Die meisten von uns kennen bestimmt folgende Situation: Eines Tages fällt einem eine super Geschäftsidee ein und schon träumt man von den schönen Dingen des Lebens, die man normalerweise nur im GQ Magazin sieht. Doch der Weg von der Ideenfindung bis hin zur Umsetzung oder gar bis zur ersten Million ist lang und steinig. Die Ironie dahinter ist, dass man manchmal eine Million braucht, um eine Million zu gewinnen. Wenn Sie, die Eltern oder Freunde aber das Kapital nicht haben, müssen Sie sich das Geld entweder bei einer Bank oder bei einem Venture Capital/Angel Investor beschaffen. In 99 Prozent der Fälle verlangen die Kapitalgeber von Ihnen einen ausführlichen Business Plan.
Nun geht’s an die Arbeit. Sie suchen Beispiele für einen Business Plan und finden dank Google innerhalb von Sekunden unterschiedliche Versionen. Das macht aber die Sache nicht leichter, denn jetzt wissen Sie nicht, welche Version richtig ist. Die Wahrheit ist, es gibt nicht unbedingt den richtigen oder den falschen Business Plan. Es gibt zwar einen Business Plan, der direkt in die Tonne geschmissen wird, sobald ihn jemand liest, aber auch das bedeutet nicht, dass er falsch war. Ich möchte hier deshalb kurz ein paar Punkte besprechen, die Ihnen dabei helfen, Ihren Business Plan einfacher und schneller verständlich zu machen.
1. Erklären Sie Ihre Geschäftsidee kurz und verständlich
Sie sollten nicht mehr als 30 Sekunden brauchen, um Ihre Geschäftsidee zu erklären . Denn Sie wissen nie, wann Sie die Chance haben, Ihre Idee einem Investor vorzustellen. Und wenn er gerade nur fünf Minuten Zeit hat, dann sind die ersten 30 Sekunden sehr entscheidend. Genauso ist das bei einem Business Plan. Der erste Eindruck zählt und die Entscheidung, ob man eine Geschäftsidee interessant findet oder nicht, fällt innerhalb von wenigen Minuten und nicht erst, nachdem man den ganzen Business Plan durchgelesen hat. Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass Sie gleich sagen sollten. welches Problem Ihr Produkt lösen kann. Dropbox sieht beispielsweise im ersten Augenblick nur wie ein normales Cloud Storage aus, löst aber eigentlich das erhebliche Synchronisierungs- und Filesharingproblem zwischen mehreren PCs und Usern. Dank Dropbox wird die Zusammenarbeit mit Arbeitskollegen und externen Dienstleistern vereinfacht.
2. Überlegen Sie sich gleich, wie Sie Umsätze generieren können
So selbstverständlich wie es klingen mag, es ist nicht einfach die Umsatzzahlen zu prognostizieren. Erstens wissen Sie nämlich nicht, wie der Markt Ihr Produkt annimmt und zweitens wissen Sie manchmal gar nicht, wie Sie Umsätze generieren sollen. Sie wissen nur, dass Produkt ist gut. Nehmen wir hier das Beispiel Instagram iPhone App. Acht Monaten nach Gründung der Firma haben sich bereits 5 Millionen User registriert und es wurden 95 Millionen Fotos hochgeladen und das nur mit 4 Mitarbeiter. Die Firma hat aber noch keinen einzigen Cent umgesetzt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die App wertlos ist. Denn die registrierten User sind auch wertvoll. Sie müssen aber die User quantifizieren können. Und das ist genau der Punkt. Auch wenn Sie nur eine Vermutung treffen können, müssen Sie den Wert Ihres Produktes bzw. Ihrer Kunden beziffern können.
3. Segmentieren Sie Ihre Zielgruppen und deren Entwicklung
Wichtig bei der Segmentierung der Zielgruppen ist, nicht nur zu bestimmen, wer Ihr Produkt kaufen soll, sondern auch die Größe der Zielgruppen und deren Entwicklung zu erkennen. Wenn Sie zum Beispiel sagen, Ihre Zielgruppe sind Jugendliche im Alter zwischen 18-25, dann müssen Sie wissen, wie viele Jugendliche es in dieser Altersgruppe in dem Zielgebiet gibt. Außerdem sollten Sie herausfinden, wie diese Gruppe sich in den nächsten Jahren im Hinblick auf das Konsumverhalten entwickeln wird. Ein Beispiel hierfür wäre die Auswirkung von der zunehmenden Nutzung der Smartphones bei den Jugendlichen auf das konventionelle Empfehlungsmarketing.
4. Machen Sie einen Prototyp von Ihrem Produkt
Bringen Sie soweit möglich, den ersten Prototyp Ihres Produktes beim Pitch mit. Dadurch können Sie zeigen, dass Sie die Geschäftsidee ernst nehmen und sich in dem Gebiet gut auskennen. Außerdem können Sie garantieren, dass Sie und der Kapitalgeber dieselbe Vorstellung von dem Produkt haben. Denn das ist nicht immer der Fall. Sie können folgendes ausprobieren: Lassen Sie sich von zwei Ihrer Freunde ein ganz einfaches Haus zeichnen und Sie werden sicherlich zwei unterschiedliche Hauszeichnungen bekommen. Wenn es bei alltäglichen Dingen wie einem Haus schon zwei unterschiedliche Vorstellungen gibt, können Sie sich vorstellen, wie das bei komplizierten Produkten ist.
5. Erzählen Sie kurz etwas über Ihre Persönlichkeit
Einen passenden Kapitalgeber zu haben, ist, wie den Seelenverwandten endlich gefunden zu haben. Schließlich soll der Kapitalgeber Ihnen in guten wie in schlechten Zeiten beistehen. Und wie es im echten Leben so ist, zählt die Persönlichkeit zu den wichtigsten Kriterien bei der Partnerwahl. Aus diesem Grund sollten Sie in Ihrem Business Plan immer kurz etwas über sich selbst erzählen. Ich habe zum Beispiel schon einmal die Erfahrung gemacht, dass ein Founder uns seine Idee vorgestellt hat, diese Idee uns jedoch nicht überzeugt hat. Wir waren aber von seiner Persönlichkeit so begeistert, dass wir ihm eine zweite Chance gegeben haben und wir sind bis heute in weiteren Verhandlungen.
Zu guter Letzt kann ich Sie vielleicht mit folgenden Sätzen dazu motivieren, Ihre Geschäftsidee zu verwirklichen: „Ideen zu haben können die meisten von uns, aber die harte Arbeit zu erledigen, um die Ideen umzusetzen, wollen leider nur die wenigsten von uns, und deshalb sind nicht alle Leute erfolgreich“.
(Bild: © iStockphoto.com)
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