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Die Coronavirus-Pandemie hat weltweit zu einer massiven Verunsicherung geführt. In den kommenden Tagen, Wochen und möglicherweise Monaten werden sich Arbeit und Leben, wie wir sie kennen, grundlegend ändern. Und obwohl es keine wirkliche Möglichkeit gibt, genau zu wissen, was passieren wird, wie lange es dauern wird und welche langfristigen Auswirkungen dies alles haben wird, ist eines sicher: Die Dinge sind ungewiss, und die Pandemie wird wahrscheinlich noch eine Weile andauern.

Eine starke Führung ist in unsicheren Zeiten unerlässlich.

Wir müssen in der Lage sein, den Stress, die Herausforderung und die Angst vor der Situation selbst zu meistern und im Gegenzug die Menschen um uns herum bei der Bewältigung der Situation zu unterstützen. Wir müssen mit unterschiedlichen Menschen, Dynamiken, Prioritäten und Veränderungen umgehen. Hinzu kommt, dass uns gesagt wird, dass wir von zu Hause aus arbeiten und uns in sozialer Isolation üben sollen, was bedeutet, dass fast unsere gesamte Kommunikation und Interaktion mit Kolleginnen und Kollegen über Video, Telefon, E-Mail, Text, Slack und andere digitale Plattformen erfolgen muss.

Hier sind ein paar Dinge, die du als Führungskraft in den kommenden Tagen dennoch tun kannst, um gemeinsam mit deinem Team durch diese Zeiten der Unsicherheit zu gehen:

1. Pass gut auf dich auf

Eine Analogie: Während eines Druckabfalls im Flugzeug ist es wichtig, dass du zuerst deine eigene Sauerstoffmaske aufsetzt. Mit anderen Worten: Wenn du andere durch Stress, Angst und Unsicherheit führen willst, ist es wichtig, dass du deinen eigenen Umgang mit all dem zunächst selbst so gut wie möglich in den Griff bekommst. Es ist natürlich nicht leicht, an deine Stressbewältigungspraktiken zu denken, wenn alles um dich herum in Panik gerät und die Menschen auf dich zählen. Allerdings ist es im Moment wichtig, dass du dich zunächst einmal doppelt so gut um dich selbst kümmerst – nicht auf egoistische Weise, sondern so, dass du in der Lage bist, authentisch für andere da zu sein.

2. Kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren

Die Leute flippen jetzt verständlicherweise aus. Wenn die Dinge stressig und unsicher sind, neigen die Leute dazu, sich die schlimmstmöglichen Szenarien auszumalen: „Das Geschäft geht unter, ich verliere meinen Job, meine Familie und ich werden krank, die Welt geht unter, etc.“ Und obwohl du im Moment vielleicht nicht viel garantieren kannst, kannst du doch das, was du weißt und wie du dich wirklich fühlst, den Menschen in deiner Umgebung vermitteln.

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Je offener du kommunizierst, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass in deinem Team ungesunde Dinge erfunden und verbreitet werden.

3. Sprich die Menschen auf persönlicher Ebene an

Arbeit und Leben müssen inmitten von all dem weitergehen, und während du vielleicht eine Menge spezifischer Dinge mit den Leuten in Bezug auf ihre Arbeit, Projekte und Fristen überprüfen musst, besteht ein großer Teil deiner Arbeit – besonders jetzt – darin, den Menschen auf persönlicher Ebene zu begegnen. Frage etwa, wie es ihnen geht, und höre ihnen wirklich zu. Zeige Interesse dafür, wie es mit ihren Familien läuft. Viele Menschen fühlen sich inmitten dieser Situation verängstigt und isoliert. Als Führungskraft spielst du eine wichtige Rolle in ihrem Leben – nicht nur als ihr Chef, sondern als jemand, auf den sie sich verlassen können und der ihnen Unterstützung, Anleitung und Bestätigung gibt.

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4. Sei flexibel… noch flexibler als sonst

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass unsichere Zeiten für viele eine ganz neue Erfahrung sind: Es gibt kein Spielbuch. Deshalb musst du so flexibel und so wendig wie möglich sein. Einige der Dinge, die du versuchen wirst, werden nicht funktionieren, und du wirst dich anpassen müssen – sowohl in praktischer Hinsicht als auch in Bezug auf die Führung. Hinterfrage regelmäßig dein Ego und höre auf das, was andere sagen.

Je offener du bist, neue Dinge zu tun und auszuprobieren, desto besser wird es auch für dein Team und alle um dich herum sein.

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5. Bleib realistisch

Dies ist eine harte und beängstigende Zeit für fast alle Beteiligten. Dein Team braucht und erwartet auch nicht, dass du perfekt oder übermenschlich bist – nein, es will, dass du echt bist. Es ist nicht nur in Ordnung, sondern auch wirklich wichtig, dass du dein Team wissen lässt, wie du dich wirklich fühlst und was wirklich bei dir los ist. Wenn du authentisch und verletzlich auftrittst, befreit dich das nicht nur, sondern ermöglicht es auch deinem Team, dasselbe zu tun. Es schafft die psychologische Sicherheit, die für dein Team notwendig ist, um sich anzupassen und angesichts all dessen Leistung zu erbringen. Und es erinnert daran, dass alle im selben Boot sitzen.


Dieser Artikel wurde von Mike Robbins auf Englisch verfasst und am 17.03.2020 auf www.forbes.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren Lesern zu relevanten Themen austauschen können.

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