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Hi! Wir sind Chris Becker und David Löwe. Gemeinsam haben wir uns 2019 dazu entschlossen, die everdrop GmbH zu gründen. Wir wollen euch heute etwas zu unserer Gründungsgeschichte erzählen, wie unser Weg dahin aussah und was wir zukünftigen GründerInnen mit auf dem Weg geben wollen.


Beantwortet wurden die Fragen von David Löwe, co-founder von everdrop

Weshalb habt ihr euch gegründet und wie ist eure Idee entstanden?

Meine Mitgründer und ich waren auf der Suche nach einer Idee, mit der wir den Alltag in unserer Gesellschaft ein bisschen nachhaltiger machen können. Also haben wir uns in unseren eigenen vier Wänden umgeschaut. Und das Problem, das uns da ins Auge sprang, kennt wohl jeder: Ein Putzmittelschrank voller Einwegplastikflaschen. Die nicht nur völlig unnötig für Müll sorgen, sondern in den meisten Fällen auch noch eine ästhetische Folter sind. So kamen wir auf die Idee, Tabs zu produzieren, die man selbst zu Hause in immer wieder verwendbaren, stylischen Flaschen auflöst.

Was können potenzielle KundInnen bei euch finden und was macht euer Produkt gegenüber den Wettbewerbern besonders ?

Wir haben innovative  Haushalts- & Naturkosmetikprodukte, die komplett auf Einwegplastik und unnötige Chemie verzichten – und bis zu 97 % CO2-Emissionen im Transport reduzieren.

Zum Glück ist Nachhaltigkeit schon lange kein “Trendthema” mehr und wir sind froh, dass wir einen kleinen Anteil daran haben, dass das im Mainstream angekommen ist. 

Wir sind Pioniere auf unserem Markt. Uns zeichnet dabei unsere treue, aber auch kritische Community aus – die uns antreibt, immer besser zu werden. Oder auch der unglaubliche Drive unseres Product-Teams, immer neue Innovationen für einen nachhaltigeren und plastikfreien Haushalt zu entwickeln.

Das Weltretter Set: alles für deinen Haushalt- Quelle: everdrop

Was ist euer Ziel, eure Mission und eure Vision?

  • Ziel: Eine Welt ohne Plastikmüll.
  • Mission: Wir stellen Alltagsprodukte her, die den Menschen ganz einfach einen nachhaltigeren Lifestyle ermöglichen – indem wir auf Einwegplastik und unnötige Chemikalien verzichten und CO₂-Emissionen reduzieren
  • Vision: Nachhaltiges Leben so einfach machen, dass es zum neuen Standard wird.

Was war eure bisher größte Herausforderung, die ihr auf dem Weg zum Unternehmertum meistern musstet und wie habt ihr sie gelöst?

Natürlich hatten auch wir mal Momente, in denen es nicht so vorwärts ging, wie wir uns das gewünscht hätten. Denn wenn man als junge Firma frischen Wind in eine so traditionelle Branche wie den Reinigungsmittelmarkt bringt, dann begegnen einem so einige Hürden. Wir leisten viel Aufklärungsarbeit. Wir wollen also nicht nur verkaufen, sondern wir sind auch sehr darum bemüht, unsere Community zum Teil unserer Geschichte zu machen. Eine große Herausforderung (und gleichzeitig auch die größte Chance) für uns ist die rasante Geschwindigkeit, mit der wir entscheiden und wachsen. Wichtig ist es, unsere MitarbeiterInnen und KundInnen auf dem Weg mitzunehmen und auch die Misserfolge offen zu kommunizieren.

Dafür haben wir unter anderem dieses Jahr unsere “Wins & Fails”-Seite auf unserer Website veröffentlicht. Da listen wir alles auf, was noch nicht so perfekt läuft, wie wir es uns wünschen. Woran wir gerade arbeiten, um noch besser und nachhaltiger zu werden – und welche Probleme wir schon lösen konnten.

Worauf seid ihr besonders stolz bzw. gibt es etwas, was euren größten Erfolg ausmacht?

Wir sind wahnsinnig stolz auf alle Menschen, die diesen ganzen Weg mit uns gehen. Damit meinen wir unsere Community und unser gesamtes everdrop Team. Wir alle arbeiten an einer gemeinsamen Sache und können uns zu 100 Prozent aufeinander verlassen. Das ist wirklich ein tolles Gefühl.

Ansonsten ist es einfach schön, täglich an einer Sache zu arbeiten, die etwas bewirkt. Die Zahlen zeigen es am besten: Fast achteinhalb Millionen Einweg-Plastikflaschen sowie mehr als 1200 Tonnen unnötige Chemie konnten durch unsere Produkte bisher eingespart werden.

Haben eure Ausbildung und euer bisheriger beruflicher Weg euch bei eurer Gründung weitergeholfen bzw. darauf vorbereitet?

Ich komme aus einer eher konsumorientierten Medienbranche – auf das Thema Nachhaltigkeit hat mich diese Zeit also eher weniger vorbereitet. Mir wurde aber über die Jahre immer klarer, dass reiner Konsum die Probleme der Welt verschlimmert. Der Klimawandel und die Vermüllung unserer Umwelt sind immer mehr in meinen Fokus gerückt. Ich wollte Teil der Lösung sein und nicht des Problems.

Dennoch habe ich aus meinem vorherigen beruflichen Weg mitgenommen, wie Marketing funktioniert, wie man eine Idee nach außen trägt und Menschen dafür begeistert. Und um Nachhaltigkeit in den Mainstream zu bringen, ist das ein sehr wichtiger Teil.

Was über das Gründer-Dasein hättet ihr gerne vor der Gründung gewusst?

Dass man sich auf das Unmögliche vorbereiten muss: Als junge Firma lernt man jeden Tag dazu und es passieren immer wieder Dinge, die man sich nicht ausdenken kann. Tools schaffen hier zwar Abhilfe, aber entscheidend ist das Mindset der Leute. Man kann es sich so vorstellen: Man baut noch an einem Flugzeug, das eigentlich schon in der Luft ist. Ohne das richtige Mindset wäre das nicht möglich. 

Wie sieht euer Arbeitsalltag aus? / Was macht euren Arbeitsalltag spannend?

Unser Arbeitsalltag ist vor allem von sehr vielen Calls geprägt, da wir bei everdrop hybrid arbeiten, d.h. viele Kolleg:innen arbeiten remote. Es ist uns wichtig, für alle unsere Teams präsent zu sein. Im allgemeinen läuft es so ab:

Zwischen 8-9 Uhr: Ankunft im Büro und den Tag organisieren.
9-13 Uhr: Meetings
13-14 Uhr: Gemeinsame Sport-Session & Lunch
14-18 Uhr: Meetings
18-21 Uhr: Abarbeiten

Ganz wichtig bei all dem: ausreichend Schlaf, Bewegung und gesundes Essen.

Was unseren Arbeitsalltag spannend macht: In einem Unternehmen, das gerade erst drei Jahre alt, gibt es immer noch am laufenden Band Prozesse und Erfahrungen, die man zum ersten Mal macht. Es wird definitiv nie langweilig! 

Wie sorgt ihr für positive Stimmung und Zusammenhalt?

Wir sind in unserer Unternehmenskultur sehr offen, haben extrem flache Hierarchien,  nehmen uns alle selbst nicht zu ernst und schaffen Raum für Fehler. Dieses Mindset sorgt auf jeden Fall schon mal für gute Grundstimmung.
Wir investieren sehr viel Zeit und Herzblut in unsere Kultur, handeln nach starken Werten und challengen uns dabei zu jeder Zeit selbst ohne eine Spur von Eitelkeit. Eine gute Kultur schafft unserer Meinung nach Raum für die Menschen und deren Bedürfnisse sowie für Austausch und Ideen.

Bei everdrop reden die Leute immer miteinander, anstatt übereinander zu tuscheln.

Ganz wichtig, um das beizubehalten, ist gemeinsame Zeit und ein regelmäßiger Austausch. Wir machen viel Sport zusammen, haben tolle Team-Events und trotz unseres großen Wachstums haben wir ein wöchentliches Meeting, in dem wir alle zusammenkommen und uns über die neuesten Company-Updates austauschen.

Office Teamday – Quelle: everdrop

Welche Eigenschaften wünscht ihr euch von potenziellen MitarbeiterInnen?

Ganz einfach gesagt suchen wir nach Macher:innen, die das gleiche Werte-Set haben wie wir. Uns ist wichtig, dass sie für Nachhaltigkeit brennen und motiviert sind, mit uns die Welt ein bisschen sauberer zu machen. Dafür suchen wir Menschen mit Drive, mit proaktiver Arbeitsweise und mit Leidenschaft.

Wo seht ihr euch in den nächsten 5 Jahren?

Wenn man sich den Haushalt anschaut, gibt es noch sehr viel Entwicklungspotenzial, nach nachhaltigeren Lösungen zu suchen. So wollen wir in den nächsten Jahren kontinuierlich an  Weiterentwicklungen und komplett neuen Produkten arbeiten, die dazu beitragen sollen, den Alltag ein bisschen sauberer zu machen. Zusätzlich legen wir einen großen Fokus auf  die Themen Internationalisierung und Retail.

In fünf Jahren soll everdrop in ganz Europa ein Begriff sein und wir wollen bis dahin durch unsere Arbeit viele andere dazu inspiriert haben umzudenken und etwas zu bewegen. Denn ein Zuviel an positiven Impact kann es schließlich nicht geben.

Und wir würden gerne in fünf Jahren eine Schlagzeile über uns lesen, die in diese Richtung geht:

“Tschüss Plastikmüll! Wie everdrop eine komplette Branche von ihrem Einwegplastik-Wahn befreit hat.”

Was würdet ihr zukünftigen GründerInnen mit auf dem Weg geben? / Welche Eigenschaften sollte jede/r GründerIn eurer Meinung nach mit sich bringen?

Nie das Ziel aus den Augen verlieren! Wenn man als junge Firma frischen Wind in eine Branche bringt, dann begegnen einem so einige Hürden. Ob es Menschen sind, die anfangs nicht an einen glauben oder einem Steine in den Weg legen, ob es Fehler sind, die einem als junges Unternehmen passieren oder es die rasante Geschwindigkeit ist, mit der man entscheiden muss und wächst – wichtig ist, sich immer daran zu erinnern, warum man losgegangen ist.

Und ich sage immer: Es kommt nicht auf die Idee an, die man hat, sondern auf die Umsetzung. Deswegen sucht euch statt “DER Idee” lieber etwas, das euch erfüllt – etwas, das ihr jeden Tag richtig gerne macht und deshalb euer ganzes Herzblut in die bestmögliche Ausführung steckt. Und am besten wäre das natürlich etwas, das unsere Welt besser macht.

Was würdet ihr unseren LeserInnen bzw. eurem Ich vor einem Jahr ans Herz legen?

Nobody’s perfect. Wichtig ist es, seine Ziele Schritt für Schritt anzugehen.

So ist es auch bei Thema Nachhaltigkeit. Wahrscheinlich ändert man sein Verhalten nicht an einem einzigen Tag. Aber man muss damit beginnen, step by step kleine Veränderungen im Alltag zu integrieren. Angefangen bei einer möglichst pflanzlichen Ernährung bis hin zu bewussterem Shoppen oder Reisen.

Gab es für euch eine Inspiration bzw. ein Vorbild? Wenn ja, welches?

Ich glaube für uns beide war es die Geburt unserer Kinder. Wir haben hautnah erfahren, wie wichtig es ist, über die eigene Lebenszeit hinauszudenken. Spätestens ab dem Moment wollten wir beide mit unserer täglichen Arbeit Teil der Lösung sein und nicht des Problems.

Welches Motto hat euch und eure Gründungsphase geprägt bzw. prägt es bis heute?

Vielleicht ist es eher ein Sprichwort als ein Motto. Aber dieser Satz hat uns in der Gründungsphase begleitet und so kamen wir auch auf den Namen everdrop: “Steter Tropfen höhlt den Stein” – denn auf Anhieb funktioniert bei einer Gründung definitiv nichts. Dafür aber Schritt für Schritt oder eben auch “Drop by Drop”. Diese Einstellung haben wir auch heute noch. Klappt immer alles gleich, was wir uns vorstellen? Bestimmt nicht. Aber wir sind Schritt für Schritt auf dem richtigen Weg. So kam auch das “drop” in everdrop zustande.

Wenn ihr euch etwas wünschen könntet, was wäre es?

Mehr Achtsamkeit. Wenn man sich selbst und die Welt positiv verändern will, braucht es mehr Bewusstsein.

Nur so können wir langfristig nachhaltigere Entscheidungen treffen – die besser für uns und unsere Umwelt sind.
Dafür braucht es aber auch ein stärkeres Umdenken – vor allem seitens der Politik muss Nachhaltigkeit einen anderen Stellenwert bekommen. Umwelt- und Klimaschutz muss zur Priorität werden.

Zum einen müssen die Nachhaltigkeitsziele strenger verfolgt werden. Zum anderen braucht es mehr Gelder für Umweltprojekte und mehr Aufmerksamkeit und einfachere Wege für Unternehmen, die wirklich etwas bewegen wollen.

everdrop


Branche

WPR, Naturkosmetik

Geschäftsmodell

  • innovative Haushalts- & Naturkosmetik-Produkte ohne Einwegplastik
  • alle Produkte bequem online, auch im Abo bestellbar, mittlerweile auch im  Einzelhandel und Drogerien 
  • bis jetzt in fünf europäischen Märkten aktiv

Mission

  • nachhaltigeren Lifestyle ganz einfach machen
  • Verzicht auf Einwegplastik, unnötige Chemikalien +  Reduktion von CO₂-Emissionen
  • gemeinsam die Welt ein bisschen sauberer machen
Logo des Startups everdrop – Quelle: ©everdrop
Die Founder von everdrop: v.l. Chris Becker und David Löwe – Quelle: ©everdrop

Gründung: 2019

Firmensitz: München

Founder & Geschäftsführer: Chris Becker und David Löwe

Anzahl der MitarbeiterInnen: 150

Anschrift: Isarwinkel 4, 81379 München

Website: www.everdrop.de

Plattformen:

unternehmer.de

unternehmer.de ist das Wissensportal für Fach- und Führungskräfte im Mittelstand, Selbständige, Freiberufler und Existenzgründer.

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