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Einer der beliebtesten Trends, der dir während deiner Stellensuche begegnen kann, ist das Speed-Recruiting. Wenn zu einem Speed-Recruiting eingeladen wirst, solltest du gut vorbereitet sein.

Was ist Speed-Recruiting?

Speed-Recruiting stammt aus der Idee des Speed Datings und das Format ist sich sehr ähnlich. Es werden mehrere Stationen eingerichtet, zwischen denen sich die Kandidaten bewegen. An jeder Station stellt der Interviewer Fragen zu einem bestimmten Thema.

Einige Unternehmen bevorzugen diesen Ansatz aus folgenden Gründen:

  1. Der Chef kann sofort Entscheidungen über potenzielle Mitarbeiter treffen.
  2. Die zeitliche Begrenzung kann für die Kandidaten eine Herausforderung darstellen, denn die Interviews sind typischerweise in 10- oder 15-minütige Einheiten gegliedert. Die Interviewer sind gespannt darauf, wie Bewerber unter Druck reagieren. So liegt der Schwerpunkt für potentielle Mitarbeiter darauf, Antworten schnell und klar zu vermitteln.

Aber keine Panik. Dieser Artikel beinhaltet gängige Fragen, die dir in einem Speed Interview gestellt werden können sowie einige Beispiele für mögliche Antworten.

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Tipps zur Vorbereitung

Du solltest dich wie bei einem herkömmlichen Interview auf das Speed-Recruiting vorbereiten. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der erste Eindruck wichtiger ist, denn je. Hier sind ein paar Tipps:

  • Achte darauf, dass deine Kleidung angemessen und gepflegt ist.
  • Begrüße jeden der Gesprächspartner mit einem festen Handschlag und Augenkontakt.
  • Erinnere dich an ihre Namen, wenn du mit ihnen sprichst.
  • Deine Körpersprache muss positiv sein.

7 Fragen, die dich im Gespräch erwarten

Das sind einige der typischen Fragen, die Unternehmen im Speed-Recruiting stellen könnten.

1. Wie verlief deine Jobsuche bisher?

Diese Frage ist besonders knifflig zu beantworten, vor allem zu Beginn des Gepräches. Es ist schwierig zu erahnen, was genau dein Gesprächspartner versucht herauszufinden. Ob du schon lange nach einem Job suchst? Oder ob du bei anderen Unternehmen sehr gefragt bist? Vielleicht wollen sie wissen wie flexibel du bist?

Es gibt keine richtige oder falsche Antwort darauf und hängt davon ab, wie schnell die Stelle besetzt werden soll bzw. wie schnell du auf den Job angewiesen bist. Lass dich auf jeden Fall nicht von dieser Frage aus dem Konzept bringen.

Mögliche Antwort: „Ich habe diverse Bewerbungsgespräche, aber Ihr Unternehmen gehört zu meinen Favoriten. Wann kann ich bei Ihnen anfangen?“

2. Wie wählst du dein nächstes Unternehmen oder Stelle aus? Was ist dir wichtig?

Unternehmen wollen wissen, ob du mit ihren Werten übereinstimmst und gut zu ihnen passt. Um sie erfolgreich zu beantworten, nimmst du am besten Bezug auf die Ziele in der Stellenbeschreibung. Sei dabei aufrichtig und überlege dir, wie deine Stärken dem Unternehmen zugute kommen.

Mögliche Antwort: „Ich möchte für ein Unternehmen mit Nachhaltigkeit arbeiten und ich weiß, dass Sie dies bei jedem Projekt berücksichtigen. Meine Erfahrung in der Entwicklung von Kennzahlen kann nützlich sein, um die Bemühungen des Unternehmens voranzutreiben“.

3. Was war deine kreativste Leistung bei der Arbeit?

Dies ist eine beliebte Interviewfrage, die sich in Anbetracht der kurzen Zeit nur eingeschränkt beantworten lässt. Halte deine Geschichte zunächst kurz und überspringe die Details. Wenn du dem Unternehmen mit deiner Antwort einen potenziellen Mehrwert bietest, zeigst du deine Kreativität.

Mögliche Antwort: „In meiner letzten Stelle konnte ich die Anzahl der Produkte, die wir für die Aufbewahrung in unseren Regalen benötigen, durch die Schaffung und Implementierung eines neuen Bestandsystems optimieren. Auf diese Weise konnten wir die Anzahl und Art der saisonal verkauften Artikel besser verfolgen und unseren Einkaufsprozess effizienter gestalten“.

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4. Wie ist deine Beziehung zu deinem derzeitigen Chef?

Es ist wichtig, dass du positiv über deinen Chef sprichst, auch wenn du ihn gar nicht magst. Zum einen zeigt es deine Professionalität und zum anderen könntest ja auch du das Problem in der Beziehung sein. Allerdings musst du deinen Chef auch nicht zum Messias machen, sondern deine Antwort auf die positiven Lernerfolge konzentrieren. Das sind natürlich alles Dinge, die du auf deine neue Rolle anwenden kannst.

Mögliche Antwort: „Unsere Beziehung basierte auf einer starken Kommunikation und der Suche nach den besten Lösungen für das Unternehmen, auch wenn wir bei bestimmten Themen unterschiedlicher Meinung waren. Ich habe von ihm viel gelernt, vor allem wie man mit Diplomatie Menschen managt. Ich denke, diese Lektionen kann ich gut in das neue Unternehmen einbringen.“

5. Wie würdest du Professionalität im Unternehmen beschreiben?

Auch bei dieser Frage geht es um die Beurteilung deiner Kompatibilität mit dem Unternehmen. Stimmen dein Verhalten und ethische Grundkenntnisse mit dem Unternehmen überein? Passt du gut zur Unternehmenskultur?

Mögliche Antwort: „Ich arbeite gerne und bleibe so lange bis meine Ziele erreicht sind. Dabei priorisiere ich die wichtigen Aufgaben und pflege eine effektive Kommunikation mit meinem Chef und den Kollegen.“

6. Erzähle mir von deiner letzten Leistungsbeurteilung. Was hat dich am meisten enttäuscht?

Falls du keine Leistungsbewertung hattest solltest du es nicht unbedingt erwähnen, da es den Sinn der Frage verfehlt. Stattdessen kannst du von dem reden, was du für dein eigenes Defizit hältst.

So solltest deine Schwächen unbedingt als Stärken präsentieren.

Mögliche Antwort: „Mein Vorgesetzter hatte das Gefühl ich verbringe zu viel Zeit damit, anderen Mitarbeitern technische Probleme zu erklären. Ich glaube jedoch, dass dies ein weiterer Beweis dafür ist, dass ich für eine Führungsposition bereit bin. Daher bewerbe ich mich für diese Position.“

7. Hast du die anderen Kandidaten getroffen? Wer ist deiner Meinung nach der Stärkste?

Dies ist eine brillante Frage, die nur in einer Umgebung mit schnellen Interviews wirklich gestellt werden kann. Es ist clever, weil es eine Vielzahl von Antworten gibt und jede kann dem Unternehmen einiges über den Kandidaten erzählen.

Die offensichtlichste Antwort wäre: „Ich habe sie getroffen und halte mich für den stärksten Bewerber“. Es strahlt Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigene Fähigkeit aus. Du kannst diese Antwort jedoch nicht beweisen. Es ist auch die Antwort, die wahrscheinlich jeder andere Bewerber im Raum gibt.

Die sicherste Möglichkeit ist es, sich von der Konkurrenz zu distanzieren. Wiederhole, dass du dich nur darauf konzentrierst, was du für das Unternehmen leisten und wie du es umsetzen kannst. Falls es jemanden gibt, der besser qualifiziert und für die Position geeignet ist, wirst du es erfahren.

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Nachbereitung

Sobald der Bewerbungsprozess abgeschlossen ist, hat jedes Unternehmen hat seine eigene Art des Feedbacks. Scheue jedoch nicht davor, um Feedback zu bitten. Ganz besonders, wenn du nicht erfolgreich warst.

Unabhängig davon ob du den Job bekommst oder nicht, kannst du das Ganze auch als Lernerfahrung nutzen.

Dieser Artikel wurde von Siôn Phillpott auf Englisch verfasst und am 5.12.2017 auf www.careeraddict.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren Lesern zu relevanten Themen austauschen können!

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