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Mitte 2023 zieht Google beim Tracking-Tool Universal Analytics den Stecker. Spätestens dann musst du für dein Unternehmen den Sprung zu Google Analytics 4 geschafft haben. Wie das reibungslos funktioniert und welche Vorteile dir der geräteübergreifende Ansatz und der Machine-Learning-Algorithmus bieten erfährst du hier.

Mit Google Analytics 4 hat der Suchmaschinenriese seit rund zwei Jahren die aktuelle Generation seiner Analysesoftware am Markt – im März diesen Jahres gab das Unternehmen bekannt, ab Juli 2023 keine weiteren Analysen mit der Vorgängerlösung Universal Analytics mehr zu unterstützten. Immerhin sollen die bestehenden Daten noch sechs Monate länger verfügbar bleiben, doch der Countdown für die für alle Unternehmen verpflichtende Umstellung läuft.

Grundsätzlich bietet dir Google Analytics 4 einige Vorteile. Denn an Stelle von den inzwischen bei EndanwenderInnen unbeliebten Third-Party Cookies rückt ein cookieloses Tracking, das mit Hilfe eines komplexen Machine-Learning-Algorithmus arbeitet, der im Laufe der Zeit immer akkuratere Ergebnisse liefern wird. Ein entscheidender Vorteil, insbesondere wenn du mehr als nur eine einfache Website hast, ist die geräteübergreifende Nutzerverfolgung, bei der jeder einzelne Touchpoint verfolgt werden kann. Kommt dein Kunde an einem Tag mit dem Smartphone über die App und am nächsten Tag mit dem Notebook auf Deine Website, kommt er über ein soziales Medium oder einen Werbebanner, kannst du all das in Zukunft optimal tracken und der Customer Journey nachvollziehen.

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GA4-Umstellung: Möglichst bald zweigleisig fahren

Doch all das ist mit einschneidenden Veränderungen verbunden – einerseits bei der Implementierung des neuen GA4, andererseits aber auch beim Finden und Erproben der verfügbaren Metriken und KPIs. Gleichzeitig hast du hier aber auch eine gute Gelegenheit, mal wieder darüber nachzudenken, welche davon strategisch noch wichtig für dein Business sind. Denn naturgemäß ändert sich das im Laufe der Jahre einerseits aus technischen Gründen, aber auch aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus. Klar ist, dass es wenig bringt, einfach Daten zu sammeln, ohne einen konkreten Plan zu haben, denn das macht schlimmstenfalls die Website langsamer und unnötig komplex. Deshalb solltest du beim Switch hin zu Google Analytics 4 eine Art Aufräumprozess mit einplanen.

Beim Einbinden sämtlicher Softwarelösungen in Google Analytics 4 (wobei dich in der Regel deine Digitalagentur unterstützt) solltest du auch mögliche Komplikationen aufgrund fehlender nativer Unterstützung berücksichtigen. Denn selbst bei den gängigen Content-Management- und Shopsystemen ist es nicht selbstverständlich, dass diese ohne zusätzliche Plug-ins Google Analytics 4 unterstützen. Zudem erfordert die in vielen Punkten veränderte Benutzeroberfläche Einarbeitungszeit – und auch Entwickeln oder Einspielen entsprechender Vorlagen für das Reporting und den Google Tag Manager dürfen nicht unterschätzt werden.

Das heißt natürlich nicht, dass du von einem auf den anderen Tag den Betrieb komplett umstellen musst oder solltest, aber du solltest möglichst bald mit einem Parallelbetrieb von GA4 zusätzlich zu deiner bestehenden UA-Instanz beginnen. Denn nur so kann die künstliche Intelligenz die notwendigen Erfahrungswerte sammeln. Es ist zu erwarten, dass Google bei Analytics 4 noch vieles optimiert wird, weil die Lösung heute noch nicht ihr gesamtes Potenzial ausschöpft. Auch fehlen noch einige wichtige Insights und Reporting-Funktionen, die im Laufe der Zeit wohl hinzukommen werden.

Schafft Google den Sprung weg von den Cookies?

Die alles entscheidende Frage wird sein, wie gut es Google mittelfristig gelingt, anstatt der tatsächlichen Cookie-Zuordnungen interpretierte Daten zu nutzen, die ja jeweils mit Hilfe von Machine Learning aufbereitet werden müssen. Hier muss Google es allen recht machen: den EndanwenderInnen, die sich von Third-Party Cookies verfolgt sehen, aber auch den Werbepartnern, die ein berechtigtes Interesse an einer weiterhin möglichst guten Conversions und Sichtbarkeit haben. Google dürfte daher alles daran setzen, um auch den Werbetreibenden am Ende des Tages verlässliche Zahlen zu liefern. Dabei ist die geräteübergreifende Nutzerverfolgung mit ihren einzelnen Touchpoints vom Grundansatz her eine durchaus vielversprechende Herangehensweise und kann ein brauchbarer Kompromiss für alle Beteiligten werden.

Daniel Tschirschwitz

Daniel Tschirschwitz ist Teamleiter IT bei Smarketer, der größten reinen Google & Microsoft Ads Agentur im EMEA-Raum. Neben der Entwicklung vieler technischer Innovationen für die Kunden der Agentur hat er es sich zur Aufgabe gemacht, komplexe IT-Themen in einfache Bausteine zu zerlegen und verständlich zu erklären. Schon seit seinem ersten Computer (Windows 3.1) faszinieren ihn die Funktion und Optimierungsmöglichkeiten von IT-Systemen.

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