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Eines gleich vorweg: Es steht nicht schlecht um das Mitarbeiterengagement in Deutschland. Laut einer Umfrage bezeichnen sich 41 Prozent der ArbeitnehmerInnen hierzulande als sehr, 26 Prozent immerhin noch als etwas und 22 Prozent als durchschnittlich engagiert. Nur eine Minderheit von acht Prozent zeigt mangelndes Engagement.

Doch warum ist das Mitarbeiterengagement überhaupt so wichtig? Laut Gallup übertreffen Unternehmen mit hoch engagierten MitarbeiterInnen ihre KonkurrentInnen beim Gewinn pro Aktie um 147 Prozent und haben eine um 21 Prozent höhere Rentabilität. Eine engagierte Belegschaft ist außerdem tendenziell kreativer und das führt zu produktiven Verbesserungsvorschlägen. Ein Forschungsbericht zu diesem Thema bestätigt, dass „es eine direkte Ursache-Wirkungsbeziehung zwischen Mitarbeiterengagement und unternehmerischer Innovation gibt“. Hinzu kommt noch, dass Unternehmen, die bei der Kundenerfahrung führend sind, 60 Prozent mehr engagierte MitarbeiterInnen haben.

Idee #1 Untersuche, was deine Belegschaft in puncto Engagement zurückhält

Es gibt also viele Gründe, warum Unternehmen sich nicht auf den guten Statistiken zum Engagement ausruhen sollten. Um das Engagement deiner Mitarbeitenden zu verbessern, solltest du in einem ersten Schritt erst einmal eruieren, was deine Belegschaft hier zurückhält. Laut unserer Umfrage sind die drei Hauptgründe für fehlendes Engagement, die mangelnde Wertschätzung vonseiten des Unternehmens (26 Prozent), fehlende Karrierechancen (24 Prozent) und fehlende Reaktion auf Feedback durch das Management (19 Prozent). Um herauszufinden, was deine Belegschaft in puncto Engagement zurückhält, könntest du Feedback und Zuhör-Tools einsetzen.

Idee #2 Etabliere eine Anerkennungskultur

Gezielt danach befragt, wie gut die Vorgesetzten oder das Unternehmen darin ist, ihre Arbeit anzuerkennen, gaben 25 Prozent “nicht so gut oder gar nicht gut“ an. Wenn also fast ein Viertel aller Mitarbeitenden der Meinung ist, dass sie für ihre Arbeit von ihrem Vorgesetzten oder dem Unternehmen nicht die Anerkennung erhalten, die sie verdienen, ist das ein Problem. Dabei gibt es viele Formen Wertschätzung zu zeigen. Die Top-Drei Formen sind laut unserer Umfrage persönliches Lob vom direkten Vorgesetzten (23 Prozent), die Anerkennung durch die Kollegen (18 Prozent) und Danksagungen von Kunden (15 Prozent). Für die Mitarbeitenden in der Altersgruppe zwischen 16 und 24 Jahren ist die öffentliche Anerkennung vom Team oder der Firma, sei es persönlich oder virtuell, besonders wichtig (20 Prozent).

Offensichtlich werden die Mitarbeitenden durch verschiedene Faktoren motiviert. Das heißt, dass in die Anerkennungs- und Belohnungsstrategie deines Unternehmens all diese unterschiedlichen Aspekte mit einfließen sollten. Dazu benötigst du eine Lösung, die unterschiedliche Anerkennungsmodelle für verschiedene MitarbeiterInnen zulässt, nicht zuletzt von unten nach oben. MitarbeiterInnen sollten ermutigt und befähigt werden, jedem Teammitglied Anerkennung auszusprechen, und zwar unabhängig vom Standort, der Funktion oder der Hierarchieebene. Auch KundInnen und PartnerInnen können mit einbezogen werden.

Idee #3 Hole Feedback ein

Wir haben gesehen, dass die fehlende Reaktion auf Feedback durch das Management einer der drei Hauptgründe für mangelndes Mitarbeiterengagement ist. Doch oft wird in wichtigen Fragen der Unternehmenskultur und des Mitarbeitererlebnisses betreffend gar nicht erst Feedback von der Belegschaft eingeholt: In unserer Umfrage gab fast die Hälfte der ArbeitnehmerInnen (49 Prozent) an, dass sie nicht um Feedback zur Verbesserung der Mitarbeitererfahrung in ihrem Unternehmen gebeten wurden. Zu anderen wichtigen Themen wie Diversität und Inklusion sieht das nicht anders aus.

Von den befragten Mitarbeitenden gaben dann noch 26 Prozent an, dass ihre Vorgesetzten “nicht so gut oder gar nicht gut“ auf ihr Feedback reagierten. Das ist besorgniserregend, denn wenn ArbeitgeberInnen immer wieder Fragen stellen aber das erhaltene Feedback nicht umsetzen, fühlen sich MitarbeiterInnen nicht gehört und nicht wertgeschätzt und schalten ab.

Gerade in einer Zeit in der es durch die Pandemie und die Technologie zu erheblichen Veränderungen in Beschäftigungsverhältnissen kommt, sollte dein Unternehmen die Empfindungen der Belegschaft fortlaufend berücksichtigen. Schnell und einfach auszufüllende Mitarbeiterbefragungen führen zu einer höheren Beteiligungsquote und zu umfassenderen, belastbaren Ergebnissen. Puls-Befragungen ermöglichen eine vereinfachte Datenerfassung und zeitnahe Analyse der Ergebnisse. So kann dein Unternehmen zeitnah auf Feedback reagieren.

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Idee #4 Berücksichtige den Generationsunterschied und die Vielfalt

Laut unserer Umfrage fällt das Empfinden der Mitarbeitenden je nach Generation unterschiedlich aus. Junge Mitarbeiter fühlen sich in der Regel unsicherer und weniger wahrgenommen. Mehr als alle anderen (19 Prozent) gaben die Mitarbeitenden zwischen 16 und 24 Jahren an, dass sie das Gefühl hatten, dass die Werte ihres Arbeitgebers nicht mit den eigenen übereinstimmten und sie folglich darüber nachdachten, das Unternehmen zu verlassen.

Als Arbeitgeber muss dein Unternehmen dafür sorgen, dass sich alle Mitarbeitenden willkommen, integriert, unterstützt und verbunden fühlen, und dazu eine Kultur aufbauen, in der die Mitarbeitenden an erster Stelle stehen. Laut der Umfrage war bei nur 12 Prozent der Befragten die Anerkennung mit den Unternehmenswerten verknüpft ist. Dieser Aspekt sollte eindeutig in eine Neugestaltung deiner Anerkennungsstrategie einfließen.

Ebenso wichtig ist es, die Vielfalt in deinem Unternehmen zu fördern. Es ist für jeden und jede wichtig, sich zum Unternehmen zugehörig zu fühlen – unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter oder Herkunft. Mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) verspürt kein starkes Zugehörigkeitsgefühl am Arbeitsplatz. Diese Erkenntnis sollte Anlass sein, die Art und Weise zu überprüfen, wie deine Mitarbeitenden eingebunden und anerkannt werden und ob dein Unternehmen Feedback zu Themen wie Diversität und Inklusion von ihnen einholt und auch umsetzt.

Wenn sich 41 Prozent der ArbeitnehmerInnen hierzulande als sehr engagiert bezeichnen, ist das schon mal ein gutes Omen. Doch gibt es hier noch Luft nach oben. Wie sagte doch Mark Twain: “Kontinuierliche Verbesserung ist besser als verzögerte Perfektion“ – das gilt auch fürs Mitarbeiterengagement.

Susanne Gensch

Susanne Gensch ist Lösungsberaterin bei Achievers. In dieser Funktion hilft sie Achievers Kunden in Europa den bestmöglichen Einsatz der Achievers-Plattform zu identifizieren, um somit das Mitarbeitererlebnis zu optimieren und das Erreichen strategischer Geschäftsziele sicherzustellen. Susanne Gensch hat die letzten 24 Jahre in den USA verbracht und davon 20 Jahre im Personalwesen gearbeitet. Noch bis vor Kurzem war sie HR-Managerin mit Verantwortung für Anerkennung und Wellness bei einem Achievers Kunden in Nord Amerika und hat persönlich erlebt, wie Engagement und Geschäftserfolg durch Anerkennung gefördert werden.

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