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Ein Studium neben dem Beruf zu beginnen, ist ein großer Schritt. Meistens müssen viel Geld, Zeit und Energie investiert werden und viele, die mit dem Gedanken spielen ein berufsbegleitendes Studium zu beginnen, fühlen sich dadurch verunsichert und fragen sich, ob dies der richtige Schritt ist und ob sie das nach einem halben Jahr noch genauso sehen. Doch ein berufsbegleitendes Studium kann mit der richtigen Einstellung und unter den richtigen Bedingungen natürlich Spaß machen.

Wenn du gerade überlegst, ob du dich noch einmal weiterbilden willst, solltest du dir eingehend über die folgenden Fragen Gedanken machen. Beantworte sie für dich selbst und sei ehrlich mit dir. Wenn du alle Fragen für dich zufriedenstellend beantworten kannst, steht einem berufsbegleitenden Studium nichts mehr im Weg!

1. Warum tue ich mir das an?

Die wichtigste Frage, die du dir stellen solltest, ist das Warum.

Dieses kleine Wort wird in den nächsten Monaten und Jahren der entscheidende Faktor sein, denn aus ihm ziehst du einen Großteil deiner Motivation. Eine richtige oder falsche Antwort gibt es auf diese Frage nicht:

  • „Ich will den Titel haben“
  • „Das Thema interessiert mich“
  • „Ich lerne eben gern“
  • „…“

Entscheidend ist, dass deine Antwort genug Motivation für dich ist, über Monate und Jahre deine Freizeit einem Studium zu opfern. Wenn deine Antwort in etwa so lautet: Ich hab Bock drauf! – dann überfliege noch schnell die nächsten Punkte und leg los!

2. Macht mein Partner da mit?

Es ist so: Wenn du ein Fernstudium beginnst, bist du idealerweise entweder Single oder in einer funktionierenden (!) Partnerschaft.

Es wird Tage geben, da kommst du nach Feierabend nach Hause, lässt alles stehen und liegen, setzt dich an deinen Schreibtisch und isst nebenbei, während du über deinen Skripten brütest oder eine Hausarbeit schreibst.

Das muss nicht der Regelfall sein, wird aber vorkommen. Richtig anstrengend wird es, wenn du dabei das Gefühl hast dich rechtfertigen zu müssen oder die Situation in einem Streit endet. Das raubt unheimlich viel Energie und sorgt für Stress. Nicht gerade die besten Studienbedingungen.

Auch wenn es zu solchen Interessenkonflikten kommt (Und das wird es!), solltest du das angemessen miteinander kommunizieren können. Klingt einfach, ist es aber manchmal wirklich nicht.

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3. Habe ich überhaupt Zeit dafür?

Bevor du diese Frage mit einem eifrigen Ja beantwortest, überlege es dir noch einmal ganz genau. Natürlich kannst du

  • die Fernsehabende streichen,
  • das Fitness-Studio kündigen und
  • am Wochenende weniger ausgehen.

Aber willst du das auch wirklich? Ohne Frage, ein Fernstudium kostet Zeit.

Es sollte dich aber nicht davon abhalten, auch einmal abschalten zu können und Spaß zu haben. Das ist umso wichtiger, je mehr du arbeitest. Wenn dein Alltag nur noch aus Arbeit und Studium besteht, wird dir schnell die Lust vergehen.

4. Habe ich den Kopf frei für noch mehr Input?

Seien wir ehrlich. Es gibt Jobs, bei denen hat man nie wirklich Feierabend. Man nimmt Aufgaben und Probleme mit nach Hause – wenn auch nur im Kopf – und kommt selten dazu, einmal wirklich abzuschalten und Arbeit Arbeit sein zu lassen.

Die Frage ist, hast du den Kopf frei für ein Studium nebenbei – oder werden dir das Lernen und der Klausur-Stress bald über selbigen wachsen?

5. Was sagt mein Arbeitgeber?

Auf jeden Fall solltest du mit deinem Arbeitgeber über deine Pläne sprechen. Ein Studium wird einen großen Teil deiner Zeit in Anspruch nehmen und es ist nicht auszuschließen, dass es sich auf deine Arbeitsleistung auswirkt. Es ist nicht unbedingt notwendig, dass dein Arbeitgeber dich mit allen Mitteln unterstützt, aber es schadet auch nicht.

Im günstigsten Fall übernimmt er einen Teil der Kosten, leiht dir einen Firmenwagen für Präsenzveranstaltungen oder gewährt Bildungsurlaub (der ist nicht in allen Bundesländern gesetzlich geregelt). All das kann noch einmal ein ordentlicher Motivationsschub sein.

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6. Habe ich mir Alternativen angesehen?

Warum unbedingt ein Studium? Würde auch ein schneller Zertifikatskurs für deine Ziele ausreichen? Ein Fernstudium ist teuer und nimmt sehr viel Zeit in Anspruch.

Wenn du die vorhergehenden Fragen für dich nicht zufriedenstellend beantworten konntest, überlege noch einmal und höre letztendlich auf dein Bauchgefühl. Vielleicht führt eine günstigere, weniger zeitaufwändige Maßnahme auch zum Ziel.

Der Bildungsmarkt boomt und neben den klassischen Weiterbildungsmaßnahmen, gibt es auch zahlreiche, teilweise kostenlose Möglichkeiten Neues zu lernen. In MOOCs oder Barcamps oder, oder.

Wenn du die Fragen zu deiner vollen Zufriedenheit beantworten konntest, kann ich dir nur empfehlen, dich ins Abenteuer Studium zu stürzen.

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Andrea Heimer

Andrea Heimer lebt und arbeitet in Nürnberg. Beruflich ist sie im Bereich Online Marketing und Konzeption unterwegs. Nebenbei studiert sie und schreibt über berufsbegleitende Weiterbildung und Fernstudium, Internet, Zeitmanagement und Work-Life-Themen, u.a. auf ihrem Blog www.we-are-curious.de.

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