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Was ist Coaching überhaupt? Und wann ist Coaching erfolgreich? Ein Coach kann Verhaltensweisen von einzelnen Personen oder auch ganzen Teams verändern und so verbessern. Anders als bei „Mentoring“ bzw. „Begleitung“, was meist nur die Führungskräfte bei der persönlichen Weiterentwicklung unterstützt. In beiden Fällen werden Führungskräfte oder Teams durch das Wissen und die Fähigkeit des Mentors bzw. Coaches „entwickelt“, um im Ergebnis später einen besseren Output zu erzielen.

Dazu werden zu Beginn der Zusammenarbeit Kennzahlen festgelegt, womit später der Erfolg messbar wird – quantitativ und qualitativ.

Beim Coaching sind bestimmte Dinge als Grundvoraussetzung zu beachten: Es gibt immer mehr Coaches – manche können eine Ausbildung vorweisen und sind zertifiziert, manche nicht. Leider hat man in beiden Fällen keine Garantie, dass es sich um einen guten Coach handelt. Also ist bei der Auswahl eines Coaches Menschenkenntnis gefragt. Die Vorgehensweise vor Auftragserteilung und Vertrauen zum potenziellen Coach sollten nicht außer Acht gelassen werden. Ob ein Coaching erfolgreich war, zeigt sich meist erst im Endergebnis.

Es sollten Ziele festgelegt werden, und die Zusammenarbeit partnerschaftlich sein, wobei unbedingt die Bedürfnisse der gecoachten Person (Coachee) berücksichtigt werden müssen. Wer sich coachen lässt, sollte grundsätzlich eine Bereitschaft zur Veränderung mitbringen. Die während eines Coachings erlernten (theoretischen) Modelle und Methoden sollten immer auch zeitnah in die Praxis umgesetzt werden, damit das Coaching erfolgreich greift.

1. Ziele festlegen

Für ein erfolgreiches Coaching sind Ziele zwingend notwendig.

Lege mithilfe eines Zielkataloges – worin die gewünschten Ziele definiert sind – fest, welche Ziele und Ergebnisse mit dem Coaching erreicht werden sollen. Auch sollte definiert sein, wann ein Ziel erreicht ist und wie dies gemessen wird.

EXTRA: Coach, Berater & Chef: Diese 7 Arten von Fragen bringen dich weiter

Ohne definierte Ziele macht ein Coaching keinen Sinn. Wichtig ist, dass sowohl Coach als auch Coachee freiwillig zusammenarbeiten. Falls die Ziele sich während eines Coachings ändern oder der Coach feststellt, dass Ziele angepasst werden müssen, sollte dies unbedingt in Absprache mit dem Coachee geschehen.

Auch ich selbst war schon einmal Coachee – um mich besser kennenzulernen und um die damals neue Aufgabe als Geschäftsführer meistern zu können. Deshalb kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass das Erreichen von Zielen und Ergebnissen sehr wichtig für einen Coaching-Prozess ist.

2. Partnerschaftlicher Umgang

Eine weitere wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Coaching ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie ein respektvoller Umgang zwischen Coach und Coachee. Vor diesem Hintergrund sind auch die Vor- und Nachteile eines internen oder externen Coaches abzuwägen.

Ein interner Coach kennt die Abläufe des Unternehmens und kostet nichts. Allerdings ist es fraglich, ob ausreichend Vertrauen vorhanden ist, damit die Coachees sich ihrem Coach öffnen und vertrauliche Dinge mitteilen. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Unternehmen für einen externen Coach. Auch mit ihm kann ein intensives Vertrauensverhältnis aufgebaut werden.

Ein Coach ist als Sparringspartner zu sehen, der dem Coachee beim Erreichen seiner Ziele unterstützt, und dabei als gleichwertiger Partner auftritt.

3. Ergebnisorientiert

Ein Coaching sollte immer ergebnisorientiert sein, und dazu muss festgelegt werden, wie die Ergebnisse gemessen werden können. Um überhaupt Ergebnisse definieren zu können, sollte man vorab klären, welche Bedürfnisse ein Coachee hat. Welchen Nutzen möchte er aus dem Coaching ziehen? Ein Coaching-Prozess muss permanent analysiert werden:

  • Sind Veränderungen zu erkennen?
  • Konnte Gelerntes aus dem Coaching-Prozesses umgesetzt werden?

Diese schrittweise Vorgehensweise und das Erkennen von regelmäßigen Ergebnissen sind für den Coach und die Coachees kleine Erfolgserlebnisse, die zum Weitermachen motivieren. Auch die Ergebnisse sollten bewertet und analysiert werden. Es ist sowohl für Coach als auch Coachee bedeutend, wie etwas Gelerntes umgesetzt wird.

Ohne Ergebnisse ist ein Coaching für beide Seiten frustrierend.

Leider sind Coachings manchmal nur ein „Strohfeuer“ – denn das Gelernte verschwindet im Arbeitsalltag schnell wieder. Sinnvoll ist es natürlich, nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Erfolg und Nachhaltigkeit sind abhängig von der Dauer und Intensität eines Coachings. Die Dauer eines Coachings inkl. Zielvorstellungen sollten möglichst vor Beginn festgelegt sein. Dabei ist auch der Arbeitsalltag des Coachees zu berücksichtigen, denn die Arbeit darf nicht „auf der Strecke“ bleiben.

4. Gegenseitiges Lernen

Da durch ein Coaching Personen weiterentwickelt und Verhaltensweisen verändert werden sollen, sind Veränderungswille und Lernbereitschaft maßgeblich für ein erfolgreiches Coaching. Dies gilt für beide Seiten. Um sich zu verändern und zu lernen, bedarf es eines Feedbacks. Ohne Feedback macht kein Coaching Sinn. Damit ein Feedback fair und respektvoll ist, sollten im Vorfeld die Feedbackregeln in beidseitigem Einverständnis festgelegt werden. Wie sieht Feedback aus? Wer darf wann etwas sagen? Ohne Vertrauen beider Parteien geht’s nicht.

Beim Lernen wird der Coachee aus seiner (bequemen) Komfortzone herauskommen müssen – und damit muss er umgehen können. Der Coach begleitet ihn dabei. Auch der Coach muss offen für Veränderungen sein, denn auch er lernt bei jedem Coaching dazu. Wichtig ist, dass der Coach nicht bewertet, sondern ehrliches Feedback gibt.

EXTRA: Feedback geben: Mit diesen Regeln machst du es richtig [+Infografiken]

5. Praxisrelevanz

Coachings finden meist abseits des beruflichen Alltags statt. Deshalb ist es wichtig, die Ergebnisse des Coachings auch in die Praxis umzusetzen. Erst dann sind auch Ergebnisse messbar. Die Früchte eines erfolgreichen Coachings sind klar umsetzbare und formulierte Vorgehensweisen und Ideen. Während eines Coachings sind natürlich auch Defizite beim Coachee erkennbar, die weiterentwickelt werden sollten. Dazu werden im beruflichen Alltag Maßnahmen festgelegt, die innerhalb einer gewissen Zeit umgesetzt werden müssen. Somit befindet sich der Coachee ständig in einem Veränderungsprozess und bricht langsam aber permanent aus seiner Komfortzone heraus.

Die Einbindung von Rollenspielen sowie von Beispielen aus der Praxis während des Coachings sind ebenfalls wichtig, um das theoretisch Erlernte in die Praxis umsetzen zu können.

Für eine schrittweise Verbesserung der Fähigkeiten und Verhaltensweisen müssen die Ergebnisse, die im Laufe des Coachings wie auch in der Praxis erzielt wurden, regelmäßig reflektiert und beleuchtet werden. Auch nach einem Coaching hört dies nicht auf; der Lernprozess sollte möglichst fortlaufend sein.

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Lutz Braun

Lutz Braun von BF Scale Consulting berät und begleitet Familienunternehmen im Raum Heilbronn, Stuttgart und Karlsruhe. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Strategie, Nachfolge und Führung. Außerdem unterstützt er Unternehmen im Bereich Einzelhandel/Textilindustrie als Interim Manager mit den Schwerpunkten Marketing, Markenbildung, Controlling, CEO, Nachfolge, Kundenbindung und Mitarbeiterentwicklung. Lutz Braun verfügt selbst durch seine vorherige Tätigkeit im eigenen Familienunternehmen über 18 Jahre praktische Berufserfahrung als Geschäftsführer und Nachfolger.

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2 Comments

  • Uwe Jacobs sagt:

    Ja, dieser Artikel bringt es kurz und knackig auf den Punkt:
    Coaching ist anspruchsvoll, jedoch kein Buch mit 7 Siegeln.
    Coaching erfordert von beiden Seiten eine Menge Engagement –
    man darf es auch „Arbeit“ nennen.

    Das empfohlene Buch werde ich mir bestellen.

  • Fabian Krüger sagt:

    Herzlichen Dank für den informativen Beitrag! Sehr
    schön Blog.

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