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Gemäß dem Motto „Wir sind dann mal weg!“ zieht Generation Z oft kurzfristig weiter und stellt ArbeitgeberInnen damit vor große Herausforderungen: Aufgaben werden zurückdelegiert, (Weiter-) Bildungsinvestitionen in die junge Generation können oftmals nicht amortisiert werden und neue MitarbeiterInnen müssen gefunden sowie erneut eingearbeitet werden.

Doch was fordert die junge Generation im Unternehmensalltag? Was macht Unternehmen in der Zusammenarbeit attraktiv? Und was fördert die Bindung und Loyalität dieser MitarbeiterInnen?

1. Betriebsklima und Miteinander mit Wohlfühlfaktor

Generation Z legt großen Wert auf ein Betriebsklima, in dem sie sich wohlfühlen und frei entfalten kann. Dabei sieht sie dieses als unternehmerische Bringschuld an. Schon bei kleinen Diskrepanzen kann es ArbeitgeberInnen daher passieren, dass sich die junge Generation anders orientiert – denn aufgrund des demografischen Wandels bietet sich ihr die Chance, nicht in für sie unpassenden Arbeitsverhältnissen verharren zu müssen.

2. Führung ohne laufenden Leistungsdruck

Generation Z wünscht sich eine Führung auf Augenhöhe ohne permanenten Leistungsdruck – also eine Balance zwischen Fordern und Fördern sowie sinnvolle Aufgaben, die Lernpotenziale bieten. Dabei ist eine kurzfristige Rückdelegation möglich, da die Zusammenarbeit einer täglichen Kündigungsfrist unterliegen kann.

Überschaubare Aufgabenpakete sorgen dafür, dass Führungskräfte und MitarbeiterInnen auf der sicheren Seite sind.

Zudem bieten sie der jungen Generation ein Gefühl von Sicherheit und wirken der Überforderung in einer immer komplexer und volatiler werdenden VUKA-Welt (volatil, ungewiss, komplex, ambivalent) entgegen. Wichtig ist der Spaß an der Arbeit und am Miteinander, der für die VertreterInnen der jungen Generation im Vordergrund steht. Gleichzeitig entspricht die passende Führung eher einem transaktionalen Führungsstil mit klaren Vorgaben und Zielen und damit einem einschätzbaren Charakter.

3. Work-Life-Balance

Generation Z wünscht sich eine klare Trennung von Berufs- und Privatleben bei gleichzeitiger Flexibilität. FreundInnen und Familie gewinnen für sie im Vergleich zu anderen Generationen wieder an Priorität. Daher stellt das Wochenende für sie eine klar definierte Zeitzone dar, die frei von Arbeit ist. Gerne bringt sich die junge Generation temporär mit Überstunden ein, wenn ein Freizeitausgleich an anderer Stelle gewährt wird. Auch absehbare Einsatzpläne mit planbaren Arbeitszeiten sind bei der jungen Generation Z willkommen.

4. Modernes Arbeitsumfeld mit Zukunft

Zu einem modernen Arbeitsumfeld gehört für die junge Generation der Einsatz aktueller Technologien am Arbeitsplatz. Gleichzeitig sieht Generation Z in Weiterbildung ein Fundament für die eigene Zukunft und legt daher Wert auf ein berufliches Weiterkommen und mögliche Karriereperspektiven. Interessante Aufgaben sowie die Chance zur Mitbestimmung bereiten gezielt auf ein Mehr an Verantwortung vor, für die eine angemessene Bezahlung mit Zusatzvergünstigungen erwartet wird.

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5. Erfüllen des psychologischen Vertrags

Insgesamt gilt es, den mitarbeiterindividuellen psychologischen Vertrag zu erfüllen und so eine bestmögliche Passung zwischen Mitarbeiter- und Arbeitgebererwartungen und -interessen zu erreichen. Entspricht das im Unternehmen Erlebte nicht mindestens den Erwartungen der jungen Generation, werden Unzufriedenheit und damit potenzielle Jobwechsel generiert – mit den entsprechenden Folgen für die Unternehmen.

Generation Z stellt Altbewährtes in Frage.

Als erste vollkommen digital aufgewachsene Generation bietet sie Unternehmen gleichzeitig die Chance, bislang etablierte Konzepte gezielt auf den Prüfstand zu stellen und zum Wohl aller Beteiligten zu optimieren und zum Besseren zu verändern. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sind hier aufgrund ihrer höheren Wendigkeit und Flexibilität durchaus im Vorteil, wenn sie ihre Unternehmensgröße als Wettbewerbsvorteil verstehen und nutzen, den derzeitigen Veränderungsprozessen offen gegenüberstehen und Interesse an einer guten generationenübergreifenden Führung zeigen.

Prof. Dr. Karin Meyer

Prof. Dr. Karin Meyer promovierte in der Women Entrepreneurship Education am Lehrstuhl für Erwachsenenbildung der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Neben dem Unternehmertum und der mittelständischen Unternehmensführung (KMU) zählen auch aktuelle Führungs- und Bildungsthemen zu ihren Forschungsinteressen. Über eigene unternehmerische Erfahrung verfügt sie unter anderem als selbstständige Beraterin/Trainerin und Dozentin.

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