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Wertschöpfungsnetzwerke als FinanzierungsalternativeWertschöpfungsnetzwerke als Instrumente der Kapitalbeschaffung stellen bisher gerade für Klein- und mittelständische Unternehmen Ausnahmen dar. Angesichts der absehbaren Folgen von Basel III und Solvency II sollte in den Unternehmen diesem Nutzen der Wertschöpfungsnetzwerke deutlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Mit der Konzentration und Zentralisation von Produktion und Kapital in immer riesigeren Unternehmen, sind in den letzten Jahrzehnten sogenannte Global Player entstanden, die weltweit Produktions- und Absatzmärkte beherrschen. Kleinen und mittleren Unternehmen steht dieser Weg nicht nur aus finanziellen Gründen so nicht offen. Sie suchten jedoch vielfach ebenfalls nach Lösungen, um die Grenzen unternehmensinterner Potentiale aufzubrechen und ihre Wertschöpfung auf breitere Fundamente zu stellen.

Kooperation und Partnerschaft in Wertschöpfungsnetzwerken

So wurden Wertschöpfungsketten und -netzwerke geschaffen, in denen die Unternehmen ihre Prozesse und Leistungen effizienter aufeinander abstimmen. Zunächst Beschaffung, Produktion, Absatz, inzwischen immer mehr auch Produktentwicklung und Umweltmanagement wurden in die Netzwerke einbezogen.

Seit mehreren Jahrzehnten erweisen sich Wertschöpfungsnetzwerke somit als effiziente Mittel, um die unternehmensinternen Grenzen der Arbeitsteilung und der Marktdurchdringung aufzubrechen. Von der Forschung und Entwicklung bis zum “After-Sales-Service” gewinnen Wertschöpfungsnetzwerke zwischen Lieferanten, Dienstleistern und Abnehmern in unterschiedlichen Formen immer mehr an Bedeutung.

Wertschöpfungsnetzwerke bestehen aus rechtlich selbstständigen und wirtschaftlich kooperierenden Unternehmen, die über verhältnismäßig stabile und operative Beziehungen miteinander verbunden sind. Die kooperative Zusammenarbeit ermöglicht es den Unternehmen, ihre Prozesse über verschiedene Wertschöpfungsstufen hinweg effizienter aufeinander abzustimmen. Außerdem eröffnet sie den Unternehmen die Möglichkeit, das eigene Leistungsangebot zu erweitern. Nicht zuletzt können Risiken zwischen den Partnern geteilt und die Ressourcen auf Kernkompetenzen konzentriert werden.

Wertschöpfungsnetzwerke als Finanzierungsalternative

Im Verhältnis zu Unternehmensnetzwerken primär als Mittel der Produktionserweiterung und -optimierung stellen Wertschöpfungsnetzwerke als Instrumente der Kapitalbeschaffung bisher gerade für Klein- und mittelständische Unternehmen Ausnahmen dar. Angesichts der absehbaren Folgen von Basel III und Solvency II gewinnt in den Unternehmen dieser Nutzen der Wertschöpfungsnetzwerke deutlich größere Bedeutung.

Eine solche Finanzierungsalternative kann zum Beispiel damit beginnen, dass sich Herstellerbetriebe gegenseitig bei der Auslastung ihrer Maschinen unterstützten. Die Kooperation zielt jedoch nicht primär darauf, Maschinen besser auszulasten, sondern mehr die Anschaffung eigener neuer Maschinen zu verhindern oder zu verzögern. Zusammenarbeit im Netzwerk statt Kreditfinanzierung im einzelnen Unternehmen ist die Finanzierungsalternative.

Welche Möglichkeiten Wertschöpfungsnetzwerke als Finanzierungsalternative für Unternehmer und Selbstständige derzeit bieten, wird Inhalt des 7. Magdeburger Finanzgesprächs am 14. Juni 2011. Gesprächspartner aus Politik und Wirtschaft werden ihre Erfahrungen, Anregungen und Initiativen vorstellen, die sofort nutzbar und umsetzbar sind, um einerseits nie mehr in eine Kreditklemme zu geraten und andererseits mehr Aufträge, Kapital und Gewinn zu erhalten.

(Bilder: © BANNER – Fotolia.com)

Dr. Thomas Schulze

Dr. phil. Thomas Schulze, promovierte 1989 zu Fragen des Zusammenhangs von Philosophie – Ökonomie – Naturwissenschaften. Seit 1991 ist er Unternehmensberater. Als Financecoach ist Dr. Thomas Schulze seit 1996 spezialisiert auf strategische Vermögensberatung mit Schwerpunkt unternehmerische Beteiligungen im Sachwertebereich in Spezialmärkten. Mitglied des Bundesfachausschusses Steuerpolitik im Bundesverband der Selbständigen Deutscher Gewerbeverband e.V.

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