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Generation Z tickt anders! Als erste vollständig digital aufgewachsene Generation wird sie oftmals synonym als „Digital Natives 2.0“ oder „Digitale Eingeborene“ bezeichnet. Hinter ihr verbirgt sich eine Generation junger Menschen, die andere Anforderungen an eine Zusammenarbeit stellt:

  • Digital affin ist sie mit den neuesten Technologien bestens vertraut.
  • Gleichzeitig wünscht sie sich eine konsequente Separation von Arbeits- und Berufsleben. Familie, Freunde sowie ein spannendes Privatleben gewinnen an Bedeutung.
  • Zudem ist sich Gen Z der demografischen Lücke sowie des Fachkräftemangels bewusst.
  • Daher gehört für sie der Spaß an der Arbeit sowie ein Ambiente, in dem sie sich rundum wohlfühlen kann, zur unternehmerischen Bringschuld.

Doch was bedeutet dies gerade für kleine und mittlere Unternehmen? Ist es für KMU möglich im Wettbewerb um den besten Nachwuchs zu bestehen – und falls ja wie? Wonach sucht Generation Z und wie wählt sie ArbeitgeberInnen aus?

1. Gen Z sucht digital affine, moderne ArbeitgeberInnen

Unternehmen, die zeigen, dass sie mit der Digitalisierung nicht Schritt halten können, existieren für die junge Generation schlichtweg nicht. Essenziell ist es daher, Stellenangebote in einem Umfeld zu präsentieren, das dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Idealerweise sind Stellenangebote auf möglichst kurzem Weg online erreichbar – eine Anforderung, die bereits mit kleinem Budget umgesetzt werden kann.

2. Home-Office und Flexibilität

Generation Z liebt es selbst zu entscheiden, wann und wo sie arbeitet. Gleichzeitig möchte sie die Arbeit allerdings nicht auf Dauer zu Hause haben und wünscht sich eine Trennung von Arbeit und Privatleben. So gilt es eher, tageweise Raum für Flexibilität zu schaffen, anstelle vollständiger Homeoffice-Lösungen. Im Büro selbst schätzt sie Privatsphäre. Desksharing-Konzepte gehören damit ebenfalls nicht zu ihren Favoriten.

EXTRA: Was Chefs über die Generation Z wissen sollten

3. Regionale Arbeitsangebote sind attraktiv!

Generation Z ist es gewöhnt, von ihren Eltern umgeben zu sein. FreundInnen und Familie gewinnen für sie wieder an Bedeutung. Gerne nimmt sie daher Ausbildungs- und Arbeitsangebote in der Region wahr, was gerade für KMU einen Vorteil darstellen kann. Überzeugen können ArbeitgeberInnen hierbei mit festen und sicheren Arbeitsverhältnissen und Zukunftsperspektiven – von Beginn an.

4. Klare Strukturen mit Raum für eigene Ideen

Die junge Generation wünscht sich überschaubare Aufgabenpakete sowie klare Strukturen – verbunden mit der Chance, sich einbringen zu können. Es zeigt sich, dass vor allem die weibliche Generation Z eine geringere Belastbarkeit aufweist. Daher gilt es, die Balance zwischen Fordern und Fördern zu finden. Dazu gehören auch fest definierte Arbeitszeiten mit arbeitsfreien Wochenenden und Erholungszeiten.

5. Trainee-Programm sind „in“

„Learning-by-doing“ lautet die Devise der jungen Generation. Dabei bieten Trainee-Programme den Raum zum Lernen bei gleichzeitig überschaubarer Verantwortung, so dass die Angst vor Misserfolgen oder einem Scheitern minimiert werden kann. Gleichzeitig bietet dies ArbeitgeberInnen die Chance, von der jungen Generation zeitnah zu profitieren – auch wenn der nächste Job-Wechsel möglicherweise schon in der Planung ist.

6. Frei wählbare, passende Weiterbildungs- und Entwicklungschancen

Generation Z schätzt es, sich frei entscheiden und die bestmögliche Wahl treffen zu können – ist sie doch auf der Suche nach einer zur Person passenden, selbstkongruenten beruflichen Identität. Entsprechend wichtig ist es, von Beginn an auf die Passung zwischen ArbeitnehmerIn und ArbeitgeberIn zu achten:

Generation Z zieht beliebig und kurzfristig weiter, sollte sie den Eindruck gewinnen, dass Unternehmen und Arbeitsbedingungen nicht zu ihr passen.

Erste Studien zeigen, dass sich Generation Z nicht unbedingt für eine Unternehmerkarriere empfiehlt. Damit wird sie voraussichtlich überwiegend dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Umso wichtiger ist es für die Unternehmen, sich mit ihren Wünschen, Bedürfnissen und Anforderungen auseinanderzusetzen, um angemessen reagieren zu können – und für die ArbeitnehmerInnen der Zukunft bestmöglich gerüstet zu sein.

Prof. Dr. Karin Meyer

Prof. Dr. Karin Meyer promovierte in der Women Entrepreneurship Education am Lehrstuhl für Erwachsenenbildung der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Neben dem Unternehmertum und der mittelständischen Unternehmensführung (KMU) zählen auch aktuelle Führungs- und Bildungsthemen zu ihren Forschungsinteressen. Über eigene unternehmerische Erfahrung verfügt sie unter anderem als selbstständige Beraterin/Trainerin und Dozentin.

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