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Egal in welcher Branche: Unternehmen stehen heute allgemein unter hohem Innovationsdruck. Sowohl Startups als auch etablierte Unternehmen stellen sich dieser Herausforderung und geben ihr bestes, den Marktanforderungen gerecht zu werden – auf ihre jeweils eigene Art und Weise. Weil diese beiden Herangehensweisen so differieren, kommt es gegenwärtig vermehrt zu Kooperationen zwischen Corporates und Startups.

Wenn die Agilität der Startups auf das Know-How von Unternehmen trifft, sind beide Seiten gleichsam Profiteure. Dieser Artikel zeigt dir, wie die Zusammenarbeit gelingen und die wichtigsten Herausforderungen hierbei überwunden werden können.

Bereitwilliges Lernen und beiderseitiges Verständnis

Einer der wohl offensichtlichsten Unterschiede zwischen Corporates und Startups ist die Unternehmenskultur. Es wird anders gedacht, anders zusammengearbeitet und Ideen werden anders entwickelt.

Der Kontrast in der Denk- und Arbeitsweise stellt eine große Herausforderung bei der kreativen Kooperation dar. Aus der Sicht von Startups sind zu strenge Konzernvorgaben hinderlich, umgekehrt lösen flache Hierarchien oder sehr agiles Vorgehen Skepsis bei Corporates aus.

Dabei haben gerade solche Unterschiede die Kraft, Erfolge im Zusammenwirken herbeizuführen. Um von den Stärken des anderen zu profitieren, sollten beide Parteien offen dafür sein, Neues zu lernen, sowie Verständnis für die jeweils andere Unternehmenskultur aufbringen.

Stärken bündeln

Startups sind am Markt noch nicht gefestigt, das erlaubt ihnen offener an Produktentwicklungen heranzutreten, auch frei von eigenen, festen Strukturen. Sie sehen zahlreiche potenzielle Chancen und können unabhängig von Kundenerwartungen agieren. Diese freie Sicht erlaubt es den Startups disruptiver zu entwickeln und Innovationsschleifen zu ziehen, bis ein Produkt eine Nachfragelücke füllt.

An was es den Startups jedoch häufig fehlt, ist schlicht und ergreifend die Erfahrung und das damit einhergehende Wissen über ihre Branche, potenzielle KundInnen oder auch Gewinnchancen innerhalb ihres Produkt-/Service-Segments. Unternehmen hingegen können auf ein profundes Wissen zurückgreifen. Aus diesem Know-How ziehen Startups bei einer Zusammenarbeit enormen Nutzen.

Aber nicht nur das: Um Ideen Wirklichkeit werden zu lassen, können Startups die hohen Produktkapazitäten und umfangreichen Infrastrukturen von etablierten Unternehmen gebrauchen, um beispielsweise Prototypen herzustellen oder hohe Stückzahlen zu produzieren.

Im Gegensatz zu jungen Unternehmen entwickeln Corporates produktzentriert oder optimieren schon bestehende Technologien (inkrementelle Innovationen) und setzen dabei bereits vorhandene Fähigkeiten ein. Das verhindert nicht nur disruptive Innovationen, sondern durch die über Jahre gewachsenen Strukturen auch ein wettbewerbsfähiges Entwicklungstempo.

Die Schnelligkeit von Startups ist daher ein besonderes Attraktivitätsmerkmal für die Zusammenarbeit. Die Deutsche Gründer- und Innovationsstudie 2020 zeigt außerdem, dass Kooperationen zur Etablierung von agilem Arbeiten, neuen Systemen, Prozessen und von neuer Software beitragen und damit den Digitalisierungsstand insbesondere bei Corporates steigern. Für Corporates bedeutet eine Kooperation mit Startups demnach die Verbesserung des Problem-Solution-Fits; für Startups die Verbesserung des Product-Market-Fit.

Um erfolgreich seine Stärken zu bündeln, gilt es Erwartungsmanagement zu betreiben. Zudem sollten beide Seiten offen und ehrlich sowie auch tolerant gegenüber kulturellen Unterschieden sein. Laut der DGIS-Studie ist sowohl für Startups als auch für Corporates der wichtigste Erfolgsfaktor in der Zusammenarbeit Vertrauen.

Die Aussicht auf Innovationen macht Freude

Immer zahlreicher schlagen Unternehmen und Startups den Weg einer derartigen Zusammenarbeit ein. Auch wenn sie nicht ganz frei von individuellen Anforderungen ist, bringt sie einzigartige Möglichkeiten und Innovationen hervor. Freude macht auch, dass häufig nicht der schnelle Gewinn im Fokus solcher Projekte steht, sondern die Entwicklung nutzenstiftender Produkte, welche unsere Welt ein bisschen besser machen sollen.

Damit gesellschaftlich relevante Entwicklungen erfolgreich werden, lassen sich weitere Partner einbinden, die die Moderation der Zusammenarbeit übernehmen, wie beispielsweise das Accelerator-Programm RESPOND der BMW Foundation Herbert Quandt mit Unterstützung von UnternehmerTUM.

Aber auch trotz der Einbindung eines weiteren Partners sollte sich das beteiligte Unternehmen Fachwissen über die Besonderheiten einer Zusammenarbeit mit Startups aneignen und diese entsprechend den EntscheidungsträgerInnen und AnsprechpartnerInnen kommunizieren. So kannst du eine erfolgreiche Zusammenarbeit vorbereiten, eine stabile Beziehung aufbauen und eine neue Innovationskultur etablieren.

Moritz Förster

Moritz Förster ist Director Operations bei RESPOND, dem Accelerator Programm der BMW Foundation Herbert Quandt mit Unterstützung von UnternehmerTUM. Zudem ist Moritz Förster Program Director bei TechFounders, einer Initiative von UnternehmerTUM.

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