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Egal ob Meeting, Veranstaltung oder Verkaufstermin: Ohne Präsentationen kommt heute fast niemand mehr aus. Für alle, die nicht darauf verzichten können, wollen oder dürfen, gilt: Wenn schon, dann aber richtig!

Was bei der Vorbereitung einer Präsentation besonders zu beachten ist, worauf du dich konzentrieren musst, wenn es dann losgeht, wie du die unterschiedlichen Teilnehmer-Typen identifizieren kannst und mit welchen Tricks sich Angriffe parieren lassen, verrät dir die folgende Checkliste.

Die Präsentation vorbereiten

Bevor es ans Eingemachte geht, solltest du dir diese Fragen stellen. Schreibe die Antworten auf jede Frage am besten nieder, es können auch kurze Stichpunkte sein.

  • Was ist mein konkretes Ziel? Was will ich am Ende erreicht haben?
  • Was weiß ich über den Veranstalter bzw. das Unternehmen? Ist deren Logo in die Präsentation integrierbar?
  • Wer sind die Teilnehmer? Was weiß ich über sie? Welche rationalen und – meistens unterschätzt – emotionalen Aspekte sind zu beachten?
  • Wenn es um Entscheidungen geht: Wer ist formeller, wer informeller Entscheider? Wer verfolgt welche Haupt- und Nebenziele?
  • Wer sind meine Wettbewerber? Sind sie vor mir oder nach mir dran?
  • Habe ich einen griffigen Titel? Weckt er Interesse und Neugierde?
  • Gibt es eine erkennbare Struktur und einen Spannungsbogen?
  • Was sind meine Kernbotschaften? Wie schaffe ich optisch und inhaltlich Faszination dafür?
  • Habe ich zu viele Folien? Wo kann ich reduzieren und vereinfachen? Ist die Schrift groß genug?
  • Welche Bilder, Beispiele und Geschichten unterstützen meine Aussagen?
  • Habe ich Humor eingebaut? Wie kann ich wenigstens zwei, drei Lacher erzeugen?
  • Wie gestalte ich den Ablauf und die verfügbare Zeit? Wo kann ich gegebenenfalls kürzen? Was behalte ich in der Hinterhand?
  • Wie ist der Raum, das Licht, die Sitzordnung, die Präsentationsfläche oder die Bühne? Steht ein Glas stilles Wasser bereit?
  • Welche Technik setze ich ein? Bin ich auf Pannen vorbereitet?
  • Wie kleide ich mich für den Anlass und die Zielgruppe passend?
  • Habe ich meinen Vortrag auf Zeitdauer und Wirkung getestet?
  • Ist ein Zeitpuffer für Fragen eingebaut?
  • Habe ich mein Lampenfieber im Griff? Bin ich gut drauf?

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Und wenn es dann losgeht?

Du fühlst dich gut vorbereitet, und dann ist es soweit. Hier ein paar Tipps, die du während der Präsentation anwenden kannst. Schritt für Schritt!

  • Nimm in Ruhe deinen Standpunkt ein (im wahrsten Sinne des Wortes) und wohlwollend Augenkontakt auf – mit allen im Raum.
  • Begrüße die Teilnehmer, stelle dich und dein Anliegen kurz (!) vor.
  • Lerne den Anfang und Ende deiner Präsentation auswendig. Wähle einen überraschenden Start und einen runden Schluss.
  • Mach nach den ersten gesagten Worten eine Wirkungspause – das fesselt und bringt 100 Prozent Aufmerksamkeit.
  • Formuliere dein Thema bzw. deinen Standpunkt deutlich (ggf. auch den Gegenstandpunkt).
  • Gib den Zuhörern einen Überblick über Zeit und Struktur.
  • Sprich frei! Benutze ggf. kleine, farbig passende Stichwortkärtchen.
  • Wende dich dem Publikum zu – nicht dem PC oder der Leinwand.
  • Achte auf eine passende Körpersprache (Gestik, Mimik, Standortwechsel).
  • Variiere Sprechtempo, Lautstärke und Modulation. Erzeuge Spannung durch Stimmlagenwechsel und Pausen.
  • Benutze die Sprache des Publikums und knüpfe an Bekanntes an.
  • Verwende passende Analogien, Anekdoten und zielgruppenrelevante Beispiele.
  • Sprich in einer einfachen Sprache mit starken Worten und kurzen Sätzen. Vermeide Fremdwörter, Worthülsen und Phrasen.
  • Gönne dem Publikum kleine Verschnaufpausen.
  • Interagiere mit den Teilnehmern. Stelle (leichte) Fragen.
  • Schließe mit einer Pointe, deiner Lösung bzw. einem Appell.
  • Ernte den Applaus, bedanke dich und sage, dass es dir Spaß gemacht hat.
  • Sei auf Fragen, Zwischenbemerkungen und auf Störer gut vorbereitet.

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Die 3 Teilnehmer-Typen

  • Freunde: Erkenne deine Freunde. Halte mit ihnen Augenkontakt, aber verbrüdere dich nicht mit ihnen!
  • Feinde: Identifiziere deine Feinde. Stelle dich nicht gegen sie, denn die Teilnehmer würden sich sofort auf deren Seite schlagen (der David-Effekt). Quittiere Einwürfe und Einwände positiv. Wertschätze, verstehe und akzeptiere deren Meinung. Verstehen bedeutet allerdings noch lange nicht Zustimmen. Für jede Sichtweise kann es gute Gründe geben.
  • Fähnchen im Wind: Die hohe Kunst ist es, den Freund zur Behandlung des Feindes einzusetzen, um somit die Fähnchen im Wind auf die eigene Seite zu ziehen.

Verbale und nonverbale Signale

  • störende Zwischenrufe und Einwände aller Art
  • signalisiertes Desinteresse: Malen, Telefonieren, mit dem Handy spielen, Zeitung lesen, mit dem Nachbarn plaudern, den Raum verlassen, etc.
  • Stirnrunzeln, Kopfschütteln, Augenverdrehen, abwehrende Handbewegungen, etc.

All dies bedeutet noch nicht das endgültige Aus, sondern verlangt nach Aufmerksamkeit und Anerkennung. Nähere dich dem Störer mit freundlichem Blick, manchmal reicht das schon. Wenn Kritik an einer deiner Folien aufkommt, bewege dich in die Gruppe hinein und besprich die Folie gemeinsam. Zeige Offenheit und diskutiere konstruktiv.

Mögliche Fragen an die Störer

  • „Ich bin sehr an Ihrer Meinung interessiert! Was ist denn der konkrete Hintergrund Ihrer Frage?“
  • „Ich habe den Eindruck, mein Vorschlag gefällt Ihnen nicht so recht. Wie denken Sie denn darüber?“
  • „Sie sagten ja-aber. Das heißt, einem Teil meiner Ausführungen stimmen Sie zu?“
  • „Unter welchen Umständen könnten Sie meinem Vorschlag denn folgen?“
  • „Wie können wir uns nun hier einigen und gemeinsam eine Lösung finden?“

Und wenn die Angreifer unfair werden?

  • „Wie bitte? Herr/Frau XY, ich bin hier, um Sie über … zu informieren. Lassen Sie uns bitte in der Sache weitermachen.“
  • „Was meinen Sie damit genau? Ich verstehe den Hintergrund Ihrer Frage nicht.“
  • „Meinen Sie das jetzt schwarz oder weiß oder einfach nur prophylaktisch?“
  • „Ich habe das gehört. Wie wünschten Sie denn nun, dass es weitergeht?“
  • „Ich bin nicht sicher, ob das jetzt alle betrifft. Lassen Sie uns das doch im Anschluss in Ruhe besprechen.“
  • „Das mag sein. Ich sehe das indessen so: …“
  • „Nun mal langsam, Herr/Frau XY. Ich bin gerne bereit, mir Ihre Meinung anzuhören. Ich bin aber nicht bereit, mich von Ihnen vor der Runde angreifen zu lassen.“

Und wenn es ganz schwierig wird? Eine Pause machen und Sauerstoff tanken! Da wird der Kopf wieder frei. Überdenke in Ruhe das bisher Geschehene und den weiteren Fortgang. Hole dir Feedback, Ratschläge und Hinweise bei den richtigen Personen ein.

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Anne M. Schüller

Anne M. Schüller ist Keynote-Speaker, mehrfach preisgekrönte Bestsellerautorin und Businesscoach. Die Diplom-Betriebswirtin gilt als führende Expertin für das Touchpoint Management und eine kundenfokussierte Unternehmensführung. Sie zählt zu den gefragtesten Rednern im deutschsprachigen Raum. 2015 wurde sie in die Hall of Fame der German Speakers Association aufgenommen. Ihre jüngsten Bücher heißen „Die Orbit-Organisation“ und „Querdenker verzweifelt gesucht“.

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