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Es geht doch nichts über sonnenüberflutete Strände und verschneite Bergstraßen, die zu verlassenen Plätzen führen, beides tut Seele und Körper gut. Im Idealfall kommen wir aus dem Urlaub ausgeruht, entspannt und erfrischt zurück. Aber Reisebegeisterte kennen das folgende Szenario zu gut: Anstatt uns wieder richtig fit zu fühlen ist das Gegenteil der Fall und wir kommen krank, schniefend und niesend zurück.

Doch wer ist der Sündenbock für so eine Urlaubskrankheit? Das Reisen selbst, zumindest wäre das die einfachste Antwort. Aber nicht immer sind es Keime, hustende Babys oder lange Nächte, in denen wir neue Städte erkunden, die uns krank machen. Manchmal genügt es schon, einfach eine Pause einzulegen. Dieses Phänomen nennt sich Leisure Sickness, zu deutsch Freizeitkrankheit, ein Begriff, der von Ad Vingerhoets, einem niederländischen Psychologen, geprägt wurde.

Was ist Leisure Sickness?

Wenn wir uns eine Pause von der Arbeit nehmen (am Wochenende oder in den ersten paar Tagen unseres Urlaubs), beschweren sich manche über Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit und sogar Erkältungen oder grippeähnliche Symptome, so Vingerhoets.

Verantwortlich dafür sind nicht so sehr unsere Urlaubsreisen, sondern vielmehr Adrenalin, ein Hormon, das eine entscheidende Rolle bei unserer Kampf- oder Fluchtreaktion spielt. Bei überarbeiteten oder gestressten Menschen, fügt Vingerhoets hinzu, kann der Adrenalinspiegel auch nach Niederlegung der Arbeit hoch bleiben. (Normalerweise würden die Werte sinken, so dass sich dein Körper entspannen kann.) Einfacher ausgedrückt:

„Der Motor läuft weiter, es wird ständig neue Energie produziert. Diese „unbrauchbare“ Energie kann zu einem Ungleichgewicht im Körper führen, das unter anderem in einem geschwächten Immunsystem resultiert. Aus diesem Grund sind wir dann anfälliger für Infektionskrankheiten.“

Wenn unser Gehirn realisiert, dass wir uns in einer Umgebung befinden, in der wir uns endlich, wirklich ausruhen können, werden wir erst richtig krank. Dann können allgemeine Schmerzen, Kopfschmerzen oder Müdigkeit, die wir aufgrund der Hektik im Alltag weitesgehend ausgeblendet und betäubt haben, dann plötzlich auftauchen und Chaos verursachen, sagt Heidi Hanna, Geschäftsführerin des American Institute of Stress.

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Leisure Sickness verhindern: So geht’s!


Gehörst du auch zu denjenigen, die darunter leiden, so kann die Freizeitkrankheit ein Signal dafür sein, dass deine Reise- und Nicht-Reisetage während des Urlaubs aus dem Gleichgewicht geraten sind. Stressexperten raten zu den fünf folgenden Methoden, um deine Tage ausgeglichener zu gestalten:

1. Sport

Trainiere nach der Arbeit oder einem stressigen Tag – das kann laut dem Psychologen Vingerhoets beim Abschalten helfen. Außerdem ist Sport der ultimative Schlüssel zur Vorbereitung deines Körpers auf die viel größere Entspannung: Deinen Urlaub.

2. Meditation

Hierbei geht es darum, die Art und Weise zu ändern, wie man auf Stress reagiert – Dinge bewusst und aufmerksam wahrzunehmen, weniger reaktiv, ruhiger, effizienter und weniger verurteilend zu reagieren – kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken, sagt Jeffrey Greeson, ein Achtsamkeitsforscher von der University of Pennsylvania. Vergiss dabei nicht, dass du überall meditieren kannst – sogar im Flugzeug.

3. Ausschlafen

Die Buchung eines schlaffreundlichen Hotels ist der erste Schritt zur Abwehr von Krankheiten im Urlaub. Schlafmangel begünstigt einer höhere Entzündung des Körpers und ist mit einer geringeren Immunfunktion verbunden. Ohne richtige Ruhe, so Greeson, werden unserer natürlichen Killerzellen und unsere Immunzellen geschwächt. Erstere benötigen wir jedoch um die Zellen auszulöschen, die von einem Virus infiziert sind, zweitere um uns vor Krankheiten zu schützen.

Buchtipp: Chefsache Leisure Sickness

Buchtipp: Chefsache Leisure Sickness

Gebundenes Buch: 52 Seiten
Erschienen am:
10. August 2015
Sprache:
Deutsch

Preis: 19,99 €

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4. In Maßen feiern

Ausflüge sollten Spaß machen, aber übermäßiger Alkoholgenuss, Koffein und eine ungesunde Ernährung können unser Immunsystem beeinträchtigen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, krank zu werden. Denk daran, für den Tag vernünftig zu sein und tausche einmal die Cocktails am Pool gegen einen Ausflug in die Saftbar.

5. Puffertage einplanen

Wenn es dir möglich ist, dann lass deine An- und Rückreise ruhig angehen, indem du jeweils einen zusätzlichen Tag vor und nach deiner Reise dranhängst. Zwar bedeutet das auch, ein oder zwei zusätzliche Urlaubstage zu verplanen, dennoch wird dir das dabei helfen, dich zu entspannen und allmählich wieder aufzurichten.

Dieser Artikel wurde von Cassie Shortsleeve auf Englisch verfasst und am 02.02.2017 auf https://www.cntraveler.com/ veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren Lesern zu relevanten Themen austauschen können!

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