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Während der Krise ringen viele kleine und mittlere Unternehmen mit ihrer Existenz, denn Aufträge fallen weg oder wichtige Einkommensquellen wurden stillgelegt. Insgesamt ist es für jedes Unternehmen eine große Herausforderung, auf welche die Unternehmer unterschiedliche Lösungen finden.

Anders als große Unternehmen oder Konzerne haben Mittelständler nur selten einen Plan für eine Krise, wodurch es schwerfällt, spontan und flexibel auf die Krise zu reagieren. Wir sehen uns in diesem Beitrag an, wie Unternehmen in Deutschland auf die Krise reagieren und was das für die Zukunft bedeuten könnte.

Digitalisierung profitiert stark

In der Vergangenheit wurde häufig kritisiert, dass Deutschland die Digitalisierung verschläft. Tatsächlich wurde nur wenig für den Ausbau der Infrastruktur getan, allerdings nicht nur auf Seiten des Staates, sondern auch innerhalb der kleinen und mittleren Unternehmen. Zu lange wurde an lokalen Geschäftsstellen und schlecht gepflegten Onlineshop festgehalten. Diese fatalen Entscheidungen rächen sich nun während der Coronakrise.

Nun aber wollen Unternehmen ihre Online-Strategien ausbauen, sodass weiterhin Umsätze generiert werden können. Ein mühevoll erstellter Onlineshop wird nach der Krise auch nicht wieder verschwinden und damit wurde der Digitalisierung entsprechend Vorschub geleistet. Zudem setzen Unternehmen, welche eigene Produkte produzieren, vermehrt auf Automaten, welche an den eigenen Geschäftsstandorten montiert werden.

Arbeitsverhalten wird sich ändern

Die Arbeiten finden zunehmend nicht mehr im Büro statt, sondern in den eigenen vier Wänden. Das führt dazu, dass sich hierfür eigene Methoden entwickeln, wodurch anzunehmen ist, dass Homeoffice nach der Krise weitaus akzeptierter in Deutschland sein dürfte, als es bislang der Fall war.

Zudem sind klassische Bewerbungsverfahren in Deutschland bislang üblich gewesen, wobei andere Länder schon längst auf eigene Online-Plattformen umgestiegen sind. Selbst wenn es um die Stelle eines IT-Managers geht, wird hierzulande weiterhin auf eine gewöhnliche Bewerbungsmappe zurückgegriffen oder auf PDF-Dateien in einer E-Mail. Dabei gibt es inzwischen ganz andere Formate, die vor allem in der IT-Branche ansprechender sind.

Ein Prozent aller Unternehmen haben eigene Apps für Bewerbungen.

Apps finden auch schon in mittelständischen Unternehmen Anwendung. Diese Unternehmen sind jetzt im Vorteil, da zum jetzigen Zeitpunkt keine Bewerbungsgespräche vor Ort abgehalten werden — aber dafür eben online.

Produktion umstellen auf gefragte Produkte

Weiterhin setzen kleine und mittlere Unternehmen aber auch darauf, die Produktion anzupassen. Beispielsweise stellen nun Matratzenhersteller eigene Mund- und Nasenmasken her und das teilweise in einer enorm hohen Stückzahl.

Die Mund- und Nasenmasken bieten an sich keine Möglichkeit, sich vor Viren zu schützen, allerdings wird die Ansteckungsgefahr womöglich verringert. Manche Länder haben bereits eine Maskenpflicht verhängt und vielerorts wird derzeit eine künftige Maskenpflicht diskutiert.

Die Produktion auf gefragte Produkte umzustellen ist durchaus eine gute Möglichkeit, um sich vor möglichen finanziellen Folgen aus dieser Krise zu schützen. In der Hand des Unternehmers liegt nicht nur die Existenz der Firma, sondern auch die der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Ausbau von Social-Media-Kanälen

Da sich die Menschen zu Hause befinden, ist es allerhöchste Zeit sich auch um die Social-Media-Kanäle zu kümmern. So gelingt unkompliziert eine Kommunikation mit Bestandskunden und auch mit potenziellen Neukunden. Gefragte Kanäle sind Instagram, Facebook und YouTube. Je nach Zielgruppe könnte es hierbei aber zu Abweichungen kommen.

Instagram bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit einer Shopping-Funktion. Mit einem Klick auf das Bild werden die einzelnen Produkte zum eigenen Onlineshop verlinkt. Zudem kann unter der Funktion „Instagram TV“ eine Präsentation der einzelnen Produkte oder Dienstleistungen erfolgen.

Werden Firmen an der Coronakrise scheitern?

Durchaus wird es mehr Firmen geben, die sich während oder nach der Coronakrise in Insolvenz begeben. Dabei wird aber niemals vollends klar sein, wie viele Firmen wirklich an der Krise gescheitert sind. Die Krise gibt ein hervorragendes Alibi fürs Scheitern, so titelte zuletzt die WELT.

Unbestritten ist aber, dass es durchaus hierdurch zu Pleiten kommen wird. Das wird vor allem der Fall sein, wenn es keine Strategie für Online-Plattformen gibt oder auch keine Möglichkeit, die Produktion auf gefragte Produkte umzuschwenken.

Gerd Kühn

Gerd Kühn berät seit über zwei Jahrzehnten Unternehmen aus allen Branchen und hat sich den Erfolg seiner Kunden auf die Fahne geschrieben.

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