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Für die Generation Z (Gen Z) ist die Digitalisierung kein Prozess der ihr Leben beeinflusst, sie ist integraler Bestandteil ihrer gesamten Sozialisation und damit ihrer Lebenswelt. Und die Jungen erobern langsam aber sicher die Arbeitswelt – sie prägen mit ihren Vorstellungen von Arbeit und Leben unsere Berufswelt von morgen. Sind sie in einer Welt, in der wir nicht mehr von Digitalisierung, sondern von Automatisierung sprechen müssen, vielleicht sogar die besseren Chefs?

Gen Z – ihre Erwartungen an das Berufsleben

Welche Werte vertritt eigentlich die Generation Z und welche Wünsche hat die junge Generation für ihren beruflichen Alltag? Laut einer Umfrage von EY, Inlux & Keylens ist für die Gen Z Luxus vor allem immaterielle Werte wie Freiheit, Freizeit und Erlebnisse wichtig. Sie lassen sich auch nicht von „rosigen“ Karriereversprechen blenden, sondern verlangen nach geregelten Arbeitszeiten, unbefristeten Verträgen und klar definierten Strukturen im beruflichen Alltag.

Das Work-Life-Blending lehnen sie zunehmend ab. Auch was das Gehalt angeht, hat die Gen Z klare Vorstellungen. Einer Umfrage von Universum (zum Thema Employer-Branding) zufolge liegt die Gehaltserwartung bei etwa 3.800 Euro brutto im Monat. Die primären Ziele sind vor allem: Arbeitssicherheit, Work-Life-Balance und die Option auf eine Führungsposition. Die eigene Karriere und der Erfolg werden wieder wichtiger – damit verbunden: ein flexibles Arbeitsmodell, Selbstständigkeit, Vertrauen und Sicherheit.

Chefs der Zukunft – Gen Z in Führungspositionen

Die Chefs der Zukunft sind häufig empathischer. Diese Art von Führungspersönlichkeit kann sich auch besser mit KollegInnen und Angestellten identifizieren. Besonders jüngere ChefInnen sind oft auf einer Ebene mit ihren MitarbeiterInnen und kommunizieren entsprechend mit ihnen. Vor allem das Jugendliche ist hier von Vorteil, auch in Hinblick auf die Mitarbeiterführung – Prozesse werden oft pragmatischer betrachtet und in Folge schneller umgesetzt.

Unter diesem Gesichtspunkt entsteht auch ein angenehmeres Arbeitsklima, gerade auch weil die Generation Z viel offener mit Themen umgeht. Die größte Stärke der Generation Z ist dabei ihre Unkompliziertheit, die häufig noch direkt aus der Schulzeit stammt. So sind starre Konzernstrukturen noch nicht übernommen worden – Denkweisen sind näher an der Praxis und weniger theorieorientiert.

EXTRA: Für unsere Zukunft: #DigitalNow

Gen Z ChefInnen fokussieren sich auch stärker auf die Leistung, die MitarbeiterInnen tatsächlich erbringen, als auf die bloßen Qualifikationen im Sinne von Schulabschlüssen. Gefragt ist: wo haben potenzielle MitarbeiterInnen schon gearbeitet? Natürlich hat die junge Generation noch keine langjährigen beruflichen Erfahrungen, dennoch kristallisiert sich sehr oft eindeutig heraus, was kann die Person in der Praxis und passt sie menschlich in das Unternehmen – oft auch frei nach dem Motto: „Learning by Doing“.

Von Jung zu Alt: Seht, was die Jungen beginnen

Die Challenge bei Führungspersonal der älteren Generationen ist, dass sie häufig in alten und starren Strukturen festhängen und gar keine anderen Einflüsse mehr zulassen wollen oder auch können. Selbstverständlich darf an dieser Stelle nicht pauschalisiert werden, dabei zeigt sich aber häufig, dass ältere Generationen „eingerostet“ wirken. Der Fokus liegt dann nur auf einer Führungsperson, anstatt vielfältige und neue Führungsstile sowie -richtungen umzusetzen. Somit bleiben auch innovative Strukturen und Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt.

Statt zu resignieren sollte aber darüber nachgedacht werden, flexiblere Arbeitsmodelle zu implementieren, in denen junge Führungspersonen mehr Verantwortung übernehmen können. Damit würden auch mit Blick auf Unternehmensstrukturen neue Möglichkeiten für Arbeitszeitmodelle geschaffen, in denen die individuellen Ansprüche der jungen MitarbeiterInnen mehr ins Zentrum gerückt würden, wobei so viele Interessen wie möglich berücksichtigt werden würden.

Ein Umdenken muss sich einstellen und moderne Denk- und Handlungsweisen einer jungen Generation brauchen den Freiraum sich entfalten zu können. Strukturen und Prozesse müssen dazu stärker und weitreichender automatisiert beziehungsweise digitalisiert werden. Ein weiteres zentrales Element ist der Faktor Mut in Entscheidungs- und Innovationsprozessen: in großen Konzernen sind es oft die kleineren Abteilungen, die von jungen AbteilungsleiterInnen geführt werden, die Vorreiter für Neues sind. Dabei gilt es den ersten Schritt zu wagen, Prozesse komplett neu zu überdenken und alte Strukturen immer wieder zu hinterfragen. Zentral wird es aber sein, Schnittstellen zwischen Jung und Alt zu schaffen, um so einen Mehrwert für alle zu generieren.

Andre Braun

Andre Braun ist zweifacher Start-up Gründer und CEO von PlutusMedia. Der gebürtige Würzburger gründete noch vor seinem 18ten Lebensjahr bereits zwei Unternehmen – die Themenbereiche einer nachhaltigen und ganzheitlichen Digitalisierung/ Automatisierung stehen für Andre im Mittelpunkt seiner Arbeit. Der Jungunternehmer will Digitalisierung nicht zu einem Privileg verkommen lassen, sondern jedem – ob Person oder Unternehmen – auf seine Weise zugänglich machen.

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