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Boomerang Hiring„, so lautet der Begriff für die gezielte Wiedereinstellung eines ehemaligen Arbeitnehmers. Steve Jobs hat es erfolgreich vorgelebt: Auch er ist ein so genannter Boomerang-Arbeitnehmer und verließ Apple, um dann 12 Jahre später wieder dorthin zurückzukehren. Wenn dich dieses prominente Beispiel motiviert, fragst du dich womöglich: Ist eine Rückkehr zu meinem Ex-Arbeitgeber sinnvoll?

Das Wichtigste vorweg: Hast du das Unternehmen im Guten verlassen, so hast du den Grundstein für deine mögliche Wiederkehr bereits gelegt. Erwägst du eine Rückkehr zu deinem Ex-Arbeitgeber gibt es jedoch einiges, was du beachten solltest. Wir helfen dir beim Durchblick und verraten dir drei Vor- und Nachteile.

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3 Gründe für die Rückkehr zum alten Job

1. Keine lange Einarbeitungszeit

Diese entfällt entweder ganz oder fällt deutlich kürzer aus, da du mit den internen Abläufen und Strukturen des Unternehmens bereits vertraut bist. Davon profitieren sowohl du als auch dein Ex-Arbeitgeber.

2. Neue Perspektiven

Aufgrund deines vorherigen Jobs hast du wertvolles Know-how und jede Menge Erfahrungen sammeln können. Womöglich konntest du bei einem Mittbewerber Einblicke in interessante Prozesse gewinnen und dein Netzwerk innerhalb der Branche, in der du tätig bist, weiter ausbauen. Mit diesen neuen Perspektiven bereicherst du das Unternehmen, dein ehemaliger Chef wird sich darüber freuen.

3. Du weißt was dich erwartet

Du brauchst keine Angst vor Ungewissheit zu haben, schließlich kennst du die Kollegen und arbeitest in einer dir vertrauten Umgebung. Dein Arbeitgeber weiß von deinen Stärken und Schwächen und kann dich demnach einsetzen. Womöglich fühlt sich dein Arbeitgeber angesichts deiner Rückkehr sogar geschmeichelt und empfängt dich entsprechend herzlich.

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3 Gründe gegen den Ex-Job

1. Nostalgie? Der Schein trügt

Je nachdem, wie lange deine Zeit zurückliegt, findest du vielleicht nicht mehr alles so vor, wie du es in Erinnerung hast. Neue Kollegen, neue betriebliche Abläufe… es kann sich seitdem einiges geändert haben. Sei auch vorbereitet für den Fall, dass nicht alle ehemaligen Kollegen deine Rückkehr so gut aufnehmen, wie dein Arbeitgeber. Hier können schnell Neid und Missgunst aufkommen, was du unter Umständen zu spüren bekommen wirst.

2. Bitterer Beigeschmack

Hast du selbst gekündigt, so wird dein alter Arbeitgeber das als nagenden Gedanken im Hinterkopf behalten. Wie in einer partnerschaftlichen Beziehung kann auch hier das Vertrauen darunter leiden. Nicht selten wird in einem solchen Fall die Loyalität in Frage gestellt. Die Ausgangssituation für eine langfristige Zusammenarbeit ist somit von Anfang an negativ behaftet, deine Rückkehr kann schnell reumütig oder verzweifelt wirken.

3. Kündigung nicht ohne Grund

Eine Rückkehr in eine schlechter bezahlte Position, in der du unter- oder überfordert bist, solltest du von Anfang an ausschließen. Das schadet nicht nur deiner Karriere, sondern belastet auch deinen Stand innerhalb des Unternehmens. Hast du beispielsweise aufgrund von Überstunden gekündigt, wie kannst du dir dann sicher sein, dass sich das Blatt nun gewendet hat? Was es auch gewesen sein mag, es wird gute Gründe gegeben haben, weshalb du die Firma verlassen hast.

Das „Warum“ ist entscheidend

Bevor du die genannten Vor- und Nachteile zunächst im Kopf durchgehst, solltest du dir vorweg die wichtigste Frage stellen: Warum hast du das Unternehmen in erster Linie überhaupt verlassen? Hattest du gute Gründe, zu kündigen?

Auch hier kommt es auf den Einzelfall an. Somit macht es einen großen Unterschied, ob dein Vertrag ausgelaufen ist, du zwischenzeitlich aus privaten Gründen umziehen musstest, dich deine alte Stelle nicht mehr erfüllt hat oder du dir bei einem anderen Unternehmen neue persönliche und fachliche Entwicklungsmöglichkeiten erschließen wolltest.

Was auch immer es gewesen sein mag, behalte stets den eigentlichen Grund im Hinterkopf, bevor du es überhaupt in Erwägung ziehst, zu deinem alten Arbeitgeber zurückzukehren. Schließlich solltest du in der Lage sein, deine Rückkehr sinnvoll zu argumentieren. Gerate nicht in Erklärungsnot. Andernfalls büßt du nicht nur Glaubwürdigkeit ein, sondern verärgerst deinen „neuen alten“ Arbeitgeber.

Deine Motivation für den Job

Zuletzt solltest du dir folgende Frage stellen: Was ist deine Motivation, zu deinem Ex-Arbeitgeber zurückzukehren? Hierbei ist Vorsicht geboten. Handle klug und überlegt, gehe diesen Schritt niemals aus reiner Verzweiflung oder angesichts mangelnder Optionen. Nur weil es bei deinem jetzigen Job momentan nicht so läuft, ist das noch lange kein Grund dafür wieder in den vorherigen einzusteigen. Gerade in stressigen Lebensphasen sieht vieles in der Erinnerung rosiger aus als es eigentlich war.

Dich von einen Job in den nächsten zu flüchten, sollte nicht das Ziel sein, damit wirst du auf Dauer nicht glücklich.

Hegst du dagegen den ehrlicher Wunsch es wieder zu versuchen und betrachtest deine potentielle Rückkehr so objektiv wie möglich, go for it. Verbindest du positive Erfahrungen mit deinem alten Job, umso besser. Letzten Endes ist immer der Einzelfall entscheidend.

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Tamara Todorovic

Tamara Todorovic studierte Germanistik und English and American Studies. Von 2019-2021 absolvierte sie ihr Volontariat bei unternehmer.de. Tamara schrieb u.a. zu den Themen Psychologie, Management und Social Media. Außerdem war sie für den Ausbau des Video-Marketings sowie diverse SEO-Maßnahmen zuständig.

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