Du hast ein Unternehmen gegründet und Mitarbeiter eingestellt. Herzlichen Glückwunsch. Sei dir aber bewusst, dass du nun Verantwortung und eine neue Rolle inne hast. Das ändert einiges und bedeutet eine große Veränderung für dich. Früher warst du vielleicht angestellter Mitarbeiter. Da warst du einer unter vielen. Als Chef bist du nun herausgehoben. Du bist nicht mehr Kumpel, sondern Chef. Deine bisherige Kommunikation und dein Verhalten musst du überdenken und wahrscheinlich in manchen Bereichen an deine neue Rolle anpassen. Viele frisch gebackene Chefs tun sich damit schwer. Achte deshalb darauf, dass du als Chef folgende 7 Fehler vermeidest!
1. Fehlende Vision und Ziele
Mach dir klar, wo es mit deinem Unternehmen hingeht, und sprich darüber mit deinen Mitarbeitern. Dazu musst du aber ein Bild von der Zukunft haben.
- Mit einer guten Unternehmensvision kannst du ungeahnte Kräfte freisetzen.
- Mit einer Vision malst du ein großes Bild der Zukunft. Du beschreibst, wo es hingehen soll.
- Eine richtige Vision begeistert Mitarbeiter und stellt ein gemeinsames Verständnis her.
- Eine Vision gibt den Mitarbeitern Orientierung und bietet Sinn.
- Wenn du dich nicht um das große Ziel kümmerst, wer dann?
2. Falsche Prioritäten setzen
Vielen Chefs fällt es schwer, Prioritäten zu setzen. Alles scheint immer wichtig und alles scheint immer dringend zu sein. Über die Mitarbeiter bricht so eine Flut von Aufgaben herein, die sie gar nicht zeitlich bewältigen können. Da dem Chef alles wichtig und dringend ist, ist er so im Tagesgeschäft gefangen, dass er keine Zeit hatte, sich mit der Vision und dem großen Ziel des Unternehmens zu beschäftigen. Er spricht nur über Details, aber nicht über das große Ganze mit seinen Mitarbeitern. Dadurch können die Mitarbeiter selbst auch nicht die Bedeutung, die Wichtigkeit oder Dringlichkeit von Aufgaben einordnen. Warum tut er das? Entweder glaubt er, dafür keine Zeit zu haben, oder ihm selbst sind die Ziele und Prioritäten nicht klar. Egal wie: Es ist fatal und führt zu Frust, Demotivation und Überforderung der Mitarbeiter.
EXTRA: Prioritäten setzen: So steigerst du deine Produktivität
Deshalb lerne als Chef, Prioritäten zu setzen, nein zu sagen und nimm dir Zeit für das Wichtige. Bedenke dabei, dass Dringendes immer einen Termin hat. Wirklich wichtige Dinge aber selten dringend sind und somit meist keine Deadline haben.
3. Mikromanagen
Ein Mikromanager weist Aufgaben an und kontrolliert sie im Detail. Dabei vermeidet er es, die Mitarbeiter an Entscheidungen zu beteiligen. Er gibt nicht nur das Ziel, sondern auch den Weg im Detail vor. Das frustriert, demotiviert und lähmt das eigenständige Denken der Mitarbeiter.
Bedenke immer, dass du nicht den Überblick über alle Details in Projekten und im Tagesgeschäft haben musst. Dafür hast du deine Mitarbeiter. In deinem Unternehmen ist es nicht deine Rolle und auch nicht deine Aufgabe, der beste Fachexperte zu sein. Hierfür musst du fähige Mitarbeiter einstellen oder sie dahin entwickeln. Lass deinen Mitarbeitern genügend Freiräume. Lerne, richtig zu delegieren. Gib Ziele vor und lass deine Mitarbeiter den Weg finden. Kontrolliere die Zielerreichung, aber nicht den Weg dahin.
4. Sich nur auf Fakten verlassen
Nimm dir Zeit für Gespräche mit deinen Mitarbeitern. Frage nicht nur nach Zahlen, Daten und Fakten. Interessiere dich für die Menschen.
- Was treibt sie an?
- Warum tun sie, was sie tun?
- Was ist ihnen wichtig?
Lass dir von früheren Erfolgen und Schwierigkeiten erzählen. Frag nach, um sie zu verstehen und ihnen zu helfen, sich weiter zu entwickeln.
5. Sich beliebt machen
Die wirklichen Probleme eines Chefs haben häufig weniger mit Fachthemen oder der fachlichen Fähigkeit zu tun, sondern sind meist zwischenmenschlicher Natur. Als Chef musst du die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz zu deinen Mitarbeitern finden. Wann bist du empathisch und wann musst du dich durchsetzen? Wie bekommst du es hin, dass du deine Ziele erreichst und von deinen Mitarbeitern respektiert wirst?
Sicherlich ist es schön und angenehm, von deinen Mitarbeitern gemocht zu werden. Für erfolgreiche Führung ist das aber nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass du respektiert wirst – und zwar nicht wegen deiner Position, sondern wegen deines Verhaltens.
Fokussiere dich nicht darauf, beliebt zu sein.
Stattdessen baue Verständnis und Vertrauen auf. Du musst nicht der beste Freund deiner Mitarbeiter sein. Aber du solltest als vertrauenswürdig, fair und ehrlich gelten.
6. Sich vor Entscheidungen drücken
Natürlich solltest du wichtige Entscheidungen gut abwägen. Aber du darfst nicht so lange warten, bis du glaubst, auch die letzte Information zu haben. Akzeptiere, dass du als Chef gezwungen bist, Entscheidungen zu treffen, wenn du aufgrund fehlender Informationen nicht die gesamte Lage überblicken kannst.
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Als Chef und Unternehmer musst du in vielen Fällen zügig und eindeutig entscheiden und mit dem Risiko einer Fehlentscheidung leben. Solltest du Entscheidungen aus Angst oder politischem Kalkül immer wieder verzögern, ist das meist nicht sinnvoll und du frustrierst und demotivierst besonders diejenigen deiner Mitarbeiter, die sehr engagiert und motiviert für dich arbeiten. Als Chef ist es deine Aufgabe zu entscheiden. Gewöhn dich dran.
7. Sich für etwas besseres halten
Chefs haben wenig Zeit. Sie sind häufig im Stress, weil sie viel zu tun haben. Deswegen glauben manche, dass sie sich Dinge herausnehmen können, die sich ihre Mitarbeiter nicht erlauben dürfen, z.B. zu spät zu einer Besprechung zu kommen oder E-Mails in einem Meeting zu lesen, während ein Mitarbeiter eine Präsentation hält. Manche Chefs glauben so wichtig zu sein, dass sie sich sogar die Worte „Danke“ und „Bitte“ sparen.
Wenn du aber deinen Mitarbeitern durch solche Handlungen vermittelst: „Ich bin wichtig. Du bist nicht so wichtig!“, dann hat das verständlicherweise fatale Folgen auf deren Motivation. Oder wie würdest du dich fühlen, wenn man sich dir gegenüber so verhält?
Das, was du von anderen verlangst und erwartest, musst du vorleben. Das, was du zusagst, musst du immer auch einhalten. So wie du behandelt werden willst, so musst du auch deine Mitarbeiter behandeln.
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