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Smartphone Sicherheit: wie schützen Sie Ihr Handy? [Infografik]Besonders im vergangenen Jahr haben diverse Meldungen Schlagzeilen gemacht. Große Firmen, wie der US-Software-Riese Adobe, werden Opfer von sogenannten Hack Attacks und sind auf einen Schlag Millionen von Kundendaten los.

Andere Firmen wie TomTom verkauften die Navi-Daten ihrer Nutzer an die Polizei, Facebook macht unerlaubte und geheime psychologische Massenexperimente und das Handy unserer Kanzlerin wurde durch die NSA abgehört.

Die digitale Welt der mobilen Endgeräte ähnelt einem Theater. Wir haben

  • eine Bühne, auf der spektakuläres, sinne-betäubendes Blendwerk dargeboten wird,
  • eine handvoll Leute dahinter, welche alles koordinieren,
  • eine Menschenmenge, die sich davon verzaubern lässt und
  • findige Diebe, welche die Dunkelheit des Zuschauerraums und die Ablenkung durch das Schauspiel nutzen, um sich an den Taschen der Besucher gütlich zu tun.

Unser Artikel gibt Ihnen nun einige wichtige und sinnvolle Tipps, wie Sie sich bestmöglich gegen Hacking, Fishing und Datenmissbrauch schützen können.

Abhörsicherheit beim Smartphone? Nicht wirklich.

Ein großes Problem ist das Abhören von Gesprächen, da Sie sich als Endverbraucher kaum gegen diese Art von Spionage schützen können. Das Abhören durch staatliche Organe lassen wir dabei komplett außen vor, da dieses Prozedere dank des „Kampfes gegen den Terror“ sogar rechtlich legitimiert wurde. Doch jeder neugierige Mensch da draußen kann sich für wenige Dollar oder Euro Geräte aus dem Internet bestellen, mit denen sich Handygespräche abhören und mitschneiden lassen.

Den Einstieg in die Nutzerdatenverschlüsselung des Mobilfunkstandards GSM machen diese Geräte bereits vollautomatisch. Sich dagegen zu schützen ist sehr schwer. Verschiedene Unternehmen bieten Hardware wie spezielle Chips in sogenannten „Security Cards“ oder Krypto-Geräte, welche extern an das Smartphone gekoppelt werden, an. Doch bei dieser Hardware greifen ungleich schwerwiegendere Nachteile, gemessen an der Abhör-Hardware.

Zum einen müssen beide Gesprächspartner über die entsprechende Hardware verfügen, zum anderen ist diese wahnsinnig teuer. Bis zu 2600 Euro kann eine solche Hardware kosten. Also am besten niemals Kontodaten, Passwörter oder sonstige sensible Informationen am Telefon kommunizieren.

5 Anti-Hacker-Tipps

Hacker verschaffen sich mittels sogenannter „Backdoors“ oder Keylog-Programmen unbemerkten Zugang zu Ihrem Gerät. Ist der Cracker einmal im System, kann er Download-Programme wie „Curl“ installieren und sich, vom Nutzer unbemerkt, alle Werkzeuge, die er benötigt, in das System laden und sich somit vollen Zugriff auf alle gespeicherten Daten und Systemoptionen sichern. Schützen können Sie sich davor mit Anti-Viren-Programmen für Ihr Betriebssystem (zum Beispiel IOS oder Android), welche Sie von den offiziellen App-Portalen wie iTunes oder dem GooglePlay Store bekommen.

Achten Sie zudem auf Folgendes:

  1. niemals Mails oder Instant-Messages von unbekannten Quellen öffnen
  2. aus solchen Quellen auch keine Anhänge öffnen oder herunterladen
  3. keine Apps von inoffiziellen Seiten laden
  4. niemals fremde Leute in Ihren Message-Boards adden
  5. Werbe-PopUps meiden, niemals anklicken

 

Besonders bei Geräten von Apple ist es wichtig, das sogenannte „root password“ zu ändern, da dies ein Standardpasswort ist, welches bei den jeweiligen Geräteserien stets gleich, und daher jedem bekannt ist. Apps wie „MobileTerminal“ fungieren dabei als Zugriffs-Tool auf die Systembefehlseingabe des iPhones, iPod-Touchs oder iPads, mit deren Hilfe Sie das Root-Passwort ändern, und sich damit effektiv gegen ungewollten Zugriff absichern können.

Vorsicht bei den Geräteeinstellungen: Apps und Berechtigungen

Eigeninitiative ist ein sehr wichtiger Punkt bei der optimalen und sicheren Gerätenutzung. Lassen Sie drahtlose Zugänge wie etwa Bluetooth oder WLAN bei Ihrem Smartphone keinesfalls dauerhaft geöffnet, sondern aktivieren Sie diese nur dann, wenn Sie sie tatsächlich brauchen. Dies schützt nicht nur gegen unerwünschten Zugriff, sondern schont obendrein den Akku erheblich. Auch der Umgang mit den selbst erstellten Daten sollte stets gewissenhaft sein:

  • hinterlegen Sie niemals Kennwörter, Sperrdaten oder Bankdaten im Smartphone
  • löschen Sie alle paar Tage sämtliche SMS; notieren Sie sich wichtige Informationen separat, wenn nötig
  • dasselbe gilt auch für die Protokolle aus Messenger-Diensten wie „Whatsapp“ und für E-Mails

Sollten Sie Ihr Smartphone einmal verlieren, hat der Finder des Gerätes von der Kontaktliste einmal abgesehen, nicht viel in der Hand. Der „lock screen“ bietet kaum Schutz vor unerwünschtem Zugriff, da dieser ohne komplizierte Software oftmals mit einer bestimmten Tastendruck-Reihenfolge umgangen werden kann. Besorgen Sie sich daher besser gesicherte Lock-Screen Apps aus dem AppStore.

Apps sind ein wichtiges Thema. Nehmen Sie sich die Zeit und lesen Sie vor dem Herunterladen einer App die Berechtigungen, welche die Software einfordert. Viele noch so kleine und harmlose Apps fordern für die Funktion unerhebliche und unverschämt umfassende Zugriffsrechte auf Ihre Daten.
So etwa die Übermittlung Ihrer Kontaktdaten, Ihres Browserverlaufs, Ihres Standortes und noch wesentlich sensiblere Informationen.

Auch die allgemeinen Nutzungs- und Geschäftsbedingungen von Apps, egal ob kostenlos oder kostenpflichtig, sollten Sie sich genauestens durchlesen. Besonders was Absätze anbelangt, die sich mit der „Erhebung Ihrer Daten zu Werbezwecken“ oder die „Weitergabe Ihrer Daten an Partner und Dritte“ beschäftigen.

Online-Banking & Social Media: Diese Gefahren bestehen!

„Wenn der Dienst umsonst ist, sind Sie nicht der Nutzer, sondern das Produkt, welches verkauft wird“. Dieses Credo sollten Sie sich besonders im Hinblick auf die Nutzung der sozialen Medien stets vor Augen halten. Auch bei Facebook, Twitter, Google+ und ähnlichen Apps gilt: keine sensiblen Daten wie Kontoinformationen, Passwörter oder Ähnliches kommunizieren. Des Weiteren:

  • Nutzen Sie beim Shoppen im Netz keine Insta-Log Funktionen. Legen Sie also keine Kundenkonten bei Online-Shops mit ihrem Social-Media-Account an. Der Shop bekommt so ein Vielfaches mehr an Informationen, als er benötigt.
  • Schauen Sie sich nach möglichen Alternativen zu Facebook und Co. um. Dienste wie „Twister“ oder „Diaspora“ erlauben wesentlich mehr Anonymität und Privatsphäre.
  • Achten Sie besonders auf die Privatsphäreeinstellungen in ihrem Social-Media-Profil und passen Sie diese unbedingt an. Die Basiseinstellungen bei den großen Anbietern sind nicht sehr empfehlenswert.

Die Überlegung, Online-Bankgeschäfte über das Smartphone abzuwickeln, sollten Sie erst anstellen, wenn sämtliche oben genannten Punkte beachtet, beziehungsweise erfüllt wurden. Selbst dann besteht jedoch ein nicht kalkulierbares Rest-Risiko, da auch kostenpflichtige Anti-Viren-Apps, maximale Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen, sowie 9 oder mehr Zeichen lange Kennwörter keinen hundertprozentigen Schutz bieten. Betreiben Sie Online-Banking über das Smartphone also nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt und unbedingt notwendig sein sollte.

Smartphone Sicherheit: wie schützen Sie Ihr Handy? [Infografik]

(Bildquelle: handysektor.de)

Susanne Schwarz

Susanne Schwarz verfasst in ihrer Eigenschaft als Online Marketing Experte Berichte und Texte für www.smartphoneum.de. Deshalb geht es in ihren Texten um Online-Sicherheit und/oder Sicherheit in der mobilen Kommunikation. Da sie persönlich auch sehr viel mit diesen Medien arbeitet, hat sie natürlich auch ein persönliches Interesse an diesem Thema.

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