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Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist kein Nice-to-have, es ist ein handfester Wirtschaftsfaktor. Leistungsfähige Teams sind die wichtigste Voraussetzung für den unternehmerischen Erfolg. Darüber hinaus bereichert es die Unternehmenskultur und das Betriebsklima. Nicht selten werden aus Mitarbeitern so Fans des Unternehmens. BGM zahlt sich im wahrsten Sinne des Wortes aus.

Ein Ziel, in das es sich zu investieren lohnt!

Die deutsche Bevölkerung wird immer älter, der Druck und die Anforderungen am Arbeitsplatz steigen. Die leidige Folge davon sind Krankheiten und Fehltage.

Die Lösung: Erkläre das Thema Gesundheitsförderung zur Chefsache.

Ganz einfach. Allerdings hat eine Umfrage des RKW Kompetenzzentrums ergeben, dass lediglich ein Fünftel der befragten Arbeitgeber Mitarbeitergesundheit zu ihrem Thema gemacht und ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) eingeführt haben. Es ist Zeit, das zu ändern, denn die Investitionen sind überschaubar, der Effekt aber groß. Der errechnete Return of Investment beträgt 1:16! Das heißt: Der Gewinn ist 16-mal so hoch wie die Ausgaben! Warum? Durch ein effektives BGM verringern sich die Kosten für Fehltage um ein Vielfaches.

Zudem ist erwiesen: Wer die körperliche Fitness steigert, tut gleichzeitig Gutes für den Kopf. Fühlen sich die Mitarbeiter wohl, lösen sie Probleme und Aufgaben effektiver, sie arbeiten produktiver. Steigende Leistungsfähigkeit und Motivation sind die Folge. Aber auch das Image des Unternehmens verbessert sich, Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, und die gut ausgebildeten Fachkräfte bleiben der Firma länger treu. Es spricht also alles dafür, den Wirtschaftsfaktor Wohlbefinden im Unternehmen zu stärken.

Folgende Tipps helfen dabei – ob in kleinen oder großen Unternehmen –, den Unternehmenserfolg zu steigern.

1. Gesundheitsmanagement: Mit gutem Beispiel vorangehen

Die Vorgesetzten haben die Entscheidungsmacht und eine Vorbildfunktion. Sie müssen hinter dem Entschluss stehen und das BGM einführen. Nur dann hat es eine Chance, wirklich umgesetzt zu werden und bei den Mitarbeitern anzukommen.

Ist der Chef nicht überzeugt und akzeptiert die Maßnahmen nicht, sei es beim Thema Mailmanagement oder Mittagsruhe, werden die Mitarbeiter die Veränderungen nicht umsetzen. Das Projekt wird sterben, ehe es richtig begonnen hat.

Besser ist: Führungskräfte gehen mit gutem Beispiel voran und machen bei den neuen Initiativen mit.

2. Finanzierung leicht gemacht

Viele Krankenkassen gewähren finanzielle Zuschüsse, wenn Unternehmen die Fitness ihrer Mitarbeiter fördern. Zudem können Arbeitgeber pro Mitarbeiter und Jahr bis zu 500 Euro für qualitätsgeprüfte Maßnahmen lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei investieren, unabhängig davon, ob die Arbeitgeberleistung im überwiegenden betrieblichen Interesse liegt oder nicht (geregelt in § 3 Nr. 34 des Einkommenssteuergesetzes).

Zur Beurteilung der Maßnahmen werden die Qualitätskriterien der Krankenkassen zugrunde gelegt, die im „Leitfaden Prävention“ festgehalten sind. Wird die 500-Euro-Grenze überschritten oder ist die Begünstigung einer Maßnahme umstritten, sind die Leistungen für den Arbeitnehmer steuerpflichtig.

3. „Wir sind ein Team!“: Durch gemeinsamen Sport motiviert

Firmeninterne Sportgruppen sind ein einfacher Weg zu mehr Bewegung. In der Gruppe macht Bewegung mehr Spaß, die Teilnehmer motivieren sich gegenseitig. Laufen ist zwar eine naheliegende Lösung, doch nicht jeder mag diese Bewegungsform. Alternativen wären…

  • Walken
  • Schwimmen
  • Radfahren
  • Spaziergänge oder Wandern

Das Plus: Das Teamgefühl wird gestärkt, insbesondere, wenn die Sportgruppen an Staffelläufen und Breitensportwettkämpfen teilnehmen.

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Noch sinnvoller ist es, die jeweilige Sportart von Profis zu erlernen, denn selbst beim Laufen gibt es einiges zu beachten, damit die Gelenke zum Beispiel nicht geschädigt werden. Kooperieren Sie mit einem Fitnessstudio oder Sportverein. Das ist zwar kostenpflichtig, senkt aber das Risiko für Sportverletzungen enorm.

4. Müde statt munter? Let’s do a Powernap!

Jeder kennt sie: die Folgen eines leckeren, aber nicht ganz leichten Mittagessens. Der Magen arbeitet, das Hirn pausiert. Eine kurze Ruhepause, neudeutsch Powernap, überbrückt dieses Mittagstief und steigert die Leistung am Nachmittag ganz wesentlich.

Führen Unternehmen den Mini-Schlaf in der Tagesmitte ein, macht natürlich auch der Chef mit und schließt die Augen für ein paar Minuten. Im Gegensatz zu den Nichtschläfern, arbeiten die „Powernapper“ viel effektiver weiter. Diese Form des Mittagsschläfchens hat also nichts mit Faulheit, sondern mit Leistungssteigerung zu tun. Auch langfristig trägt die 10- bis 20-minütige Pause zur Gesundheit bei:

Powernapping senkt den Blutdruck und reduziert das Herzinfarktrisiko.

5. „Gehungen“ für mehr Schwung im Büroalltag

Insbesondere Rückenproblemen lässt sich durch mehr Bewegung vorbeugen. Falls sich für gemeinsames „Bürostuhl-Yoga“ niemand begeistern lässt, kannst du generell mehr Bewegung in den Büroalltag einbauen. Kurze Besprechungen können zum Beispiel gut im Stehen oder im Gehen stattfinden. Die Teilnehmer sind aufmerksamer und konzentrierter als im Sitzen. Auch das Mitarbeitergespräch lässt sich wunderbar in einen Spaziergang an der frischen Luft verlegen. Besprechungen werden effektiver und kürzer.

Es bleibt mehr Zeit für andere Aufgaben und die Rücken werden es Ihnen danken.

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Los, packen wir’s an!

Das Umsetzen erfordert natürlich Disziplin und Willenskraft, auch wenn die genannten Maßnahmen einfach anmuten. Das Wissen allein, wie du Kosten von der Steuer absetzen und einfache Veränderungen selbst ergreifen kannst, beschert dir keine gesünderen Mitarbeiter. Belasse es also nicht bei der Theorie, gehe es aktiv an und setze dir konkrete Ziele, denn:

Ein effektives BGM steigert langfristig die Rendite, die Mitarbeiterzufriedenheit und die körperliche und geistige Fitness deines Teams.

Peter Regli

Peter Regli und Sport sind eine Einheit. Der ehemalige Leichtathlet und Trainer im Spitzensport ist heute Dozent, Referent, Projektleiter für BGM und Autor zu den Themen Leistung, Energie und Gesundheitsmanagement. Peter Regli weiß: „Gesunde Mitarbeiter machen starke Unternehmen.“ Seine Erkenntnisse bauen auf Praxis, Erfahrung und einer wissenschaftlichen Basis auf und machen ihn zum Gesundheitsmanager per definitionem.

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