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Betriebliche Mobilität ist ein Schlüsselfaktor, wenn es um die Förderung von Nachhaltigkeit und die Reduzierung von Emissionen in Unternehmen geht. Im Jahr 2020 waren etwa 29 Prozent aller Kohlenstoffemissionen in der EU auf den Straßenverkehr zurückzuführen, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Der Fuhrpark spielt somit eine entscheidende Rolle in der Umweltbilanz. Angesichts der zunehmenden CSR-Berichtspflichten stehen Entscheidungsträger:innen vor der Herausforderung, Emissionen zu berechnen und effektiv zu reduzieren. Dies ist nicht nur eine Verpflichtung, sondern bietet auch Chancen, da intelligente betriebliche Mobilitätsstrategien nicht nur die Umweltbilanz verbessern, sondern auch das Employer Branding stärken und im Wettbewerb um qualifizierte Talente von entscheidender Bedeutung sein können. Es ist daher sinnvoll, die Mobilität der Mitarbeitenden in den Fokus zu rücken, sowohl im Hinblick auf die Umwelt als auch auf die Attraktivität als Arbeitgeber.

Betriebliche Mobilität und Employer Branding

Eine Studie von StepStone ergab, dass für 75 Prozent der Befragten ein nachhaltig agierender Arbeitgeber von großer Bedeutung ist. Im Kontext des wachsenden Umweltbewusstseins sollten innovative, umweltfreundliche Mobilitätskonzepte mittlerweile zum Standard gehören. Diese neuen Ansätze bieten nicht nur Vorteile für die Mitarbeitenden, indem sie beispielsweise den Zugang zur E-Mobilität erleichtern, sondern tragen auch dazu bei, die direkten (Scope-1) und indirekten (Scope-3) Emissionen des Unternehmens zu reduzieren. Während die Scope-1-Emissionen durch den Einsatz von Firmenwagen mit Verbrennungsmotor verstärkt werden, beeinflusst das Pendelverhalten der Mitarbeitenden maßgeblich die Scope-3-Emissionen.

Die Förderung umweltfreundlicher Mobilitätskonzepte ist nicht nur ein Schritt in Richtung nachhaltiger Unternehmenspraktiken, sondern bietet Mitarbeitenden auch ein attraktives Angebot, sich auf moderne Weise mit ihren Arbeitgeber:innen zu identifizieren.

Smarte Mobilitätskonzepte im Überblick

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die nachhaltige Mobilität in Unternehmen fördern und bereits von vielen Unternehmen eingeführt wurden. Dazu gehören Fahrrad-Leasing für Mitarbeitende und der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Neben diesen bewährten Ansätzen gibt es jedoch auch weitere Optionen, deren Potenzial bisher kaum ausgeschöpft wird. Die Integration mehrerer Maßnahmen zur Verbesserung der betrieblichen Mobilität kann eine breite Palette von Mitarbeitenden ansprechen und die Zufriedenheit erhöhen. Hier sind vier Möglichkeiten, die auch dem Employer Branding einen entscheidenden Vorteil bringen können:

1. Poolfahrzeuge: Unternehmen können Poolfahrzeuge bereitstellen, die von allen Mitarbeitenden gemeinsam genutzt werden können, z. B. für Kundentermine oder Geschäftsreisen. Dies trägt dazu bei, die Anzahl der Autos auf den Straßen zu verringern und Kosten zu reduzieren. Außerdem kommt es der Nachhaltigkeitsbilanz des Unternehmens zugute.

2. Mikromobilität: Elektrokleinstfahrzeuge wie E-Scooter, E-Bikes und Segways sowie nicht motorisierte Fortbewegungsmittel wie Tretroller oder Fahrräder sind umweltfreundliche Optionen für kurze Strecken auf Betriebsgeländen und kurze Arbeitswege.

3. Car-Sharing: Car-Sharing ist in vielen deutschen Großstädten verbreitet und kann auch für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden von Vorteil sein. Durch Kooperationen mit Car-Sharing-Anbietern können Arbeitgeber:innen ihren Mitarbeitenden den Zugang zu Car-Sharing erleichtern.

4. E-Auto-Leasing: Die Möglichkeit des E-Auto-Leasings, insbesondere für Mitarbeitende in ländlichen Gebieten ohne ausreichenden ÖPNV, kann eine attraktive Option sein. Unternehmen können mit E-Auto-Leasing-Anbietern zusammenarbeiten und ihren Mitarbeitenden ermöglichen, E-Autos zu günstigen Konditionen zu leasen, um Pendelemissionen zu reduzieren.

Vielfältige Vorteile für alle Seiten

Die Einführung nachhaltiger Mobilitätsmaßnahmen ermöglicht nicht nur messbare CO2-Einsparungen, die in die CSR-Berichterstattung einfließen können, sondern bietet auch weitere Vorteile. E-Auto-Leasing kann die Sozialversicherungskosten reduzieren und gesetzliche Rahmenbedingungen wie die THG-Quote oder Ladebezuschussungen effektiv nutzen.

Der größte Pluspunkt für Arbeitgeber:innen, die diese Mobilitätslösungen einführen, ist jedoch die Stärkung des Employer Branding. Für Bewerber:innen sollte kein Zweifel daran bestehen, dass Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle an ihrem zukünftigen Arbeitplatz spielt und sich ihr neues Unternehmenaktiv für nachhaltige betriebliche Mobilität einsetzt und attraktive Angebote zur umweltschonenden Fortbewegung bereitstellt. Bei der Einführung neuer Mobilitätsmaßnahmen spielen sowohl das Fuhrparkmanagement als auch die HR-Abteilung eine entscheidende Rolle. Sie sollten die Maßnahmen sinnvoll in die Employer-Branding-Strategie integrieren und die Mitarbeitenden bei der Umstellung unterstützen.

Nachhaltige Mobilität im Fuhrpark: Hinweise für Unternehmen

Nachhaltige Mobilität im Fuhrpark bietet nicht nur Umweltvorteile, sondern stärkt auch die Wirtschaftlichkeit und das Employer Branding eines Unternehmens. Mit smarten Methoden können Unternehmen eine nachhaltig geführte Flotte erreichen. Dazu gehört eine ausführliche Kostenanalyse, die alle Kostenpositionen berücksichtigt und Einsparpotenziale aufzeigt. Mit Fahrerschulungen kann eine umweltschonendere Fahrweise erzielt werden und die Nutzung von Tankkarten ermöglicht eine bessere Kontrolle der Kraftstoffkosten. Empfehlenswert ist außerdem , die Routen und Auslastung der einzelnen Fahrzeuge zu optimieren und stetig zu prüfen. Es empfiehlt sich, dazu eine Fuhrparksoftware zu nutzen, die übersichtlich darstellt, wann die einzelnen Firmenwagen gewartet werden sollten. Solche Softwarelösungen bündeln alle wichtigen Informationen, die für ein gutes Flottenmanagement notwendig sind. Letztendlich liegt der Königsweg darin, ganzheitlich auf E-Autos umzusteigen oder bei kürzeren Strecken ein – elektrisches – Dienstfahrrad in Betracht zu ziehen.

Rahmyn Kress

Rahmyn Kress ist Gründer und CEO von WeVee Technologies Ltd., einem Cleantech-Unternehmen, das sich der Entwicklung, dem Betrieb und der Lizenzierung von Technologieplattformen widmet, die den Umstieg auf Elektromobilität und nachhaltigen Konsum beschleunigen. Er hat über 20 Jahre Erfahrung in der Umsetzung digitaler Strategien für die größten Medien-, Unterhaltungs- und Technologiemarken der Welt und nutzt dieses Wissen nun, um mit WeVee Technologies den Umstieg auf E-Mobilität einfach und unkompliziert für Unternehmen und Privatpersonen zu gestalten. WeVee bietet u.a. eine steuereffiziente B2B-E-Leasing-Plattform, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Emissionen zu reduzieren, indem sie ihre Mitarbeitenden mit E-Autos ausstatten. Vor WeVee Technologies gründete Rahmyn Kress das HumanCapitalNetwork. Außerdem ist er Vorstandsmitglied der Platform Economy des Weltwirtschaftsforums (WEF), Gründungspartner von AccelerateHer, sowie Gründer der Organisation BeautifulMinds, die Bildungsmöglichkeiten und den Zugang zu Früherkennung von ADHS in unterversorgten Gemeinden fördert.

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