Platz für ausschweifende Romane bietet, kann er bereits eine ganze Menge verraten.
Die folgenden Tipps zeigen dir, wie du die Internetadresse in eine eigene kleine Geschichte über dein Unternehmen verwandelst – und wie du damit mehr Besucher für deine Webseite gewinnst.
1. Nutze das Potenzial der Internet-Endung
Am Ende einer Internetadresse steht die sogenannte Top-Level-Domain. Internet-Endungen wie „.de“ und „.com“ kennst du mit Sicherheit – aber um ehrlich zu sein: Besonders aussagekräftig sind sie nicht. Dabei kann bereits das Ende der Internetadresse so einiges über dich verraten! Wo deine Kunden dich finden zum Beispiel: Statt dem allgemeinen „.de“ oder „.com“ macht eine spezifische Endung wie „.berlin“ deinen Standort auf den ersten Blick sichtbar.
Ganz nebenbei transportiert sie außerdem die Werte, die mit dem jeweiligen Ort in Verbindung gebracht werden. Um beim Beispiel Berlin zu bleiben: Die Stadt steht unter anderem für Weltoffenheit, Kreativität und Toleranz – positiv besetzte Begriffe also.
Positive Gefühle erhöhen wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass ein Link tatsächlich angeklickt wird.
Das heißt: Bestimmte Werte über die Internetadresse mitschwingen zu lassen, mag zwar subtil erscheinen, ist deswegen aber nicht minder effektiv. Neben der Internet-Endung „.berlin“ gibt es in Deutschland bisher übrigens „.hamburg“, „.koeln“ bzw. „.cologne“, „.bayern“, „.nrw“, „.ruhr“ und „.saarland“.
Branchenspezifische Endungen
Ortsbezogene werden von den branchenspezifischen Internet-Endungen ergänzt. Unter ihnen hast du ziemlich viel Auswahl: Gehört dein Unternehmen beispielsweise zur Immobilienbranche, kommen für dich vielleicht die Endungen „.immo“ oder „.immobilien“ infrage. Weitere Beispiele sind:
- Modelabel: „.fashion“
- Yogastudio: „.yoga“
- Anbieter von Urlaubsreisen: „.reisen“ oder „.holiday“
- Digitalbranche: „.digital“
Wichtig ist, dass du deine Zielgruppe im Blick behältst.
Viele der branchenspezifischen Endungen sind auf Englisch – deswegen machen sie am ehesten Sinn, wenn du für ein internationales Publikum agierst. Allerdings haben all diese Endungen den Vorteil, dass sie in nur einem Wort erzählen, wovon dein Geschäft handelt. Und du hast im Hauptteil der Internetadresse mehr Raum für Kreativität.
2. Sei im Hauptteil der Internetadresse kreativ
Die Internetadresse ist der Schlüssel zu deiner Webseite.
Du solltest sie ganz besonders sorgfältig auswählen, damit deine zukünftigen Kunden gar nicht anders können, als sie anzuklicken. Am besten funktioniert das, wenn du potenzielle Besucher deiner Webseite emotional abholst, so dass sie auf dich und dein Angebot neugierig werden.
Einfaches Beispiel: Möchtest du unbedingt mal in einem Buchladen mit der Internetadresse www.toller-buchladen.de vorbeischauen? Wahrscheinlich nicht. Auch wenn dessen (fiktiver) Besitzer von seinem Geschäft überzeugt ist, heißt das nicht, dass es dir genauso gehen muss, nur weil das Wort „toll“ im Link steht.
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Wie wäre es stattdessen mit einer Adresse wie www.krimioase.hamburg? Das Wort „Oase“ ist perfekt dafür geeignet, Bilder im Kopf entstehen zu lassen: Oasen gibt es in der Wüste; und ein Wanderer, der nach einem Tag voller Hitze und Trockenheit auf sie stößt, muss sich vorkommen wie im Paradies.
www.krimioase.hamburg suggeriert, dass es Krimifans aus Hamburg ganz genauso ergeht: Mit einem Klick auf den Link finden sie sich im Paradies wieder, nachdem sie lange Zeit vergeblich auf der Suche nach einem literarischen Angebot waren, das ihre Lust auf Krimis stillt.
Die Webseite als Marke
Zugegeben: Auf Knopfdruck kreativ zu sein, ist gar nicht so leicht. Hier kann es hilfreich sein, dir deine Webseite einmal als Marke vorzustellen. Überlege, welches Merkmal du hervorheben würdest, das deine Marke ganz besonders gut beschreibt. Sammle dazu alle Ideen, die dir einfallen – selbst wenn sie auf den ersten Blick gar nicht so passend erscheinen. Aussortieren kannst du später immer noch.
Eines solltest du aber immer im Hinterkopf behalten: Damit deine Internetadresse wirkt, muss sie kurz und verständlich sein. Denn nur so können deine potenziellen Kunden sie sich merken und auch Wochen später noch richtig in den Browser tippen.
„The most powerful words in English are, ‚Tell me a story.'“ ~Pat Conroy #patconroyday
— Henry Holt (@HenryHolt) 26. Oktober 2016
3. Gib den Unterseiten verständliche Namen
Auch die Unterseiten deiner Webseite würden gerne „sprechen“. Andernfalls finden deine Kunden sie als unschöne Zeichenmonster wie etwa www.meine-webseite.de/index.php?id=20 im Netz wieder. Das sieht nicht nur schrecklich aus – es weiß außerdem kein Mensch, was sich dahinter verbirgt. Viel besser ist es, wenn eine Unterseite den dahinter stehenden Inhalt thematisiert.
Solltest du also beispielsweise auf deinem Blog einmal einen Artikel zum Thema „sprechende Unterseiten“ veröffentlichen, könnte der zugehörige Link www.seo-blog.berlin/sprechende-url lauten. So erzählt er deinen Lesern nämlich ganz von selbst, wovon der Blogbeitrag handelt und zu welchem Blog die Unterseite gehört.
Außerdem mag Google „sprechende“ Adressen.
Die Suchmaschine „liest“ den Link und bekommt so bereits Hinweise auf den Inhalt einer Seite. Ist der Name der Unterseite nicht aussagekräftig, fehlt der entsprechende Hinweis.
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Wenn du Namen vergibst, achte darauf, dass sie so kurz wie möglich und so lang wie nötig sind.
Der Leser soll erfahren, worum es geht, trotzdem aber keinen Roman lesen müssen. Laut Google liegt die Obergrenze übrigens bei einer Länge von 2.048 Zeichen – daran solltest du aber besser nicht einmal annähernd herankommen.
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